[Einleitung]
Historische Themen interessieren mich persönlich sogar zuweilen sehr. Um so interessierter war ich auch an der aktuellen polyband Veröffentlichung auf Standard Definition DVD. Es handelt sich um die Sendung mit dem Titel „Churchills Verrat an Polen“, sie trägt den Untertitel „Der mysteriöse Tod des Generals Sikorski“. Womit dann auch grob das Thema und der Inhalt der Dokumentation umrissen sind. Regie führte Christoph Weinert, die Redaktion stellte Ulrike Dotzer dar. Autor der gesamten Geschichte ist Dierk Ludwig Schaaf. Wir konnten uns die DVD über ein bis heute ungeklärten und vermeintlich politischen Fall der Geschichte rund um den Zweiten Weltkrieg genauer anschauen und berichten.
[Inhalt]
Am 4. Juli 1943 stürzt ein Flugzeug sechzehn Sekunden nach dem Start vor Gibraltar ins Meer. Alle Insassen bis auf den Piloten sterben – unter ihnen General Sikorski, Ministerpräsident der polnischen Exilregierung. Die Briten behaupten es wäre ein Unfall gewesen, doch eine lückenlose Aufklärung ist bis heute nicht möglich. Akten wurden vernichtet, manipuliert und sind teilweise bis heute unter Verschluss. Selbst 70 Jahre nach dem Flugzeugabsturz wird in Polen in diesem bis dato ungelösten Kriminalfall ermittelt. Der Verdacht: Auftragsmord. Zum Kreis der Verdächtigen gehören Churchill und Stalin.
(Quelle: polyband)
[Kommentar]
Auf dem Datenträger kommt eine Dokumentation zur Geltung, die in ihrer Knappheit ausgeprägt ist. Jedoch ist ihr Informationsgehalt und Umgang mit dem Thema im Prinzip politischer Zündstoff. Immer kurz vor der Grenze bekommt „Churchills Verrat an Polen“ noch die Kurve und verliert sich nicht in einer politischen Attitude oder anderen Zwängen und vermeidbaren Problemen. Dafür konzentrierten sich die Köpfe hinter der Produktion auf die Darstellung politischer Veranstaltungen und Presseterminen, sowie anderen Zusammenkünften. Hier überwiegend dargestellt durch historische Filmarchiv-Aufnahmen und Beiträge aus den Hobby-Asservaten unserer Ummenschen. Informativ und niemals störend sprechen die verschiedenen Beitragenden für sich. Mal aus Sicht eines Interviewten, mal aus der Perspektive des Kommentators aus dem Off. Alles gut soweit.
[Technik]
Visuell erstreckt sich die Darbietung in einem 16:9-Gewand, das genaue Ratio bemisst sich auf das Format 1.78:1. Für eine Dokumentation mit vermeintlich eher älterem Bildmaterial mit entsprechend älteren Wiedergabeformaten, ist das Angebot anamorpher Bilder ein erfreulicher Anblick. „Churchills Verrat an Polen“ gehört zu den Zusammenstellungen, die zumeist auf Basis recht alter Bilder aufbauen müssen und entsprechend auch in der optischen Qualität ausfallen, bzw. oftmals etwas unterbemittelt dastehen. Immerhin haben zahlreiche Aufnahmen bereits zahlreiche Jahre auf dem Buckel, was nicht spurlos an den Bildern vorbei zog. Dennoch hält sich ein recht ausgewogener Kontrast und eine ausreichende Kantenschärfe sowie Bilddetails. Kompressionsartefakte sind nicht mit von der Partie.
Tontechnisch gibt es im Dolby Digital 2.0-Gewand auf die Ohren. Ausgewählt ist deutsche Sprache, andere gibt es nämlich auch gar nicht auf der DVD vorzufinden. Auch mangelt es deutlich an Untertiteln, auch sie werden im Prinzip kläglich vermisst und wir nehmen mit dem gebotenen Sound vorlieb, auch wenn es keine geschriebenen Hilfestellungen dazu gibt. „Churchills Verrat an Polen“ leistet das, was absolut notwendig ist und einen reibungslosen Ablauf bei der Informationsvermittlung sicherstellt. „Churchills Verrat an Polen“ bietet wenig Abwechslung und auch kaum Dynamik, ebenfalls einen nur eingeschränkten Umfang. Fehlerfreiheit ist vorhanden.
[Fazit]
Wie nahezu immer: auch hier landet polyband einen Treffer. Die Dokumentation „Churchills Verrat an Polen“ bietet einen gelungenen Informationsgehalt, der effektiv mit einem guten Unterhaltungsfaktor kombiniert wurde. Die sehr kurze Laufzeit von rund 52 Minuten bietet wenig Platz für Schnörkel oder andere Verausgabungen. Eher ein solider Info-Gehalt, eine ausreichend spannende Aufmachung und gute Archivaufnahmen zeichnen die Sendung mit einer Altersfreigabe von ab 12 Jahren aus. Bonusmaterial gibt es in Form von „Exhumierung von General Sikorski“, „Sikorski Museum“ und einer Slideshow mit Bildmaterial. Alles in allem haut einen das auf der Spieldauer von einer weiteren Viertelstunde kaum vom Hocker. 14,- Euro Kaufpreis, das stehen zwischen dem potenziellen Käufer und der einseitigen Single-Layer-Disc (DVD Typ 5). Erscheinungstermin war der 28. Oktober. Hobby-Historiker können bedenkenlos zugreifen.
Andre Schnack, 09.11.2011
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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