[Einleitung]
Kuriose Filme à la „Snatch.“ oder „Bube Dame König grAs“ haben sich eine große Beliebtheit in einer breiten Publikumsgröße erarbeitet. Sie haben manchmal ein wenig Humor wie „Harold und Kumar“ oder aber „Die Abenteuer des Ford Fairlane“ aufzuweisen, eben doch noch zusätzlich eine gewisse Spur des Besonderen, das sie ausmacht. Wir schauten uns „Big Nothing“ an, ein Film von Regisseur Jean-Baptiste Andrea nach einem Drehbuch, an dem neben Jean-Baptiste Andrea auch noch Billy Asher arbeitete. In den führenden Rollen dieser 2006 abgedrehten Mixtur aus Comedy-, Crime- und Thriller-Elementen sind David Schwimmer, Simon Pegg, Alice Eve, Jon Polito und Mimi Rogers zu sehen. Diese DVD erscheint von Concorde Home Entertainment.
[Inhalt]
Der arbeitslose Lehrer Charlie und – bisher erfolglose – Romanautor ist mit seinem Leben nicht zufrieden. Seine Familienleben mit der Kleinstadt-Polizistin Penny und der gemeinsamen kleinen Tochter ist zwar sehr glücklich, aber nur allzu gerne würde er den beiden etwas mehr Luxus bieten. Um die Finanzen der Familie ein wenig aufzubessern, bewirbt Charlie sich bei dem einzig großen Arbeitgeber der Stadt, einem riesigen IT-Callcenter, das eher an einen betriebsamen Bienenstock erinnert und nicht gerade dafür bekannt ist, seine Angestellten gut zu behandeln.
Charlie bekommt den Job, hasst seine neue Stelle vom ersten Augenblick an. Sein einziger Lichtblick ist sein Kollege Gus Dickinson. Gus, ein sympathischer Loser-Typ, nimmt seine Aufgabe nicht sonderlich ernst und macht sich, nachdem er aufgelegt hat, immer über den letzten Anrufer lustig. Charlie lässt sich von Gus‘ Blödelei anstecken – und wird prompt dabei erwischt. […]
(Quelle: Concorde Home Entertainment)
[Kommentar]
Der Film „Big Nothing“ (nicht zu verwechseln mit dem Titel „The Big Nothing“) weist einen sehr eigenen Humor auf, der sich definitiv nicht dem Mainstream neigt und doch so weit massentauglich ist, als das er ein ordentliches Publikum anspricht. Es handelt sich keinesfalls um ein echtes Nischenfilmchen, sondern schon um einen Titel für die breite Masse, der jedoch mit seiner eigenen Note zu begeistern weiß. Diese setzt sich allen voran aus den nicht selten schrägen Figuren, der unterhaltsamen und turbulenten Geschichte rund um eine Erpressung und den lustigen Dialogen und Situationen zusammen.
Heiter und stellenweise trügerisch hoffnungsvoll in der Wirkung sind einige Szenen. Andere erinnern mit ihrem Charme einer Parodie an den offenen, persiflierenden Umgang mit dem Thema „Callcenter“ – auch lustig. „Big Nothing“ verfügt auch über seine zarten, dunklen Seiten, erinnert hin und wieder in Momenten an „Fargo“ oder an „Ein einfacher Plan“. Nur nicht ganz so in der Intensität eines so rabenschwarzen Films, wie den beiden voran genannten.
[Technik]
Das cool gestaltete Menü sieht technisch gut aus, und für den Hauptfilm gilt im Großen und Ganzen selbiges. Das Seitenverhältnis des Bildes bemisst sich auf die Abmessung 2.35:1 und kann sich auf den ersten Blick hin sehen lassen. Doch schon nach wenigen Minuten und Bilderwechseln stellen wir fest, dass es hier einige Mankos zu beklagen gilt. Heile ist lediglich der Kontrast, vor allem in hellen Bildbereichen des Films. In diesen Momenten und Koordinaten neigt der anamorphe Datenstrom zur Überstrahlung. Die Kantenschärfe ist in durchschnittlicher Qualität vertreten, oftmals treten zu schwammige, unscharfe Sequenzen auf. Concorde siedelt sich mit diesem Streifen auf einem eher mittelprächtigen Niveau an.
Ton machen zwei Soundtracks im Dolby Digital 5.1-Format. Neben diesen wahlweise englischen oder deutschen Sprachfassungen gibt es die deutsche Synchronversion zusätzlich im DTS 5.1-Kostüm. Untertitel gibt es lediglich in deutscher Sprache. Richtig viel Potenzial kann der Inhalt nicht bieten, so dass wir es mit einer beschaulichen und wenig spektakulären tonalen Leistung zu tun bekommen. Nicht falsch verstehen, der Dolby Digital-Ton ist qualitativ gut. Es gibt nur kaum Innovationsmomente oder technische Leistungen wie bidirektionale Surroundeffekte oder ähnliches.
[Fazit]
Wir haben es bei dieser DVD mit einem interessanten Titel aus dem Programm Concorde Home Entertainment zu tun. Und das, obwohl einem die Titulierung von Beginn an nicht viel über den Inhalt sagt. Das Cover ist dahingehend schon viel aussagekräftiger, lässt jedoch auch nicht den Schluss zu, dass es um eine Erpressung, ausgehend von zwei Callcenter-Mitarbeitern, geht. Die rund 82 Minuten Laufzeit sind unterhaltsam und kurzweilig. Sie werden vom enthaltenen Bonusmaterial in Summe sogar übertroffen, denn mit satten 87 Minuten spielen die Extras zumindest von der Länge her in der oberen Liga mit.
Das Menü-Design erinnert ein wenig an Wes Anderson-Werke. Ohne dabei aufdringlich oder gar unangenehm zu wirken. Die simple Navigation geht gut von der Hand und ermöglicht den Zugriff auf die folgenden Features:
- Making of
- Interviews
- B-Roll
- Deutscher und englischer Kinotrailer
- Peggs Videotagebuch
- Die Wahrheit über Simon Pegg
- Informationen zu Cast & Crew
- Produktionsnotizen
- Fotogalerie
- Programmtipps
Das liest sich nicht nur gut, das ist auch gut. Die Inhalte schmecken durch die Bank weg. Wir erhalten gute Einblicke in die Entstehung des Films und werden Zeuge am Set. Ferner sind Interviews vorhanden, welche Eindrücke der Beteiligten aus erster Hand zum Besten geben. Am Ende bleibt ein rundum guter Eindruck. „Big Nothing“ bereitet Spaß, bietet gute Technik und eine tolle Ausstattung. Die einseitige Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) wechselt zu einem fairen Preis von rund 15,- den Besitzer. Erscheinungstermin war Mitte März. FSK: ab 16 Jahren. Für uns gibt es dafür gute Noten. Wir empfehlen „Big Nothing“.
Andre Schnack, 13.05.2008
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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