Be Cool

Comedy/Crime/Music
Comedy/Crime/Music

[Einleitung]
Lesen wir das Casting von „Be Cool“, so bekommen wir das Gefühl großen Kinos vermittelt. John Travolta, Uma Thurman, Vince Vaughn, Cedric the Entertainer, Harvey Keitel, The Rock, Donny DeVito und James Woods sind mit von der Partie. „Be Cool“ erschien unter dem Label Metro-Goldwyn-Meyer 2005 als US-amerikanische Filmproduktion von Regisseur F. Gary Gray, der sich bereits mit „The Italien Job“ verdient machte. „Be Cool“ greift das Comedy-Segment an und die DVD des Films nach einem Roman von Elmore Leonard und Drehbuchautor Peter Steinfeld erscheint hierzulande aus dem Angebot der Sony Pictures Home Entertainment. Wir warfen einen genauen Blick auf die DVD.

[Inhalt]
John Travolta fegt wieder über´s Parkett! Als Chili Palmer in „Be Cool“, der Fortsetzung des Comedy-Hits „Schnappt Shorty“, startet er diesmal eine Attacke auf die Top 10 – er steigt aus dem Filmgeschäft aus und mischt mit seinen gangstermäßigen Methoden und Verhandlungstaktiken das Musikbusiness auf. Nachdem sein Freund bei einem gemeinsamen Mittagessen erschossen wird, nutzt Chili die Gelegenheit, dessen Frau Edie (Uma Thurman) zu besuchen und sich dabei als Geschäftspartner für ihr Independent-Label zu bewerben. Mit einem viel versprechenden jungen Popsternchen (Christina Milian) im Schlepptau muss Chili sich mit ihrem pseudocoolen Manager (Vince Vaughn), dessen schwulen Bodyguard mit Schauspielerambitionen (Dwayne „The Rock“ Johnson), russischen Gangstern und einem wortgewaltigen Rap-Produzenten (Cedric The Entertainer) rumschlagen. Um die Firma zu retten, einen Hit zu landen – und vor allem ohne dabei selbst draufzugehen.
(Quelle: Sony Pictures Home Entertainment)

[Kommentar]
Wusste ich mir nichts unter dem Titel „Be Cool“ vorzustellen, so wurde mir binnen der ersten Minuten ziemlich schnell klargemacht, dass es sich nur um eine Fortsetzung von „Schnappt Shorty“ handeln konnte. „Be Cool“ hört sich vielleicht als Titel besser an, inhaltlich hingegen schwimmt der im Fahrwasser des ersten Films und besitzt zu wenige Eigenheiten, um als eigenständiges Werk angesehen und akzeptiert zu werden. Und das ist gerade darum schade, da sich nicht nur die Travolta-Thurman „Pulp Fiction“-Connection erneut vor der Kamera einfindet, sondern das Gerüst und die Story an sich das Zeug zu mehr gehabt hätten. Doch leider scheiden sich die Geister bei der Umsetzung der Geschichte. Zu cool werden die einen sagen, zu wenig Atmosphäre und Nähe die anderen. Und beide haben unseres Erachtens nach Recht. Wenn es um oberflächige Dialoge und Anspielungen auf abgedrehte Titel und Besonderheiten des Filmgeschäfts geht, dann kann der Film gefallen.

Aber leider war es das dann auch schon fast, denn mit vielmehr hat die Story von „Be Cool“ nicht aufzuwarten. Das schauspielerische Potential bleibt weitgehend ungenutzt. Wenngleich John Travoltas „Coolness deluxe“ kaum zu übertreffen ist, so haben es einige Darstellerinnen und Darsteller in ihren Rollen nicht so einfach. Die Mixtur bekannter Mimen mag gefallen, doch haben einige Größe lediglich ein Stelldichein von wenigen Minuten und beschränken ihr Wirken auf wenige Sätze (James Woods). Eingefangen wurden die stets professionellen und zum Thema passenden Sets mit einer gelungenen Kameraführung, auch der Soundtrack steht seinem Mann und überzeugt. Die Pointen sitzen nicht immer und damit fallen zahlreiche Dialoge praktisch in Wasser. Wer hier tolerant ist, erhält eine durchschnittliche Freitag-Abend Unterhaltung auf einem Niveau, das sich seit „Schnappt Shorty“ nicht verändert hat.

