[Einleitung]
„Belleville Cop“ entstand 2018 unter der Regie von Rachid Bouchareb nach einem Drehbuch, dass ebenfalls Mr. Bouchareb schrieb. Die Produktion wurde mit französischen Mitteln finanziert und erfreut sich hierzulande nicht der größten Kino-Präsenz. Nun geht es – ein Dank an Constantin Film Home Entertainment – in den Bereich des Heimkinos. Vor der Kamera sehen wir Omar Sy, Issaka Sawadogo, Luis Guzman und Eriq Ebouaney neben weiteren. Es handelt sich beim getesteten Datenträger um die Standard Definition DVD-Version des Titels, der im Original „Le flic de Belleville“ heisst.
[Kommentar]
Ja, so manch ein Film läuft in manch eine andere Falle. Keine Ahnung und unabhängig davon, wer sie eigentlich gestellt hat, und warum. Doch wirkt es eben wie eine Falle. Und bei Fallen steht immer eine Absicht dahinter. Nun denn, es geht um „Belleville Cop“, die Aufmachung macht den Eindruck einer „Beverly Hills Cop“-Adaption. Auch der Hauptdarsteller ist schwarzer Hauptfarbe – alles scheint zu passen. Denn genau diese Oberflächlichkeit tut dem Titel nicht gut. Auch weniger gut, wenn man einzig und alleine auf den Namen eines Hauptdarstellers setzt.
Ein Wort hier noch zur Inhaltsangabe, welche es schafft auch noch die letzte Portion der verborgenen Spannung aus dem Film heraus hier in das Review zu verlegen – diplomatisch ausgedrückt. Denn somit ist nun – noch vor dem Drücken von „play“ – irgendwie die Luft raus. Aufbau, Spannung, alles eher durchschnittlich und viel zu sehr in Erinnerungen an Vorbilder schwelgend, so dass durch die eigene Farblosigkeit der Zuschauer an die alten Vorbilder verloren wird. Schade, denn vom Thema her und vor dem Hintergrund des Pariser Vororts Belleville durchaus interessant.
[Technik]
Standard Definition kann gut aussehen. Muss aber nicht zwangsweise, was viele aktuelle DVDs noch belegen. Hier ist alles soweit im ordentlichen Bereich. Kein Wert bereitet Kopfzerbrechen oder stimmt negativ. Alles scheint von Beginn an stimmig und in sich schlüssig. Die Aufnahmen werden anamorph codiert von Datenträger auf das Wiedergabegerät geschickt, und das im Format 2.40:1. Wie eingangs erwähnt ist es solide und grundfest, was hier geboten wird. Nichts bricht aus oder aber sticht aus der Gemengelage hervor. Die Kompression arbeitet unauffällig.
Tontechnisch ist es primär eine Comedy und dann ein Action-Film, wenn es darum geht, die Leistung an Reichtum der Effekte sowie Spektrum festzumachen. Doch vorrangig gebührt eben der Sprachausgabe die Ehre und sie macht sich eher breit auf dem Parkett. Das ist auch gut so, wenngleich ich hier und dort Nuancen des Tons zur Absetzung vom Mittelfeld gut gefunden hätte. Technisch handelt es sich um Dolby Digital 5.1-Soundtracks in den Sprachen Deutsch, Englisch und Französisch. Deutsch steht auch in DD 2.0 parat.
[Fazit]
Untertitel gibt es in deutscher Sprache für Hörgeschädigte. Das wäre dann auch das einzige Extra, welches ich ausmachen konnte. Unabhängig davon läuft der Titel aus 2018 rund 107 Minuten und wir finden ihn auf einer einseitigen und zweischichtigen Disc (DVD Typ 9) vor. „Belleville Cop“ ist schlussendlich für mich eine Comedy, die leider zu viel falsch macht und sich zu sehr auf ihre Hauptdarsteller verlässt. Erschienen am 23. Mai 2019 zu rund 13,- Euro Kaufpreis bei der DVD Fassung. Wer nun Omar Sy-Fan ist, der wird auf seine Kosten kommen. Allen anderen sei die Probe zuvor angeraten.
Andre Schnack, 04.06.2019
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