[Einleitung]
Im Zuge der Corona-Pandemie lernten viele Menschen erst über (globale) Zusammenhänge, Lieferketten und systemrelevante Aspekte unserer modernen Gesellschaft. Bald jährt sich Russlands Krieg gegen die Ukraine, seither ist das Thema Energie wieder omnipräsent. „Blackout“ thematisiert gewissermaßen ein solches Szenario: eine Gesellschaft, die sich der Situation der Energielosigkeit ausgesetzt sieht. Regie vollführten Lancelot von Naso und Oliver Rihs nach einem Drehbuch, welches von Naso gemeinsam mit Kai-Uwe Hasenheit schrieb. Und zwar nach dem Roman von Marc Elsberg (2012). Es handelt sich bei dieser sechsteiligen Mini-Serie um eine Produktion von John. Die DVDs kommen von LEONINE.
[Kommentar]
Wenn ein Film (oder hier Mini-Serie) die Deutlichkeit der Folgen eines flächendeckenden und langanhaltenden Stromausfalls anschaulich darstellt, dann ist es wohl „Blackout“. Die Geschichte des Romans und der Verfilmung ist simpler Natur und zeigt uns ganz plastisch was geschehen wird, wenn über gewisse Zeit kein Strom verfügbar ist. Die Auswirkungen sind dramatisch, tragisch und keinesfalls ohne Langzeitfolgen. „Blackout“ versteht dies in der gewählten Form der Episoden-Erzählung adäquat zu vermitteln. Dabei sind die sechs Episoden dann noch in der Chronologie des Filmgeschehens unterteilt.
Aufbau, Ablauf und die Produktionsgüte insgesamt sind handwerklich sehr gut und als Gesamtpaket solide geschnitten, temporeich im Ablauf. Das ist soweit alles gut und es wird noch besser mit den ausgewählten Mimen, die glaubhaft und ausreichend plastisch vor der Kamera agieren. Neben ihnen wird es ein wenig blass, macht aber nichts, da die großen Zusammenhänge und Abhängigkeiten bestimmter Aspekte hier für Unterhaltung, Staunen und Furcht sorgen. Mit Drama und etwas Tragik erzählt, vielen Effekten ausgestattet erinnerte mich „Blackout“ eigentlich gar nicht mehr an ein europäische Produktion, sondern beinahe Hollywood.
[Technik]
Joyn produzierte diese TV-Serie 2021 und präsentiert uns die beinahe Dystopie in einem sehr hochwertigen Gewand. Visuell macht sich das dann bemerkbar in Form des anamorph codierten 16:9-Transfers, der im Seitenverhältnis 2.00:1 erstrahlt. Allerdings strahlt es hier nicht sonderlich lange, bis im wahrsten Sinne des Wortes das Licht aus geht. Kontrast und Farbgebung sehen soweit gut aus, auch steht dem Geschehen der erreichte Grad an Bilddetails und die Konturenzeichnung wirkt ausreichend sauber. Von der Kompression her nahm ich keine Verunreinigungen oder nennenswerte Herausforderungen wahr.
Niemanden wird es wundern, wenn wir hier die deutschsprachige Soundspur erleben, schließlich handelt es sich um eine Produktion aus dem deutschsprachigen Raum. Allerdings ist es damit dann auch schon getan, ich meine die Aufzählung dessen, was hier ans und ins Ohr dringen könnte. Mehr als die gewählte Dolby Digital 2.0-Tonspur gibt es auf den DVD-Datenträgern nicht vorzufinden. Der Ton darauf erklingt sauber, durchweg klar und verständlich. Musikalisch kein Hochgenuss, dennoch atmosphärisch und dicht. Soweit so gut.
[Fazit]
„Blackout“ war eine für mich überzeugende Leistung in Sachen Unterhaltung mit einem echten inhaltlichen Bezug zu dem, was heutzutage (knapp ein Jahr nach Beginn des Ukraine-Kriegs durch Russland) möglich erscheint. Nur die aufgezeigten Abhängigkeiten, die sind mit Sicherheit breiten Teilen der Bevölkerung überhaupt nicht klar. Ohne Technik ist der Mensch heute nicht viel. „Blackout“ läuft rund 281 Minuten oder aber über 4,5 Stunden. Die Altersfreigabe aller sechs Episoden liegt bei ab 12 Jahren. Veröffentlicht wird „Blackout“ am 10. Februar 2023 und kostet dann wohl um die 18,- Euro im Handel.
Andre Schnack, 01.02.2023
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