Born To Be Wild – Saumässig unterwegs

Action/Adventure/Comedy
Action/Adventure/Comedy

[Einleitung]
Mich erfüllten freudige Erwartungen, als ich die Vorankündigungen zu Regisseur Walt Beckers „Born To Be Wild – Saumässig unterwegs“ las. Drehbuchautor Brad Copeland sah scheinbar gerne „Easy Rider“, was sich in jedweden Zügen auf diese US-amerikanische Filmproduktion auswirkte. Denn es geht um die „Wild Hogs“, so der amerikanische Originaltitel des Films aus diesem Jahr. In den Hauptrollen sind sehr bekannte Namen zu nennen: John Travolta, Tim Allen, Martin Lawrence, William H. Macy, Ray Liotta und die schöne Marisa Tomei. Wir konnten die asphaltfrische DVD aus dem Angebot der Buena Vista Home Entertainment genauer ansehen und ein paar Runden drehen.

[Inhalt]
„Born To Be Wild“ – dass dieser alte Biker-Spruch noch mal zu ihrem Lebensmotto werden sollte, hätten sich Doug (Tim Allen), Woody (John Travolta), Bobby (Martin Lawrence) und Dudley (William H. Macy) in ihren wildesten Träumen nicht ausgemalt! Denn eigentlich geht im ruhigen Vorstadtleben der ungleichen Freunde alles seinen geregelten Gang, bis die vier Herren im besten Alter beschließen, der langweiligen Routine den Rücken zu kehren und den bequemen Fernsehsessel gegen einen anständigen Feuerstuhl auszutauschen. Als die chaotische Truppe dann jedoch auf eine echte Biker-Gang, die wilden „Del Fuegos“ trifft, sind diese alles andere als begeistert über die Möchtegern-Easy-Rider…
(Quelle: Buena Vista Home Entertainment)

[Kommentar]
4 Männer im mittleren Alter entschließen sich aus den verschiedensten, privaten Gründen zu einer gemeinsamen Tour – auf dem Motorrad. Ungeachtet ihrer familiären Situationen fahren sie drauf los, und erleben einige sehr skurrile Momente. „Born To Be Wild“ lebt von den vier Hauptdarstellern, und nahezu nur davon. Eine sehr leichte Comedy mit ein wenig Anflug von „Easy Rider“, doch ohne Tiefgang, ohne Kultverdacht. Dennoch mit Marlboro-Feeling, leichter Western-Musik und halbechten Bikern. Also die Helme ab, auf den Bock und los – mitten ins nächste Unwetter, in eine chaotische Kleinstadt. Und das alles mit einer fiesen Biker-Gang im Nacken. Denn jene wurden von den nahezu schon vergreisenden Freunden mächtig verärgert.

So nimmt die Story des Films zur Hälfte eine leichte Wendung und beschäftigt sich fortan mit der Flucht vor den echten, miesen Bikern, die den 4 Städtern ans Leder wollen. Wie es sich für solche Buddy-Movies gehört, geht es natürlich auch um die Freundschaft der Vier. Auch in diesem inhaltlichen Bereich stehen die vier Hauptdarsteller ihrem Alter-Ego und sorgen für gute schauspielerische Darbietungen. Erwähnenswert ist ebenfalls der Teil, der von Ray Liotta übernommen wird. Er mimt den bösen Jack, Anführer der „Del Fuegos“. Alle leisten gute Arbeit und erhalten ihren Anteil an Bildpräsenz und ihren speziellen Auftritt. Und am Ende – wie sollte es für einen solchen Film anders sein – wird alles gut.

[Technik]
Grundsätzlich müssen wir festhalten, dass „Born To Be Wild“ das bietet, was man unter einem Morrad-Film versteht. Die Farbgebung trägt den Inhalt und unterstreicht die für die Story und das Ambiente notwendige Flair. Schön zu sehen, da wir weitgehend harmonische und freundliche Farbenspiele vor die Augen bekommen. Nur selten sind sehr dunkle Szenen mit von der Partie. Jene sind aufgrund des hohen Kontrasts leider ein wenig zu tief schwarz, was Dreidimensionalität nimmt und den Detailreichtum unnötig einschränkt. Davon ab gibt es einen an für sich gelungenen Detailumfang und angenehm scharfe Konturen. Sogar die Kompression spielt mit und schwingt hier keinen Stock in die Speichen. Gute Fahrt also.

„Born To Be Wild – Saumässig unterwegs“ kann gut brüllen. Im sauberen Dolby Digital 5.1 Gewand präsentiert sich uns die deutsche Synchronfassung des Films. Es gibt ferner noch die Sprachen Englisch, Italienisch und Russisch im selbigen Format und Dolby 2.0 in Türkisch und Ukrainisch. Die Mehrkanaltonspuren schaffen ein musikalisch gutes Ergebnis und erreichen damit sämtlicher Lautsprecher, was sich positiv in der Räumlichkeit widerspiegelt. Des Weiteren gefallen die ausgespielten Tiefen, was bei den zahlreichen Motorradszenen einen echten Einfluss aufs Gesamtergebnis hat. In der Ausgestaltung des Hintergrunds hätte ein wenig mehr Mut zur Lücke gut getan. Gleich in 16 Sprachen gibt es Untertitel.

[Fazit]
Sei es der Musicscore, irgendwo zwischen Western- und Trucker-Melodien, oder aber der Grad an lustigem Humor oder der coole Cameo-Auftritt von Peter Fonda, dem Ur-Easy Rider überhaupt. Der Film mit seiner Laufzeit von rund 96 Minuten bereitet kurzweiligen Spaß. Seine Altersfreigabe liegt bei ab 6 Jahren, was ein großes Publikum anspricht. Die DVD offeriert eine denkbar einfache Navigation, die nicht sonderlich aufwändig oder prächtig visualisiert wurde. Folgendes Bonusmaterial fasst die einseitige Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9):

  • Audiokommentar mir Regisseur und Drehbuchautor
  • Making Of: Harley, Prügeleien und brennende Bars (16 Min.)
  • How To Be Wild: Männer und Motorräder (3 Min.)
  • Alternatives Ende mit optionalem Kommentar (2 Min.)
  • 2 zusätzliche Szenen (3 Min.)
  • Pannen vom Dreh (2,5 Min.)

Das Making Of ist der Kern der Extras. Es gefällt von Beginn an und verabreicht einiges an Informationen über den Film, die eingesetzten Mittel sind dabei Aufnahmen hinter der Kamera oder auch Interview-Ausschnitte mit den Beteiligten. Das alternative Ende, in dem der homosexuelle Polizist aus dem Film noch einen Auftritt feiern darf, gefällt auch, gehört aber auch in die Extras und hat im finalen Schnitt nichts verloren. „Born To Be Wild“ erscheint am 23. August. Wir können den leichten Spaß durchaus weiterempfehlen.

Andre Schnack, 16.08.2007

  Film/Inhalt
:
  Bild
:
  Ton
:
  Extras/Ausstattung
:
  Preis-Leistung
:

Hat der Review gefallen?

(Sehr schlecht, Schlecht, Mittel, Gut, Sehr gut)

Durchschnittsbewertung: 5 / 5. Anzahl Wertungen: 1

Keine Bewertung bislang, sei der erste!

Auch interessant ...