[Einleitung]
Mit der James Bond-Figur schuf Ian Flemming einen unsterblichen Charakter und den wahrscheinlich bekanntesten Geheimagenten und Spion der Kinogeschichte. Denn nun erschien bereits der 21. Titel der James Bond-Reihe, die sich seit den späten 60er Jahren des letzten Jahrhunderts zu entwickeln begann. Unter der Regie von Martin Campbell entstand 2006 der neueste Streich des Spions im Dienste der Krone. Das erste Mal in der Hauptrolle als Bond, James Bond: Daniel Craig, gebürtiger Brite. Die Betitelung erinnert an den 1967er Fassung mit David Niven und Peter Sellers. Und tatsächlich, es handelt sich um einen wahrhaftigen Remake, mit allem drum und dran, was einen James Bond ausmacht.
[Inhalt]
„Casino Royale“ stellt James Bond vor, bevor er seine Lizenz zum Töten erhielt. Doch dieser Bond ist keineswegs weniger gefährlich, und nach zwei professionellen Anschlägen innerhalb kurzer Zeit wird er in den „00″-Status befördert. „M“ (Judi Dench), die Chefin des britischen Secret Service, schickt den soeben beförderten 007 auf seine erste Mission, die ihn nach Madagaskar, auf die Bahamas und schließlich nach Montenegro führt, wo er Le Chiffre gegenübersteht, einem rücksichtslosen Finanzier, der von seiner Kundschaft aus dem Terroristenmilieu bedroht wird und nun bei einem Pokerspiel im Casino Royale seine Kasse aufzufüllen versucht.
„M“ unterstellt Bond dem wachsamen Auge der Finanzbeamtin Vesper Lynd. Zunächst zweifelt Bond an Vespers Fähigkeiten, doch während die beiden gemeinsam diverse Gefahren meistern, wächst sein Interesse an ihr. Dann treffen Le Chiffres Gerissenheit und Grausamkeit die beiden Agenten auf eine Weise, die Bonds Erwartungen übersteigt, und er lernt seine wichtigste Lektion: Vertraue niemandem!
(Quelle: Sony Pictures Home Entertainment)
[Kommentar]
Als großer Fan des britischen Doppelnull-Agenten war ich skeptisch gegenüber einem neuen Bond-Darsteller. Gerade deswegen, weil sich die Darsteller in unserer heutigen, schnelllebigen Kinowelt ja sehr rasch mal ändern und den Publikumbedürfnissen angepasst werden. Und wenn die entsprechende Person dann noch Daniel Craig heißt, dann bäumt sich der Gedanke auf, dass die britische Note der Bond-Figur eventuell gefährdet ist. Dem ist jedoch – glücklicherweise – nicht so. Ferner hielt man auch in „Bond 21″ an den tief verankerten 007-Eigenschaften fest. So wird wieder ein britisches Auto gefahren, ein Aston Martin DB 9 S. Ferner trinkt Bond einen Vodka-Martini, schert sich jedoch nicht darum, ob geschüttelt oder gerührt. Was Bond auch tut, Stil spielt nach wie vor eine wichtige Rolle.
Angesiedelt vor allen bisherigen Bond-Filmen befindet sich „Casino Royale“ am Beginn des Bond-Zeitstrahls und damit seiner Karriere. Zu Beginn der dynamischen und spannungsgeladenen Geschichte schießt sich Bond sozusagen in den Doppelnull-Status, natürlich nicht, ohne dabei eine Großbaustelle in Schutt und Asche zu legen und zahlreiche Menschen in die ewigen Jagdgründe zu schicken. Auch ein Heiligtum, der Name M und der Wohnort der obersten MI6-Entscheidungsgewalt, bleibt von Bonds Neugierde beinahe nicht verschont. Nachdem Bond eingeführt und die Geschichte sich Schritt für Schritt weiter entwickelt, da tauchen dann auch die ersten Bond-Girls auf. Eines muss sterben, wie immer, das andere darf bleiben, zumindest bis zum Schluss.
