Brücke nach Terabithia

Adventure/Drama/Family
Adventure/Drama/Family

[Einleitung]
Mit dem Titel „Brücke nach Terabithia“ gelang 2007 ein Film aus den Vereinigten Staaten, der sich an die Jugend und die ganze Familie richtete. Fantasievoll ausgestaltete Erzählungen erfreuen sich großer Beliebtheit, und im gleichen Jahr (2007) konnte ich auch die Standard Definition DVD des Films ansehen. Die Regiearbeit von Gabor Csupo nach dem Drehbuch von Jeff Stockwell und David Paterson basiert auf einem Roman (von Katherine Paterson) und ist in den Hauptfiguren mit Josh Hutcherson sowie Annasophia Robb besetzt. Nun, gute 13 Jahre später erscheint die High Definition Blu-ray Disc und ich bekam das Gefühl vermittelt, als das diese bereits überfällig ist. Gespannt schaute ich mir die Blu-ray Disc aus dem Hause Constantin Film genauer an.

Inhalt
Jesse (Josh Hutcherson) hat den Ruf, der schnellste Läufer seiner Schule zu sein. Bis er auf Leslie (Annasophia Robb) trifft, die mit ihren Eltern neu in den Ort gezogen ist. Mit Leslie beginnt ein neues Kapitel in Jesses Leben: Denn Leslie läuft nicht nur schneller als er, sondern beeindruckt ihn auch mit ihrer überschäumenden Phantasie und ihrem Einfallsreichtum. Sie werden Freunde und erschaffen sich auf Leslies Initiative hin kurzerhand ihre eigene Welt: „Terabithia“ – ein geheimes Königreich in den Wäldern. In diesem magischen Reich voller Fabelwesen finden Jesse und Leslie Zuflucht vor Schulproblemen, Eltern und Lehrern. Gemeinsam besuchen sie ihre Phantasiewelt so oft sie können. Doch als Leslie die Brücke nach „Terabithia“ eines Tages alleine betreten möchte, passiert überraschend ein Unglück…
(Quelle: Constantin Film Home Entertainment)

[Kommentar]
Wow, 14 Jahre ist es nunmehr bereits her, als der DVD-Review zum Titel „Brücke nach Terabithia“ auf dvdcheck.de veröffentlicht wurde. Und wenngleich zwischenzeitlich so einiges geschehen ist und das Genre viel Zuwachs erhalten hat, so ist – nach erneuter Durchsicht – mein Review von damals nach wie vor passend, wenn es um die inhaltlichen Aspekte des Titels geht. Mithin der Kommentar vom 8. November 2007:

Als ich die Vorschau des Films sah, da dachte ich, das der Titel etwas für einen gesunden Familien-Abend sei. Und dafür eignet er sich tatsächlich bestens, wie sich während der Ansicht heraus stellte. Doch nicht, weil es sich um einen Fantasy-Film handelt, sondern vielmehr, weil sich ein recht anspruchsvolles Drama hinter dem Titel verbirgt. Was uns überraschte, denn erweckt die Marketing-Kampagne um den Streifen herum doch einen ganz anderen Eindruck, und zwar den eines Kinde-Fantasy-Films. Wer sich also darauf beruft und eine entsprechende Erwartungshaltung aufweist, der läuft Gefahr schwer enttäuscht zu werden. Diejenigen hingegen, die offen sind für alles, werden den Film zu schätzen lernen.

„Brücke nach Terabithia“ – das ist eine Kombination aus leicht tragischen Drama-Elementen, eingebettet in den Rahmen einer vorerst scheinbar sehr fantasievollen Geschichte mit plastischen und überraschend tiefgehenden Figuren. Allen voran stehen dabei die beiden Hauptdarsteller im Vordergrund. Sie wirken auf der einen Seite hin und wieder typisch, gar klischeebehaftet, stellen dadurch jedoch auch exemplarisch und gleichermaßen deutlich die sehr unterschiedlichen Lebensweisen dar, in denen Kinder groß werden können. Eine weitere Stärke der Geschichte geht an die Darstellung dessen, was man eventuell mit der Kraft der eigenen Fantasie um- und beschreiben könnte.

