[Einleitung]
Thriller mit Jack Nicholson? Da fällt einem gleich „Shining“ ein. Dramen mit Jack Nicholson? Hier gibt es ebenfalls ganz hervorragende Titel zu nennen: „About Schmidt“ oder „Das Versprechen“. Regisseur und Drehbuchautor Sean Penn hat es nicht nur vor der Kamera drauf, sondern verdient ebenfalls die Bezeichnung als Filmemacher. Sein Film „Crossing Guard“ mit Nicholson in der Hauptrolle lief 1995 in den Kinos. In weiteren Rollen sind David Morse und Anjelica Huston zu sehen. Wir konnten die DVD aus dem Programm der universumfilm genau testen und berichten.
[Inhalt]
Der geschiedene Juwelier Freddy Gale (Jack Nicholson) kann den Tod seiner siebenjährigen Tochter nicht verwinden. Sie wurde von dem betrunkenen John Booth (David Morse) auf einem Zebrastreifen überfahren. Als Vergeltung für die Tat beschließt Freddy, John nach dessen Haftentlassung zu töten. Was nach vollbrachtem Mord mit ihm passieren wird, scheint den Juwelier nicht zu kümmern, weiht er doch sogar seine Ex-Frau Mary (Anjelica Huston) in seine Pläne mit ein. Doch als Gale seinem Intimfeind gegenübersteht, bekommt er plötzlich Skrupel…
(Quelle: universumfilm)
[Kommentar]
Sean Penn hat fantastische Arbeiten als Schauspieler in großartigen Filmen geleistet. Er hat Drehbücher geschrieben und einige Filme abgedreht, darunter auch den „Crossing Guard“ und „Das Versprechen“. Mit dem letztgenannten gelang ihm ein wunderbarer Film und eine Studie der menschlichen Psychologie. Ein ganz ähnliches Thema bietet der 1995 abgefilmte „Crossing Guard“. Noch unausgereifter und in der Stimmung nicht so dicht wird ein grauenhaftes Szenario über einen tragischen Unfall konstruiert. Von Rache angetrieben verfolgt der Vater des verstorbenen Kinds nur noch ein Ziel. Und genau hier steht und fällt die Figur mit der Wahl des Darstellers. Jack Nicholson beherrscht die Rolle und verleiht dem Film einen Kern.
Vom Design her kann die Geschichte nicht gerade mit innovativem Verlauf oder einer großen Idee aufwarten, viel eher wird auf bestehende Muster und Vorgehensweisen gesetzt. Nicht schlecht, doch irgendwie gelingt es dem Film nicht die eigene Note zu finden. Somit fällt es schwer von einer Seele der Geschichte zu sprechen. Zwar stimmen Atmosphäre und Produktions-Design, doch kann das Niveau nicht über das Mittelfeld hinausschießen. Musik, Sets und Kostüme bewerten wir mit durch die Nennung einer professionellen Umsetzung.
[Technik]
10 Jahre Alter sind heute keine große Hürde mehr für Restaurationen oder kommen meist sogar ohne aus und erzielen dabei ein angenehmes Ergebnis. Spurlos gehen die Jahre jedoch nie an den Zelluloid-Vorlagen vorbei. „Crossing Guard“ erstrahlt durch einen anamorphen 1.78:1-Bildtransfer und offeriert eine gelungene Darbietungsqualität. Eindringlichkeit wird hier und dort mittels einer satten Farbgebung und einem kräftigen Kontrast gefeiert. Aufgrund einer stimmungsvollen Ausleuchtung kommt nicht nur Attitüde in den Film, sondern auch die Plastizität der visuellen Seite zur Geltung. Negativ fallen gelegentliche Verunreinigungen und ein zarter Hauch an Rauschen auf.
Dolby Digital 2.0 Sound in den Sprachen Deutsch und Englisch kann wahlweise mit englischen Untertiteln oder deutschen Lettern für Hörgeschädigte begleitet werden. Vom Klang her fallen auf Anhieb keine negativen Aspekte auf. Nach einigen Minuten hingegen bemerkt man das beschränkte Wirkungsfeld der Soundtracks. Räumlichkeit will nicht recht entstehen und ab und an konfrontiert uns der Ton mit einem eingeschränkten Wiedergabe-Spektrum was die Höhen und Tiefen angeht. Sonderlich dynamisch kommt der Sound ebenfalls nicht daher. Die Kernkompetenz liegt bei der in dramatischen Momenten gut abgemischten Musik und den klaren und sauberen Dialogen.
[Fazit]
In „Sweet And Lowdown“, „U-Turn“ oder „Mystik River“ brilliert Mr. Penn als Darsteller. Mit „The Indian Runner“ begann der Amerikaner seinen Werdegang als Drehbuchautor und Regisseur. „Crossing Guard“ ist sozusagen – Stand heute – das Mittelstück seines bisherigen Schaffens. Mit dem aktuellen Werk „Das Versprechen“ schreitet er weiter auf seinem Pfad der tragischen Dramen über die hässlichen Seiten des Lebens. universumfilm bringt dieses 107minutenlage Stück auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) auf den Markt.
Beiwerk bei dieser Erscheinung? Leider gibt es keine nennenswerten Extras und die Wertung der Ausstattung fällt entsprechend traurig aus. Wie schade. Davon ab kann man zumindest mit der Technik des Titels zufrieden sein. Erscheinungstermin war der 06. Dezember 2004 und der Preis orientiert sich unter 20,- Euro. Die Altersfreigabe laut FSK gibt an, dass man 12 Lenze zur Ansicht des Films auf dem Buckel haben soll. Ein gelungenes Drama über Moral, Ethik und Rache. Wer Penn und Nicholson schätzt, der sollte sich den Titel genauer ansehen.
Andre Schnack, 27.12.2004
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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