Brother

Crime/Drama/Thriller
Crime/Drama/Thriller

[Einführung]
Hierzulande erschien nun jüngst als Code2-DVD Takeshi Kitano’s 2000 abgedrehtes Crime-Thriller Werk „Brother“. Kitano (Violent Cop, Boiling Point) wirkte in seinem Film nicht nur als Regisseur und Hauptdarsteller, sondern schrieb auch das Drehbuch. Der Streifen entstand als US-amerikanische-britisch-japanische Koproduktion. Als weitere Darsteller sind u.a. Omar Epps, Kuroudo Maki, Masaya Kato und Susumu Terajima zu sehen. Der Film über die Geschichte eines Yakuzas im illegalen Asyl in den USA erhielt unsere Aufmerksamkeit. Wer Mafia-, Crime- und Thriller-Filmprodukte mag, der sollte an dieser Stelle weiter lesen, denn der Inhalt passt genau auf diese Genres. Diese Disc erscheint unter dem Label Cult Home Entertainment.

[Inhalt]
Als entehrter Yakuza schwebt Yamamoto (Takeshi Kitano) in Lebensgefahr. Der einzige Ausweg für ihn liegt in einer Flucht in die USA. Er reist unter Hilfe seiner Yakuza-Brüder nach Los Angeles, wo er seinen Halbbruder Ken (Kuroudo Maki) aufsucht. Des englischen nicht mächtig macht sich Yamamoto durch Gewalt und Brutalität verständlich. Er findet Ken, der sich als kleiner Drogenhändler mit seiner Drei-Mann-Gang über Wasser hält. Unter ihnen auch Denny (Omar Epps), der Farbige und intelligente Begleiter Kens. Yamamoto kehrt rasch zur Mafia-Routine zurück und schafft es, aus der kleinen Bande eine lukrative und effizient arbeitende Organisation aufzubauen. Doch mit der Expansion in andere Teile der Stadt wachsen auch neue Probleme. Und spätestens, als sich Yamamoto mit der japanischen Gang Shirase (Masaya Kato) zusammenschließt, gerät die Situation aus der Bahn – denn die alteingesessene Mafia in L.A. sieht nun eine Gefahr in den Japanern…

[Kommentar]
„Brother“ mag sich von der Geschichte zwar wie ein stumpfer Schießfilm anhören – dem ist aber ganz und gar nicht so. Und erst nach dem ersten kompletten Ansehen des Films wird man wissen, warum das so ist. Hier wird ein wirklich glaubhaftes und vorstellbar nahes Abbild von dem geboten, was man vielleicht als „Yakuza“ und „Code der Bruderschaft“ unter den Mitgliedern der japanischen Mafia versteht. Eine ganz fantastische Leistung von Filmemacher Takeshi Kitano, der hier die Hauptrolle spielt, Regie führte, das Drehbuch schrieb und ferner auch den Schnitt des Films überwachte. Es wird hier eine Symbiose aus Gewalt, actiongeladenen Gunfights und einer fesselnden Geschichte geboten, die mehr Tiefe bietet, als anfänglich überhaupt möglich erscheint. Stilvolle Bilder ohne Übertreibung und dennoch mit einem gewissen und hohen Grad an Gewalt ausgestattet, erzeugen eine sehr eigene und dichte Atmosphäre. Von den darstellerischen Leistung kann sich manch ein Film etwas abschneiden, insbesondere Omar Epps und Takeshi Kitano überzeugen auf ganzer Linie. Weitere Elemente, wie z.B. die Filmmusik und die Kameraführung gefallen ebenfalls.

[Technik]
Technisch wird eine ausreichende Darbietung absolviert. Entgegen der UK-Fassung, greift diese DVD nicht auf ein anamorphes Breitbild zurück und bietet lediglich einen Transfer im Format 1.85:1 mittels Letterbox-Verfahren. Faktoren für positive Kritik: natürliche Farbgebung und Sättigung des Bildes und der ausreichend hohe Schärfegrad. Da macht es auch nichts, wenn ab und zu leichte Verunreinigungen auftreten, einige Treppeneffekte entstehen und ein leichtes Hintergrundrauschen die Geschichte begleitet. Von der Farbdarstellung und dem Kontrast her wird hier gute Qualität abgeliefert.

Auch bei der Akustik hat diese Scheibe das Nachsehen, denn es befindet sich lediglich die deutsche Tonspur im Dolby Digital 2.0-Format (Surround) auf dem Datenträger. Und dabei bietet der Film ausreichend Potential für einen satten Mehrkanalton. Wie schade. Stattdessen kommt nur ein zögerlich lebhafter, weniger klarer und dynamischer Klang zum Zuge. Untertitel gibt es nicht optionaler Natur, dafür aber stets, wenn japanisch gesprochen wird.

[Fazit]
Mit „Brother“ erscheint eine ganz ausgezeichneter Film auf einer technisch etwas enttäuschenden Code2-DVD. Wir haben an der UK-Fassung gesehen, dass hier mehr möglich ist (Test hier). Das rund 110minutenlange Stück befindet sich auf einer einseitigen Single-Layer-Disc (DVD Typ 5) und wurde als Bonusmaterial lediglich mit einer Slideshow und einem Trailer ausgestattet. Das ist mager. Und das sehr einfach gehaltene und etwas zu günstig aussehende Menü kann da auch nichts wett machen. Wir haben die deutsche Rental-Fassung getestet, die mit einer Altersfreigabe ab 18 Jahren daherkommt. Die DVD kann nicht empfohlen werden, der Inhalt „Brother“ hingegen ist ein frischer und guter Film mit neuen Ideen, die den amerikanischen Mafia-Filmen Paroli bieten können. Fans von Takeshi Kitano-Filmen kommen um diese Produktion nicht herum. Empfehlenswert.

Andre Schnack, 04.09.2003

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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