Casino

Drama/Crime
Drama/Crime

[Einleitung]
Von Columbia Tristar Home Video und Universal erscheint Martin Scorseses „Casino“ auf DVD als Code2-Version in Deutschland. In dem Film über Auf- und Abstieg innerhalb der Mafia in der Welt der Lichterstadt Las Vegas spielt neben Schauspielerikone Robert DeNiro (Taxi Driver, Ronin) auch Joe Pesci (Lethal Weapon 4), James Woods (Vampires) und Sharon Stone (Basic Instinct) mit. Wir sahen uns die Disc etwas genauer an.

[Inhalt]
Martin Scorsese entführt uns mit seinem Drama in die Stadt des Glamours, des Lichts, Glücks und Spielens – Las Vegas, die Stadt der Träume. Doch wie alles, so hat auch Las Vegas zwei Seiten. Und zu den Alpträumen der Stadt gehört selbstverständlich auch die Korruption, die Gewalt und die Mafia – das ist die andere Seite, zu dieser gehört auch Sam „Ace“ Rothstein (Robert DeNiro). Er zog aus seiner kleinen Heimatstadt aus, bzw. er wurde von den Bossen nach Vegas geschickt. Hier übernimmt er die Managerrolle und paßt artig darauf auf, dass das Casino vernünftig läuft. Die Kunden dürfen nicht zu viel gewinnen, das Casino darf nicht zu viel Gewinn machen, die Bosse wollen Geld sehen und für Sam muss natürlich auch die eine oder andere Münze übrig bleiben. Mit den damit verbundenen Aufgaben hat er genug zu tun. Unterstützung bekommt er von dem schlagfertigen Nicky Santoro (Joe Pesci), der auch schon in der alten Heimat für blutende Nasen sorgte. Er arbeitet ebenfalls für die Bosse des Mobs und wirft wiederum ein Auge auf Sam. Beide kommen gut klar, sie machen das große Geld, die Bosse sind zufrieden, Politiker werden geschmiert und so manch einer fährt in die Wüste um Vegas und kommt nie wieder. Doch als Sam sich in die Prostituierte Ginger (Sharon Stone) verliebt, geraten die Dinge langsam außer Kontrolle. Schließlich beginnt auch das FBI mit Ermittlungen gegen Sam und seine Kollegen. Das paßt den Bossen wiederum gar nicht. Schließlich kommt es sogar zwischen den beiden Freunden Sam und Nicky zum Streit über Geld und Macht – Köpfe rollen und Menschen sterben.

[Kommentar]
„Casino“ zeigt auf beeindruckende Art und Weise, wie man sich ein Leben in der Mafia, ähnlich wie schon in „GoodFellas“ dargestellt, vorstellen könnte. Der Film nimmt kein Blatt vor den Mund, ist nicht immer schön und erzählt eine sehr spannende Geschichte. Diese basiert übrigens auf einer wahren Begebenheit aus den frühen 70ern. Und Regisseur Martin Scorsese fing dieses damals herrschende Ambiente, den Glanz und die Kehrseite der gigantischen Metropole gekonnt mit der Kamera ein. Neben den tollen Bildern gesellt sich ein sehr starker Soundtrack mit unzähligen, damals aktuellen Stücken. Aber nicht nur optisch und akustisch macht der Film etwas her, sind es doch schließlich die ausgesprochen guten Schauspieler, die diesem Film Leben einhauchen. Robert DeNiro und Joe Pesci stellen ein wahrlich grandioses Duo an Hauptrollen da, James Woods und Sharon Stone machen allerdings ebenfalls eine gute Figur und überzeugen. „Casino“ fährt eine sehr ähnliche Linie wie der, auch von Martin Scorsese inszenierte, Mafiafilm „GoodFellas“. Als einzelnes Werk macht „Casino“ wirklich etwas her, im direkten Vergleich verschwindet er aber im Schatten von „GoodFellas“. Die Erzählweise bringt dem Betrachter das Geschehen aus der Sicht von Robert DeNiros Figur Sam Rothstein näher. So sind auch die großen Zeitsprünge ohne weiteres möglich, schließlich findet die Handlung nicht nur in einigen Monaten statt. „Casino“ wird Robert DeNiro- und Mafiafilme-Fans gefallen, ohne Zweifel.