[Technik]
Wir haben es mit einem Bildtransfer im 16:9-Format 2.40:1 zu tun, welcher sich anamorph erweitert auf der DVD befindet. Die Hollywood-Blickfänge sollen und wirken hochwertig und professionell, die Farben spielen dieses Spiel mit und auch der Kontrast erzeugt ein ansehnliches Geschehen mit ausgewogener Wirkung und Harmonie. Die Ausleuchtung gedeiht positiv und zuträglich, was auf kompetente Set-Gestaltung und eine technische hochwertige Abmischung schließen lässt. Seitens der Kantenschärfe konfrontiert uns der Transfer ebenfalls mit guten Werten, so dass eine leicht überdurchschnittliche Präsentation und Detailfülle stattfindet. Das wir dabei hin und wieder ein zartes Rauschen im Untergrund ausmachen, stört weniger. Rasche Bewegungen stellen kein Problem dar, Kantenflimmern oder andere Störfaktoren sind nicht anzutreffen.

„Be Cool“ erklingt im Dolby Digital 5.1-Format wahlweise in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch. Das alles braucht Platz, wirkt sich jedoch weder negativ auf Bild noch auf die Akustik aus. In Sachen Sprachausgabe leistet die Ansteuerung des Center-Speakers gute Dienste, klar und separiert vom Rest des Tons erklingen die Gespräche in einer eigenen Ebene. Die musikalische Begleitung nimmt in einigen Szenen den Zepter in die Hand und führt den Ton in eine qualitativ gute Region. Dynamik und Räumlichkeit entsprechen den Bedürfnissen des Genres und befinden sich rausch- und knackfrei auf der DVD. Fulminante Effekte oder ein bedrohlicher Bass bieten sich in „Be Cool“ nicht an. Man kann zufrieden sein. Untertitel sind in insgesamt 6 Sprachfassungen aufzufinden.

[Fazit]
Was Sony als „Kultverdächtige Action-Komödie mit VIP-Besetzung!“ bezeichnet entpuppt sich als recht zaghafter und lahmer Angriff auf die Lachmuskulatur und eher als schlechteres Beispiel einer Film-Fortsetzung. „Be Cool“ ringt über eine Laufzeit von rund 115 um die Gunst des Betrachters und wurde auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) abgelegt. Die Altersfreigabe liegt bei ab 12 Jahren, was in Anbetracht von Schlägen ins Gesicht und Schusswechseln angemessen erscheint. Sony bringt uns eine 2-DVD Special Edition auf den Markt, welche über folgende Zusatzmaterial verfügen soll. Folgend in Form einer Aufzählung ohne inhaltliche Kommentare, denn uns lag eine Version ohne das Bonusmaterial vor:

  • Die Entstehung der Featurette „Be Cool, Be Very Cool“
  • Gag Reel
  • Entfernte Szenen
  • Nahaufnahmen
  • Musikvideo: The Rock als Elliot „Du bist nicht Frau genug, um mir meinen Mann wegzunehmen“
  • Original Kinotrailer

Diese Extras sollen eine Laufzeit von rund 115 Minuten bieten und befinden sich allesamt auf der zweiten Disc des Sets. Bei einer solch opulenten Zeitspanne gibt es mit Sicherheit für jedermann etwas Interessantes mit dabei. „Be Cool“ erscheint am 27. September zu einem für MGM- und Sony-Titel nicht ungewöhnlichen Preis von etwas über 20,- Euro. Wer Travolta mag und „Schnappt Shorty“ bereits schätzte, der sollte sich auch „Be Cool“ anschauen, allen anderen sollte eine Probe-Ansicht angeraten werden. Technisch steht das Set auf soliden Füßen.

Andre Schnack, 15.09.2005

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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