[Einleitung]
Ein Titel, wie er mich nicht sonderlich anspricht. Was natürlich rein subjektiv ist, aber so gehöre ich wohl zu denen unter uns, denen das Marketing von Koch Media und vor allem die Filmemacher irgendwie nicht beikommen konnten. „Charlie Countryman“, so lautet er Titel. Oder aber „Lang lebe Charlie Countryman“. Im Original ist es „The Necessary Death of Charlie Countryman“. Regisseur Fredrik Bond inszenierte den US-amerikanisch, rumänisch produzierten Titel nach einem Drehbuch von Matt Drake mit Shia LaBeouf, Evan Rachel Wood, Til Schweiger sowie Mads Mikkelsen in den führenden Rollen. Diese High Definition Version des Films erscheint aus dem Angebot von Koch Media in Deutschland.
[Inhalt]
Dem Versprechen seiner sterbenden Mutter gegenüber folgend, macht sich der junge Charlie Countryman (Shia LaBeouf) auf ins rumänische Bukarest, nicht ahnend, dass ihm der Tod bereits ins Flugzeug gefolgt ist. Erst stirbt sein Sitznachbar, dann soll er dessen Tochter Gabi (Evan Rachel Wood) eine Nachricht überbringen und schließlich stellt sich ihr Ex Nigel (Mads Mikkelsen) als psychopathischer Killer heraus. Er muss einen brutalen Fiebertraum aus Sex, Drogen und Gewalt überstehen, um schließlich dem Tod selbst ins Auge zu sehen.
(Quelle: Koch Media)
[Kommentar]
Was für ein Film. Struktur, Aufbau, Erzählung, Inhalt – all das könnte kaum unterschiedlicher zu einem ebenfalls visuell sehr anspruchsvollen Film mit dem Titel „The Life of Pi“ sein. Und doch gab es in meinem Kopf direkte Erinnerungen. Mag daran liegen, dass der Einsatz der Kamera, die visuellen Mittel und der Stil eventuell Ähnlichkeiten aufweisen. So ist auch der musikalische Einsatz hier in „Charlie Countryman“ als besonders zu erwähnen. Immerhin legte niemand weniger als Moby hierfür auf. Alles in allem ist Charlie bunt, teils skurril, mit klaren Bildern und tollen Sets ausgestattet. Da ist der Vergleich von Koch Media zum Tom Tykwer Stück „Lola rennt“ durchaus angemessen. Inhaltlich geht es um bewegende Themen: Menschen, Charaktere, ihre Beziehungen und die liebe Liebe…
[Technik]
Wunderbar klar, wunderbar bunt. Ordentlich eingerahmt mit sauberen Konturen und ausgestattet mit einer hohen Sättigung entstehen plastische und tolle Aufnahmen. Der Kontrast spielt ebenfalls mit, so dass keinerlei Überzeichnung eintritt und sich das Geschehen in 1080p-Bildern im Format 2.35:1 so richtig austoben kann. Ob nun nächtliche Aufnahmen, Slow-Motion, Wasser, künstlerische Stilmittel oder einfach Nahaufnahmen von Gesichtern, der Detailgrad und die Bildruhe hieven das visuelle Geschehen auf eine hohe Ebene. Rauschen oder Kompressionsartefakte gibt es dabei nicht, selbst der nächtliche Himmel in schwarz ist schick.
Eingestuft als Actionfilm von Koch Media sollte der Titel auch über die notwendigen akustischen Finessen verfügen. Tut er dies? Ja und nein lautet die eher undeutliche Antwort darauf. Theoretisch erhalten wir mit dem DTS HD-Master Audio 5.1-Format ordentlich Potenzial an die Ohren. Wahlweise in Deutsch und Englisch. Untertitel werden in deutscher Sprache angeboten. „Charlie Countryman“ erarbeitet sich auch tonal gute Meinungen. Dies liegt aber nicht vorrangig am actionlastigen Durchsatz, sondern an der Fähigkeit die musikalischen Elemente gekonnt herauszuarbeiten und in das Geschehen stimmungsvoll einzuweben.
[Fazit]
„Charlie Countryman“ begann seine Reise am 20. Februar in den Handel. Es möge eine erfolgreiche Tour werden, denn inhaltlich kann sich das gute Stück aus meiner Sicht mehr als nur sehen lassen. Ein wenig Offenheit fordern die 112 Minuten Laufzeit von ihrem Publikum schon ab, denn die Story wird nicht jedermann gefallen. Mir schon. Die Altersfreigabe liegt bei ab 16 Jahren, als Extras befindet sich der Original Kinotrailer auf dem Silberling. Das ist wenig. Die High Definition Blu-ray Disc (BD 50) verliert somit bei der Ausstattung, die technischen Leistungen hingegen sind sehr gut. „Charlie Countryman“ sollte sich kein Cineast entgehen lassen.
Andre Schnack, 04.03.2015
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