[Einleitung]
Würden wir einem Zahlendreher unterliegen und es nicht mit dem Entstehungsjahr 2012, sondern 2021 zu tun haben, dann wäre der Film und sein Inhalt wohl kaum eine erwähnenswerte Überraschung. „Contamination“ entstand allerdings tatsächlich 2012 unter der Regie von Park Jeong-woo, der auch das Drehbuch zu seinem Katastrophenfilm schrieb, in dem es um den Ausbruch einer Epidemie geht. Wenn das mal aus der heutigen Sicht kein Zufall ist, stecken wir doch inmitten einer globalen Pandemie aktuell. Das Stück aus Süd-Korea weist vor der Kamera mit Myung-Min Kim, Jung-hee Moon und Dong-wan Kim hierzulande wahrscheinlich eher weniger bekannte Darsteller auf. Ich konnte mir die High Definition Blu-ray Disc aus dem Programm der Busch Media Group genauer anschauen.
[Kommentar]
Epidemie, Pandemie, Corona (nicht das Bier!), Lockdown, Shutdown, Vakzine,… Querdenker. Tolle Worte, die unsere Gesellschaft und die zivilisierte Welt um den gesamten Globus herum innerhalb der letzten nunmehr bereits 14 Monate immens zu nutzen lernte. Hätten wir (als Menschheit) das 2012 bereits gewusst, dann hätte man diesen Film wohl mit etwas anderen Augen gesehen…
„Contamination“ lautet der Titel und ist hier natürlich auch Programm. Der einzige Unterschied der Handlung hier zum wahren Leben ist, dass wir hier im Filme eine Epidemie erleben und das Corona-Virus mit seinen Mutanten recht zügig in einer weltweiten Pandemie gipfelte. Hier hingegen handelt es sich um eine Art Horror-Film, also wird etwas spektakulärer gestorben und die Panik ist etwas anderer Art. Hinzu kommt, dass dieses Katastrophenelement kombiniert wird mit einer Verschwörungstheorie, die hier auch Praxis ist…
Genau dort, an jenem Punkt, denkt man dann auch über die ganzen Themen nach, die hierzulande (in Deutschland) aufkamen und breitgetreten wurden von den sogenannten Querdenkern. Natürlich denkt man darüber nach, ob und wenn wer warum hinter einer gesteuerten Aktion stehen könnte. Der erste Gedanke ist natürlich Geld und Einfluss. Und oft liegt man damit gar nicht mal so falsch. Daraus entsteht dann das Gefühl, dass man der jeweils aktuellen Lage, dem Scheinheiligtum, dem Gesagten, keinen Glauben mehr schenken will.
Ein interessanter Film, keine Frage. Gespickt mit spannenden und auch wirklich unheimlichen Momenten, mit Dramatik und dem Flair einer aufkeimenden Katastrophe, welche die Menschen mit Ohnmacht und hier auch mit Krankheit und dem Tod erwartet. Temporeich und ausreichend glaubhaft umgesetzt. Gutes Kino. Erinnerte mich letztlich auch an „Outbreak“ mit Dustin Hoffman von 1995 von Wolfgang Petersen. Doch heute erscheint das alles irgendwie „näher“.
[Technik]
Alle im Film auftauchenden Bilder haben eines gemeinsam, sie hinterlassen einen sehr authentischen Eindruck. Unabhängig davon, ob reißerisch im News-TV im Hintergrund über die Epidemie berichtet wird oder aber bei schlechter Ausleuchtung die nächsten Leichen ans Ufer geschwemmt werden und Spaziergänger einen unschönen Fund erleben, die qualitativen Aspekte sind solide, stellen sich erfolgreich allen Anforderungen des Inhalts und verstehen sich auf der Höhe der Zeit, ohne Schnörkel oder Eskapaden. Auf dem Papier haben wir es mit einem 1080p-Transfer im Format 2.35:1 zu tun. Negative Aspekte sprangen mir nicht ins Auge, auch arbeitete die Kompression unauffällig.
Oftmals ist es auch zu einem gewichtigen Anteil der Ton, der für eine dichte Atmosphäre sorgt und hohe Spannung verantwortlich ist. Bei „Contamination“ haben wir es nicht mit einem anschleichenden Mörder zu tun, auf dessen Pirsch die Musik eskaliert und die Spannung hochpeitscht. Nein, hier gibt es Leichen in Flüssen, hässliche Wurm-Parasiten und aufgebrachte Menschenmengen in einer unübersichtlichen und sich immer weiter verschlimmernden Situation. Der Ton trägt dies erfolgreich mit und neben den klaren Dialogen sind es Umgebungsgeräusch und der musikalische Beitrag, die punkten. Abgefasst in DD 5.1 in Koreanisch oder eben auf Deutsch, auch in geschriebener Form.
[Fazit]
Der Preis orientiert sich um 15,- Euro, die Altersfreigabe liegt bei ab 16 Jahren. Veröffentlicht wird der Titel kommenden Freitag (9. April 2021). Wer diese Art von Katastrophenfilmen mag und den extrem klaren Bezug zum aktuellen Weltgeschehen im Schatten des Corona-Virus und der durch ihn übertragbaren Krankheit CoVid-19 nicht stört, der wird sich hier gut zurecht finden. Wem die 109 Minuten Laufzeit dann immer noch nicht genug sind, der kann im Anschluss darüber nachdenken, ob und wenn wie abwegig ein solches Szenario ist… Erschreckend. Zwar erschrak ich nicht, jedoch war ich in Anbetracht eines Wendecovers und einer Trailershow auch nicht entzückt zu den Extras.
Andre Schnack, 06.04.2021
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