[Technik]
Nun kommen wir zu dem Teil der Besprechung, in dem sich die Disc auch etwas negativen Worten nicht entziehen kann, der Technik. Die DVD wurde damals mit einem anamorphen Bildtransfer angekündigt, auch die Verpackung läßt auf ein 16:9erweitertes Bild hoffen – doch ist dem leider nicht so. Denn entgegen all diesen Anzeichen befindet sich doch leider nur ein Letterbox-Transfer auf der Disc, das Ratio beträgt 2.35:1. Das Bild gefällt trotzdem auf Anhieb. Der hohe Kontrast läßt die starken Farben leuchten und alles wirkt sehr natürlich und plastisch. Angenehm auch, dass der Reichtum an Details im Bilde hoch ist und in dunklen Szenen kaum Kleinigkeiten des Geschehens verliert. Der Schwarzlevel begeistert und alle Aufnahmen zeichnen sich durch eine recht hohe Schärfe aus. Kompressionsartefakte fallen gar nicht ins Auge, nur selten wird ein leichtes Rauschen wahrgenommen und ein paar kleine, nicht wirklich störende Störungen.

Wenn das Bild schon nicht anamorph ist, so gibt es zumindest Dolby Digital 5.1-Ton auf Englisch und Deutsch. Neben diesen Sprachfassungen befinden sich auch noch weitere auf der Scheibe: Italienisch, Spanisch, Tschechisch Dolby Surround und Polnisch Mono. Untertitel gibt es in den Sprachen Englisch, Dänisch, Holländisch, Norwegisch und Portugiesisch. Der 5.1-Mehrkanalton überzeugt durch eine weite aber recht undynamische Räumlichkeit. Direktionale Soundeffekte, spektakuläre Explosionen oder tiefe Baßeinlagen können hier nicht erwartet werden. Dafür gibt es einen sauber abgemischten mit den Dialogen und Musikeinlagen überzeugenden Ton. Die Stimmen erklingen deutlich und stets verständlich aus dem Center-Speaker, die musikalische Untermalung hingegen gleichstark aus allen Lautsprechern. Die vorhandenen Surround-Tonspuren bieten ein etwas weniger räumliches Klangerlebnis.

[Fazit]
Mit „Casino“ bringt Columbia Tristar Home Video Deutschland eine technisch gute und inhaltlich noch bessere DVD auf den Markt. Der 171 minutenlange Film findet Platz auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc und kostet um die 50,- DM. In 16 Kapitel wurde das lange Werk unterteilt, für Fans gibt es noch Produktionsnotizen, einen Kinotrailer und Cast & Crew Informationen einzusehen. Das ist nicht gerade viel, zumal auch das angepriesene 16:9erweiterte Bild fehlt. Martin Scorsese- und Robert DeNiro-Fans wird das nicht weiter stören, sie bekommen was sie verlangen: ein tolles Drehbuch aus der Feder von Nicholas Pileggi, der sich auch für das Script von „GoodFellas“ verantwortlich zeigt, eine gute Umsetzung und herrliche Schauspieler (Sharon Stone – welch ein Blickfang). Toller Film, nur überdurchschnittliche Disc mit einer mageren Ausstattung.

Andre Schnack, 02.02.2000

  Film/Inhalt
:
  Bild
:
  Ton
:
  Extras/Ausstattung
:
  Preis-Leistung
:

Hat der Review gefallen?

(Sehr schlecht, Schlecht, Mittel, Gut, Sehr gut)

Durchschnittsbewertung: 5 / 5. Anzahl Wertungen: 1

Keine Bewertung bislang, sei der erste!

Auch interessant ...