Wir lernen bereits nach wenigen Minuten: der neue Bond darf vieles. Doch hat das auch seinen Preis. Und nun zu den weniger erfreulichen Dingen des Titels. „Konstruiert“ kann schön sein, muss es aber nicht. Denn wenn so viele Dinge über zig Ecken verspielt miteinander verwoben und verbunden sind und die Motive der einzelnen Personen oftmals bewusst verschleiert werden, dann dient dies lediglich dem Ziel, auch gegen Ende noch mit Überraschungen aufwarten zu können. Überraschungen gibt es tatsächlich einige, was aus „007 – Casino Royale“ mit seinen schnittigen Actionszenen und seinen eher ruhigen Poker-Momten im Casino Royale zu einem ausreichend ausgewogenen Action-Titel werden lässt. Musikalisch und optisch ansprechend umgesetzt gefällt der Neue.
[Technik]
Bei der Bewertung der visuellen Darbietungsqualitäten können nicht nur gute Worte verloren werden. Tatsächlich handelt sich der 16:9-Transfer im breiten Format 2.40:1 einige Kritik ein. Es wurde eine anamorphe Abtastung genutzt, was sich im erhöhten Schärfegrad ausdrückt. Doch neben einem rundum guten, wenngleich nicht natürlichen, ersten Eindruck bäumen sich Mängel. Wie beispielsweise der überzogene Kontrast, welche in den dunklen Momenten Details und Plastizität verschluckt. Rasche Bewegungen lassen einen Nachzieheffekt entstehen, welcher bei einem solchen Action-Film stört. Auch die Kantenschärfe schwankt hin und wieder und kann somit nicht auf vollen Touren laufen, was sich wiederum im leicht eingeschränkten Detailgrad zeigt. Rauschen oder nennenswerte Verunreinigungen gibt es nicht und die Kompression geht vollkommen in Ordnung.
Da die Note im Bereich der optischen, technischen Umsetzung nicht besonders hoch ausfällt, strengt sich die DVD noch einmal beim Ton ordentlich an, mit Erfolg. Es gibt Dolby Digital 5.1-Sound in den Sprachfassungen Englisch und Deutsch. Beide Tonspuren unterscheiden sich kaum voneinander. Beide weisen akustische Leistungen in der obersten Liga auf. Viele Szenen bieten das Potenzial eines Mehrkanaltons, welche „Casino Royale“ zu nutzen versteht. Es entsteht ein lebhaftes und räumlich weites Klangbild, welches durch keinerlei Fehler, Rauschen oder deplatzierte Sound-Elemente gestört wird. Effekt- und sinnvoll abgemischt erklingen die angeschlossenen Lautsprecher harmonisch untereinander, die Front dominiert nicht, wie bei manch anderem aktuellen Film. Untertitel sind in Deutsch, Englisch und Türkisch vorhanden.
[Fazit]
Was bleibt schlussendlich also zu sagen? Der neue Bond macht sich gut, die technische Umsetzung auf DVD gelang gut, wenngleich das Bild hätte ein wenig besser ausfallen können. „007 James Bond – Casino Royale“ erscheint in Form der hier vorliegenden Einzel-DVD oder aber in einer 2 Disc Special Edition, welche auch über viel Bonusmaterial verfügt. Hier hingegen finden wir lediglich Trailer und ein sehr einfach gehaltenes Menü vor, welches die wenigen angebotenen Funktionen auswählen lässt. Die Majorität der Fans wird diese DVD lieben. Ich tu es. All die Kritiken und Meinungen, ich kann sie größtenteils nachvollziehen und akzeptiere sie. Dennoch ist am Ende eine gelungene, einseitige Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) mit 139 Minuten Laufzeit dabei herausgekommen. Erscheinungstermin war der 23. März, die FSK legte eine Altersstufe von ab 12 Jahren fest.
Andre Schnack, 18.04.2007
Film/Inhalt |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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