[Einleitung]
Ab 9. September auf Amazon Prime exklusiv, so lautet es überall online, wenn man sich mal um den Film erkundigt hat. Allerdings ist der Titel gar nicht so neu, wie einem vermittelt werden mag. „Blacklight“ erschien bereits eher am Anfang des Jahres, ist nun jedoch auch Amazon Prime angelangt und wird doch noch einmal ordentlich durch die Vermarktungs-Maschinerie gewurstet. Wie dem auch sei, der Titel entstand 2022 unter der Regie von Mark Williams nach einem Drehbuch, welches dieser auf der Basis von der Geschichte von Nick May sowie Brandon Reavis erarbeitete. Vor der Kamera: Liam Neeson, dann lange Zeit nichts und niemand – so soll es wirken: Aidan Quinn, Taylor John Smith und weitere. Dieser High Definition Stream kommt von Amazon Prime.
[Kommentar]
Irgendwie hatte ich von Beginn an das Gefühl, es handelt sich hier bestenfalls qualitativ in Bezug auf den Inhalt nicht um die höchste Klasse, wenn man es britische „politely“ ausdrücken mag. Mir gefiel die musikalische Begleitung – ledre auch ab Start sozusagen – überhaupt nicht. Wirkte etwas zu sehr aufgesetzt und passte auch nicht immer mit dem, was dort grad visuell vonstatten lief. Wie dem auch sei. Selbst wenn es nun ausschließlich darum gehen würde, den hier als Action-Garant bezeichneten, mittlerweile schon gar etwas ausrangierten Liam Neeson, zu sehen. So langt das einfach nicht.
Denn schlussendlich hat der gute Mann wirklich hervorragende Filme abgeliefert, dieser Trend hat sich in den jüngsten Jahren jedoch etwas anders entwickelt. Von einem Action-Garant zu philosophieren empfinde ich dort ein wenig „drüber“, wie einige Menschen heutzutage zu sagen pflegen. Das Remake des skandinavischen Titels „Einer nach dem anderen“ (2014) und dem darauf von der USA interpretierten Klon „Hard Powder“ (Originaltitel: Cold Pursuit) von 2019. Das hat nicht gut funktioniert. Liam Neeson steht heute nicht mehr für das, was er vor einigen Jahren noch stand.
Die gesamte Geschichte wirkt hier und dort konstruiert, nicht wirklich neu mit den Verschwörungsthemen. Den Zwielichtes Gestalten und einer sehr bedrohlichen wirkenden Arbeitsumgebung. Hier Geheimdienst, dort persönliche Interessen und sie weiter. All das könnte irgendwie umgesetzt sein, ist es aber leider nicht. Somit endet dieses Action-Vehikel darin, sich ein wenig zu sehr auf seine tragende Figur zu verlassen.
[Technik]
Technisch in Sachen Bild hat es „Blacklight“ sich nicht immer leicht gemacht, was ja irgendwie auch zum Titel passt. Spaß beiseite, denn immer wieder sind die oftmals situationsbezogen ausgeleuchteten Einstellungen eines genaueren Blickes wert. Allerdings ergeben sie leider kein für mich schlüssiges, zusammenhängendes Erscheinungsbild oder eine Strategie dahinter. Mag hochtrabend klingen, doch sind es eben Worte für ein Stück, das nicht aus einem Konzept angefertigt wirkt. Klar ist das Geschehen in 16:9, auch weitgehend sauber und durchaus in der Lage saubere Bilder in hektischen Momenten und unter Bewegungen anzubieten. Kompression? Völlig unauffällig.
Wir erhalten wahlweise deutsche oder aber englisch Sprache an die Ohren. Das Format dabei klingt mir nach DTS-HD Master Audio 5.1, könnte jedoch auch etwas anderes sein. Wahrlich traf ich diese Einstufung ob dessen, was zumeist bei solchen Titeln dieser Zeit zum Einsatz kommt. Wie dem auch sei, der Soundtrack gewinnt an Tempo, setzt dann auch ein paar tiefere Töne an, kann jedoch zu keinem Zeitpunkt ein über Minuten konstant hohes und weites Klangfeld bieten, was mir fraglich erschien. Die Sprachausgabe ist stets verständlich, soweit ich es wahrnehmen konnte.
[Fazit]
Der 104minutenlange Action-Thriller nimmt sich für mich ein wenig zu ernst; Liam Neeson schaute manchmal drein, wie der schlecht rasierte Hauswart von der Gesamtschule gegenüber – nein, aber es fehlt dem Titel leider an Substanz, Tiefe und einen gesunden konstruierten Plot. Eine Altersfreigabe war mir noch nicht auszumachen, Amazon Prime zeit NB, was so viel wie „nicht beschränkt“ bedeutet. Der Stream in einer rundum ordentlichen technischen Präsentation kann seit dem 9. September für Amazon Prime Mitglieder kostenfrei konsumiert werden. Und das ist er alle Male wert. Wer hingegen wirklich beinharte, oft kühle, harte Action erleben will, der greif zum Beispiel zu „Cash Truck“ von Guy Ritchie.
Andre Schnack, 15.09.2022
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