[Einleitung]
Ein niederländischer Regisseur – Martin Koolhoven – dreht einen Western und damit sein Debüt auf der englischsprachigen, internationalen Kino-Landschaft. Er arbeitet nach seinem eigenen Drehbuch von konnte für seinen Film folgende Darsteller gewinnen: Dakota Fanning, Guy Pearce, Carice van Houten, Kit Harington sowie Paul Anderson, Carla Juri und Emilia Jones. Das irgendwie Besondere an dem Film: er wurde zu großen Teilen hierzulande, in Deutschland, gedreht. Also, wie machen wir uns hier so, wenn wir „der Wilde Westen sind“? Und vor allem, was fabrizierte Martin Koolhoven hier? Diese Blu-ray Disc Version mit High Definition Technik kommt von Koch Media und wir konnten genauer hinsehen.
[Inhalt]
Ende des 19. Jahrhunderts im amerikanischen Westen: Die junge Liz (Dakota Fanning) wird von ihrer düsteren Vergangenheit eingeholt, als sich ein diabolischer Priester (Guy Pearce) in ihrer neuen Heimat niederlässt. Es entfaltet sich eine gnadenlose Geschichte über Schuld, Vergeltung und den unfassbaren Mut einer willensstarken Frau im Kampf um ihr Leben und das ihrer Familie.
(Quelle: Koch Media)
[Kommentar]
Zum letzten Mal sah ich Guy Pearce in „Ravenous“ in einer Western-Welt. Grandioser Film. Ich war gespannt auf „Brimstone“, alleine schon ob des Settings. Ich mag Western, auch die sogenannten Italo-Western, wo sich alle stets mächtig ausschwitzen. Aber auch die leiseren, in vitalerer Fauna und Flora. Doch jene wie „The Revenant“, die uns den Wilden Westen in den kältesten Zeiten zeigt, empfinde ich als sehr interessant und hier zudem ausgesprochen gut – handwerklich – umgesetzt. Die Erzähltechnik spinnt gewisse Abschnitte, die wir ordentlich in sich aufbereitet vorgesetzt bekommen. Dabei wird nichts vorweg genommen, es gehts stets ausgesprochen spannend zu.
Richtig viel Action gibt es hier hingegen nicht. Mehr auf Tiefsinn wird gesetzt, doch konnte ich diesen nicht hinter jedem Sukkulent finden und musste hin und wieder den einen oder anderen Stein im staubigen, rötlichen und heissen Sand wenden, um das darunter zu finden, was ich suchte. Wie dem auch sei. „Brimstone“ hat definitiv seine Momente, vor allem gute Darsteller, ein interessantes Setting und eine Geschichte, die es sich zu erzählen lohnt. So sollten Western sein, auch, wenn sie gar nicht aus dem Westen kommen, wie eben hier der Fall. Selbst wenn es nur darum gehe würde eine gewisse Würde für die zeitgenössischen Aspekte einzuheimsen, dann wäre dieser Film ganz vorn mit dabei.
[Technik]
High Definition kommt hier gut zur Geltung. Immerhin haben wir es auch mit einer Vielzahl an Faktoren zu tun, die inmitten von Schnee einiges vom HD Transfer abverlangen. Schlechte Kompression fällt hier rasch ins Gewicht. Tut sie aber nicht, denn wir bekommen es hier mit dem Ergebnis dessen zu tun, was man noch als gute Arbeit bezeichnen kann. „Brimstone“ sieht richtig gut aus, wenn es ringsherum im Heimkino recht dunkel zugeht. „Brimstone“ scheint genau dann, wenn er es muss, dann sorgt der rundum gut bis teils sehr gute Transfer für ordentlich Stimmung und überzeugt mit einer gelungenen Wirkung seiner Bilder durch einen gesunden und zumindest oftmals einfach passenden Farbumfang und scharfen Bildern. Mir gefiel das alles gut hier. Transfer: 1080p, 2.35:1.
HD auch beim Ton. Und zwar im Verfahren DTS-HD Master Audio 5.1, wahlweise in den Sprachen Deutsch oder aber Englisch. Egal für was man sich auch entscheidet, optionale Untertitel sind ausschließlich in deutschen Lettern mit im Beritt. Nicht traurig sein, der Ton ist sehr gelungen. Er ist facettenreich vom Klangbild her und vermag durch viele Surround-Effekten auch zu gefallen und eine räumliche Wirkung zu entfalten. „Brimstone“ arbeitet viel mit ruhigen und eher tempoarmen Momenten oder Sequenzen, die musikalische Begleitung und all das drumherum gefallen in diesem Zusammenhang, hieven jedoch die Wertung übers Mittel leider nicht hinaus.
[Fazit]
Mit einer Laufzeit von rund 148 Minuten schießt sich Fimemacher Koolhoven gleich in die obere Liga des Genres, was nicht nur positive Effekte mit sich bringt. So entstehen auch Längen, die mir dann doch zu sehr zum Hänger ausarteten. Dagegen spricht eine unfassbar stilsichere und toll wirkende Umsetzung in die Zeit des rabiaten Wilden Westens, wie wir ihn uns vorstellen. „Brimstone“ hat eine Altersfreigabe von ab 16 Jahren und erschien in Form dieser HD Blu-ray Disc am 7. Juni 208 zu einem Preis von rund 17,- Euro. Genre-Liebhaber und jene, denen vielleicht „The Hateful Eight“ zu blutig oder aber „Die glorreichen Sieben“ zu schnell war, bitte sehr, hier eine gute Alternative im Bereich Western. Extras gibt es auch in Form von Interviews (ca. 50 Min.), Entfallenen Szenen (ca. 14 Min.) sowie Trailer.
Andre Schnack, 21.06.2018
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