Bobby Jones – Die Golf-Legende

Drama
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[Einleitung]
Filme über Golfer sind rar gesät. Als einer der besseren Werke kommt von Robert Redford und hört auf den Titel „Die Legende von Bagger Vance“. Nun kommt Regisseur Rowdy Herrington mit seinem Film über die Golf-Legende „Bobby Jones“. Und daher auch der Titel „Bobby Jones – Die Golf-Legende“ (Originaltitel: Bobby Jones – Stroke of Genius) von 2004 mit James Caviezel, Claire Forlani, Jeremy Northam und Malcolm McDowell in den Hauptrollen. Das Drehbuch kommt von Rowdy Herrington und Kim Dawson. Wir konnten den Film aus dem Programm der Columbia TriStar Home Entertainment genauer auf den Zahn fühlen und nahmen die Disc mit auf’s Green. Ob es in der Wertung zu Par, oder aber zu einem Birdy oder mehr reichte, kann im folgenden nachgelesen werden.

[Inhalt]
Bobby Jones (James Caviezel) wächst als Außenseiter auf und bringt sich das Golf spielen selbst bei. Er bezwingt seine Wutausbrüche während des Spiels und wird durch seine intensive Leidenschaft zum Golf der beste Golfspieler aller Zeiten. Er gewinnt den Grand Slam, die U.S.- und British Open und die U.S. Amateur in einem Jahr. Diese Leistung ist bis heute unerreicht. Als Jones realisiert, dass sein Erfolg seine Familie zerstört, verlässt er das Green plötzlich und unerwartet…
(Quelle: Columbie TriStar Home Entertainment)

[Kommentar]
In einem Film wie diesem geht es in der Geschichte entweder um den Spieler und sein Leben, die Liebe zum Spiel oder rein sportlich gesehen nur um das Spiel an sich. „Bobby Jones“ von Regisseur Herrington versucht sich an allem davon und greift sozusagen gleich das Grün an. Der Abschlag wird unter den Bedingungen eines bekannten Namen, einer vermeintlich tolle Geschichte und guten Schauspieler durchgeführt. Die Flugbahn kann einigermaßen ruhig und konstant auf ihr Ziel steuern und es werden keine großartigen Innovationen in der Geschichte vorgefunden. Vielmehr handelt es sich beinahe um einen Standard-Abschlag, der gewöhnlich bis sogar ein wenig übertrieben wirkt. Viel Gefühl in der Story stört nur dann, wenn die Wirkung nicht immer sehr authentisch daherkommt und von einem guten Produktionsdesign begleitet wird.

„Bobby Jones“ hat schöne Momente und eine interessante Geschichte, die sich nicht unbedingt als das entpuppt, was großartige Spannung bereitet oder aber als Alleinstehungsmerkmal durchgeht. James Caviezel und Claire Forlani passen gut in ihre Rollen und diese auch zueinander. Von der genau richtigen Chemie kann nicht durchgehend geschwärmt werden. Stimmung bereiten nicht nur die schönen Landschaftsaufnahmen, sondern ebenfalls die musikalisch oftmals sehr passend gestalteten Unterlegungsmomente, die dafür sorgen, dass ein nahezu ungewöhnliches Geschehnis plötzlich eine ganz andere Aufmerksamkeit gewinnt. Der wirkungsvolle Charakter eines „Die Legende von Bagger Vance“ wird nicht dabei erreicht.

[Technik]
„Bobby Jones“ erzählt die Geschichte des Lebens eines Golfers. Eine Facette des Golfsports ist die Ruhe, die Landschaft und das Feld, welches man mit seinem Schläger um den Ball anreichern möchte. Der Bildtransfer findet im Format 2.40:1 statt und befindet sich anamorph codiert auf der Disc. Die Landschaftsaufnahmen sind wichtiger Bestandteil des Films und zeigen, dass sich die Macher bei der Abmischung von Kontrast und Farbgebung durchaus Gedanken gemacht haben. So entsteht ein harmonisches und farblich wunderbar gestaltetes Geschehen in ausgewogen kontrastierten Gefilden. Der Schwarzlevel wirkt angenehm, verschluckt keine der Vielzahlen an Bilddetails und wurde um eine angenehme Kantenschärfe ergänzt. Rausch- und fehlerfrei wirkt der Transfer plastisch und verleiht dem Bild eine authentische Wirkung. Kompressionsartefakte treten nicht auf den Plan.

Das Tonformat lautet Dolby Digital 5.1 und ist abgefasst in der englischen Originalsprache und den Synchronfassungen Deutsch und Italienisch. Optionale Untertitel können in den Sprachen Deutsch, Englisch, Italienisch und Türkisch hinzugeschaltet werden. Das es sich um einen dialoggetriebenen und ansonsten recht ruhigen Film handelt, ist die adäquate Wiedergabe des Music-Scores als um so wichtiger zu bewerten. Ebenso fällt das Gewicht der atmosphärischen Hintergrundgeräusche stärker aus. In den genannten Belangen vermittelt der Mehrkanalton ein gutes Ergebnis, die getestete deutsche Sprachfassung glänzt mit verständlichen Dialogen, klar zu ortenden Hintergrundgeräuschen und einer stimmungsvollen und ausreichend räumlichen Musik-Wiedergabe.

[Fazit]
„Bobby Jones“ wirft die Frage auf, ob es das Genre des Golf-Films gibt. Eine negative Antwort geben Filme wie „Happy Gilmore“ oder aber „Caddy Shack“, in die „richtige“ Richtung geht „Die Legende von Bagger Vance“ und dieses rund 123 Minuten lange Werk von Rowdy Herrington. Mit guten darstellerischen Leistungen und einer spannenden Geschichte, die einer Biografie ähnelt wird nicht nur der Golf-interessierte neugierig gemacht und letztlich gut unterhalten. Wir bekommen neben dem Hauptfilm ferner folgendes Bonusmaterial über ein passend gestaltetes und angenehm zu navigierendes Menü zu Gesicht:

  • Regiekommentar inkl. Special Guest Prof. Richard Brown
  • die besten Versprecher
  • entfallene Szenen
  • Bobby Jones Vermächtnis (5 Featurettes)
  • Making Of
  • Trailer

Das Bonusmaterial bietet weiteren Einblick in die Entstehung des Films, ein wenig Hintergrundwissen über Golfer-Legende Robert Tyre Jones, Jr. und zeigt per Gradwanderung zwischen Promotion-Charakter und Informationsgehalt einiges an informativen Materialien. Die einseitige Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) ist erhältlich seit dem 10. Februar 2005 und kostet den Columbia TriStar Home Entertainment üblichen Preis von rund 20,- Euro. Die FSK beschränkte den Film nicht und so erschien er ohne Alterseinstufung. Wer den Golf-Sport mag, „Die Legende von Bagger Vance“ schätzte, der sollte sich auch „Bobby Jones“ genauer ansehen.

Andre Schnack, 24.02.2005

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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