[Einleitung]
1992 schuf Paul Verhoeven mit „Basic Instinct“ nicht nur einen ausgesprochen spannenden und mit Erotik ausstrahlenden Thriller der Extra-Klasse, sondern auch Tumulte an Filmgegnern, die ihre Stimme gegen die Darstellung der Frau in dem Film erhoben. Proteste folgten auf den Filmstart, und legten sich wieder. Angesichts der kontroversen Kritiken war nicht abzusehen, wie es sich um den Film entwickelt, letztlich ist er heute fast nicht mehr wegzudenken aus der Filmwelt. Drum schuf man 2006 einen zweiten Teil: „Basic Instinct 2″, ebenfalls mit Sharon Stone in der Hauptrolle. Mit im Ensemble tauchen auf: David Morrissey, David Thewlis und Charlotte Rampling. Die DVD erscheint aus dem Angebot der Highlight Video und wir sahen uns das Stück von Regisseur Michael Caton-Jones genauer an.
[Inhalt]
Die attraktive Krimi-Bestsellerautorin Catherine Tramell (Sharon Stone) gerät in der britischen Metropole London auf die falsche Seite des Gesetzes. Dr. Michael Glass (David Morrissey), ein renommierter Kriminalpsychologe, wird von Scotland Yard-Inspektor Roy Washburn (David Thewlis) beauftragt, ein psychiatrisches Gutachten über Tramell durchzuführen, nachdem auf geheimnisvolle Weise ein Profi-Fußballer ums Leben gekommen ist. Trotz des Rats seiner Mentorin, Dr. Milena Gardosh (Charlotte Rampling), verstrickt sich der körperlich und intellektuell von Tramell angezogene Glass immer stärker in deren Netz aus Lügen und Verführung. Bald verschwimmen die professionellen Grenzen, da Tramell unmissverständlich klar macht, was sie von Glass will. Ein mörderischer Machtkampf beginnt, der an seinem Höhepunkt angelangt ist, als Glass vor einer Entscheidung steht, die beider Leben grundlegend verändern kann…
(Quelle: Constantin Film)
[Kommentar]
In Deutschland lief der Film unter dem Titel: „Basic Instinct – Neues Spiel für Catherine Tramell“, was die Verbindung zum ersten Teil nicht weniger treffend beschreibt. Der Kino-Gang unter Constantin Film war nur mäßig erfolgreich. Und nach unserer Ansicht wissen wir auch warum, denn es handelt sich einfach um einen nur mäßigen Thriller, wenn man ihn mit dem ersten Film im direkten Vergleich sieht. Das, was damals für viele schockierend wirkte, ist nun Teil der Erwartungshaltung der Zuschauer. Keine gute Ausgangssituation, für einen Film, der Zuschauer durch seine Ausstrahlung und provozierende Art und Weise gewinnen will. „Basic Instinct 2″ verfügt über einen guten Aufbau, logische Abfolgen und eine überwiegend spannende Geschichte. Die darstellerischen Leistungen gehen ebenfalls in Ordnung und Sharon Stone sieht noch immer erstaunlich gut aus.
Tempo gibt es auch wieder. So legt der Film gleich in den ersten 5 Minuten derbe los. Spart nicht mit Blut, Erotik und nimmt auch in der gesprochenen Sprache keine Hand vor den Mund. Doch Dialoge a là „[…] dann sind wir hierher und ich habe sie von hinten genommen. […]“ zeichnen noch lange keinen guten Erotik-Thriller aus. Die zweite Ebene der psychologischen Manipulation und Spielchen befindet sich ungefähr auf einem Niveau mit dem erotischen Teil, wirkt hin und wieder allerdings etwas gestelzt. Musikalisch bewies man sichere Hand, auch die Verlagerung des Handlungsorts von L.A. nach London macht Sinn und gefällt. Doch wenn man am Ende alles zusammenzählt und abwiegelt, so bleibt die Zahl unter dem Strich leider rot. Zu wenig Innovation, zu wenig Bindung vor die Mattscheibe.
[Technik]
Modern und aktuell, das sind passende Worte zum anamorphen 16:9-Transfer des Titels „Basic Instinct 2″. Ganz wie es sich für einen solch aktuellen Film gehört erfahren wir, dass auch Highlight Video es natürlich versteht einen modernen Film hochwertig auf DVD zu bringen. Der Transfer im Format 2.40:1 weist insgesamt gute Werte auf. Es beginnt bei einem angenehmen Kontrast, einer ausgewogenen Schärfe und authentischen Farben. Und es endet bei einem nahezu fehlerfreien Verhalten, wenn es um die saubere Wiedergabe der Bilder geht. Dabei kann die Kantenschärfe überzeugen, genau so, wie auch der Detailgrad und die plastische Wirkung des Transfers. Rasche Bewegungen tun dem Sehvergnügen dabei keinen Abbruch. Mit den allgemeinen Leistungen der visuellen Darbietung kann man somit sehr zufrieden sein und sie befriedigen die Anforderungen an einen aktuellen Bild-Transfer.
Eine großartige Akustik kann nicht erwartet werden, da es sich um einen recht ruhigen Thriller handelt, der zwar Spannung, jedoch keine großartigen Explosionen und weitere Special Effects aufzuweisen hat. Was nicht bedeutet, dass die qualitativen Leistungen nicht stimmen oder aber den Anforderungen ungerecht werden. Hin und wieder spielt sich der Sound sehr gut auf, schlägt den persönlichen Erwartungen ein Schnippchen und überrascht angenehm. Dies jedoch vor allem durch die passende musikalische Untermalung und die gekonnte Aussteuerung der Dialoge. Höhen und Tiefen trifft der Dolby Digital 5.1-Transfer in den Sprachen Englisch und Deutsch stets adäquat, auch die gelegentlichen Hintergrundgeräusche auf den Surround-Lautsprechern gefallen. Zusätzlich gibt es noch einen deutschsprachigen DTS-Sound. Untertitel gibt es optional in deutscher Sprache.
[Fazit]
Der erste Teil fing als normaler Thriller an, entwickelte sich dann langsam und mit steigender Geschwindigkeit zu einem fesselnden und faszinierenden Erotik-Thriller mit Bravour und provozierender Größe. Das ist beim zweiten Teil – trotz der Teilnahme von Darstellerin Sharon Stone – ganz anders. Eigentlich ist hier alles anders, nur nicht besser. Und so bleiben nach der Laufzeit von rund 114 Minuten ein zwiespältiger Eindruck und der fade Beigeschmack von Langeweile und unerfüllten Erwartungen. Wer den ersten Titel hingegen nicht kennt, der wird sich bestimmt an Story und Darstellern erfreuen, alle anderen hingegen strafen „Basic Instinct – Neues Spiel für Catherine Tramell“ als ehrenwerten Nachfolger ab. Das einfach gehaltene Menü bietet Zugriff auf:
- Audiokommentar mit dem Regisseur
- Making Of (20 Min.)
- Pressekonferenz (10 Min.)
- Blick hinter die Kulissen (8 Min.)
- Zusatzinformationen auf Texttafeln
Die Extras gefallen ganz gut, geben Einblick in die Entstehung des Films und versuchen ein paar Analogien zum ersten Film zu ziehen. Technisch und in Sachen Ausstattung also eine gelungene DVD. Ihr Erscheinungstermin war der 21. September und die Disc wechselt für rund 15,- Euro ihren Besitzer. Die einseitige Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) kommt mit einer Altersfreigabe von ab 16 Jahren daher, was angesichts von Mord und nacktem Fleisch angebracht erscheint.
Andre Schnack, 05.10.2006
Film/Inhalt |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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