Insgesamt bleibt hingegen ein recht zwiespältiger Eindruck, der mehr auf das Drumherum um den Film zurückzuführen ist, als auf seinen eigentlichen Inhalt. Wurde der Titel als klarer Kinder-Fantasy-Film durch die Presse und die Marketing-Aktionen gepushed, so entpuppt er sich doch eher als seichtes Drama, welches zart besaitete Kindsgemüter mitunter am Ende der Story in die Krokodiltränen führen kann. Was auch nichts schlechtes ist, denn die Wirkungsintensität ist durch die gute Geschichte, die gelungen ausgesuchten Darsteller, eine schöne Filmmusik und die Masken zweifelsohne hoch. Nur die Fantasy, die kommt zu kurz. Nur wenige Minuten verdienen sich diese Bezeichnung. Schade.

[Technik]
„Brücke von Terabithia“ ist ein Titel, der sich auf High Definition bestimmt gut anschauen lässt, dachte ich, nachdem ich das Blu-ray Amaray Case aus der Post holte. Und so ist es auch. Das fantasievolle und farbenprächtige Märchen sieht wirklich gut aus, von Beginn bis zum Ende. Hier und dort sehen wir dem 1.85:1-Transfer einen Kontrast an, der fast zu übersteuern droh, sich aber weitgehend in Rahmen des Guten hält. Neben der Farbgebung sind es auch die Faktoren Sauberkeit und Bildruhe, die hier angeführt werden müssen. Praktisch betrachtet gibt es keine Mängel, die sich störend auf den Sehgenuss auswirken und die Transformation von SD zu HD gelang insgesamt gut.

Widmen wir uns dem Ton. Auch hier ließ man sich nicht lumpen und leistete eine gute Überführung von der DVD zu Blu-ray Disc ab. Die Geschichte und ihr Verlauf bieten ausreichend Möglichkeiten für einen angenehmen und räumlichen Mehrkanalton, den ich hier im Format DTS-HD 5.1 in Deutsch und Englisch sowie in Dolby Digital 2.0 in deutscher Sprache vorfand. Deutsche Untertitel für Hörgeschädigte sind vorhanden, die Audiokommentare erklingen erwartungsgemäß in Englisch. „Brücke nach Terabithia“ erklingt lebhaft, freundlich und ausreichend weit, fehlerfrei und gibt ansonsten weder Anlass zur Lobhudelei, noch zur negativen Kritik.

[Fazit]
Schön zu sehen, im wahrsten Sinne des Wortes, dass eine solche Neu-Auflage des Inhalts auf High Definition Blu-ray Disc gut gelang. Der Film „Brücke nach Terabithia“ wird dadurch inhaltlich weder besser noch schlechter, allerdings ist der Sehgenuss durch die HD-Qualität ungleich höher, der Spaß dabei also auch. Die Neuauflage macht wenig neu beim Design der Verpackung und auch bei den Extras sieht es praktisch so aus, wie 2007:

  • Audiokommentar mit Regisseur Gabor Csupo, Produzent Hal Liebermann und Autor Jeff Stockwell (englisch)
  • Audiokommentar mit Darstellern Josh Hutcherson, AnnaSophia Robb und der Produzentin Lauren Levine (englisch)
  • Making Of (20 Min.)
  • Stimmen zum Buch (14 Min.)
  • Die Visual Effects (6 Min.)
  • Musikvideo „Keep Your Mind Wide Open“ (4 Min.)
  • Interviews (9 Min.)
  • Darsteller-Infos auf Texttafeln

Die Längen der Extras sind in vorgenannter Aufzählung zu sehen, der Film auf HD Blu-ray Disc fasst rund 95 Minuten. Bei der Altersfreigabe hat sich erwartungsgemäß nichts getan, nach wie vor liegt diese bei 0 Jahren gemäß FSK – es handelt sich eben um einen Familienfilm. „Brücke von Terabithia“ erscheint in dieser Fassung übermorgen, am 3. Juni 2021 und ist im Online-Handel für knappe 12,- Euro zu bekommen. Wer ihn noch nicht (auf HD) kennt, der sollte sich noch einmal über die Brücke wagen… Viel Spaß.

Andre Schnack, 01.06.2021

Film/Inhalt:★★★★☆☆ 
Bild:★★★★★☆ 
Ton:★★★★★☆ 
Extras/Ausstattung:★★★☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★★☆☆ 

Hat der Review gefallen?

(Sehr schlecht, Schlecht, Mittel, Gut, Sehr gut)

Durchschnittsbewertung: 5 / 5. Anzahl Wertungen: 3

Keine Bewertung bislang, sei der erste!

Auch interessant ...