D-Day 6.6.44

Dokumentation
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[Einleitung]
In der Schule wird dieser Tag und die Hintergründe gelehrt. Historische Experten und Militärs sprechen von der größten militärischen Aktion der Menschheitsgeschichte: Es handelt sich um den D-Day, oder den „längsten Tag“, welcher am 06. Juni 1994 stattfand und Tausenden Soldaten vieler Länder das Leben kostete. Polyband veröffentlicht hierzulande die auf Pro7 zum 60. Jahrestag ausgestrahlte Dokumentation „D-Day 6.6.44″ von der BBC. Dieser Film beschreitet einen Weg irgendwo zwischen Dokumentation und inszeniertem Film. Wir bildeten uns ein Urteil der DVD.

[Inhalt]
Im Jahr 1944 litten große Teile Westeuropas unter der unbarmherzigen Besatzung des nationalsozialistischen Deutschlands. Die Alliierten wussten, dass sie die größte Militäroperation der Geschichte starten mussten, um den Frieden auf dem Kontinent wieder herzustellen. Im Morgengrauen des 6. Juni landeten Zehntausende amerikanischer und britischer Soldaten an einem 50 Meilen breiten Küstenstreifen der Normandie. Dies war der Beginn von D-Day, der waghalsigsten militärischen Invasion, die die Welt je gesehen hatte – und der entscheidende Wendepunkt des Zweiten Weltkriegs. Erzählt wird die außerordentliche Geschichte der Invasion der Normandie, wie sie jene erlebt haben, die dabei waren: Die erst 18 Jahre alten Soldaten, die als Erste die Strände stürmten; ihre Befehlshaber, die unter enormem Erfolgsdruck standen; die mutigen Kämpfer der französischen Résistance, die den Alliierten so wichtige geheime Nachrichten übermittelten, und die Spezialeinheiten und Doppelagenten, die sich auf ein tödliches Spiel von Wahrheit und Täuschung eingelassen hatten.
(Quelle: polyband, BBC)

[Kommentar]
Ein bedeutsamer Moment, der 6.6.44. Er leitete den Wendepunkt des Verlaufs des 2. Weltkriegs ein und bietet facettenreiches Material, um Stunden an Film damit zu befüllen. Was wird der normale Bürger mit durchschnittlichem Allgemeinwissen über dieses Datum wissen? Was sollte er wissen und welche Aspekte wurden bislang stets vernachlässigt oder gar vergessen? Diesen Fragen und den damit verbundenen Aufgaben widmete sich BBC und schuf erneut eine faszinierende Dokumentation, wie sie es in diesem Format bisher nicht gegeben hat. Größter Unterschied zu bisherigen Werken über dieses tragische Thema des längsten Tages: Die Vermengung von nachgestellten Situationen im Spielfilmcharakter mit historischen Aufnahmen und Interviews von Zeitzeugen.

Durch Einkauf von mehr oder weniger talentierten Darstellern und seichten Special Effects wurden Gegebenheiten und Situationen nachgestellt, von denen es keine oder nur sehr schlechte Dokumentaraufnahmen gibt. Bestimmte Dialoge und Zusammentreffen wichtiger Beteiligten des gesamten Vorhabens und deren Verhinderungsversuche auf der Seite der Achsenmächte waren von hoher Brisanz und Diskretion geprägt, so dass Nachstellungen plastischer die Informationen transportieren können. So geschieht es in dieser BBC-Dokumentation, die sich in Spielfilmlänge erstreckt und somit zeitlich auf einem eher kurzen Rahmen für ein solch umfassendes Thema begrenzt ist. Doch man legte gekonnt Hand an und sorgte für viel Substanz, beachtete zeitliche Abfolgen und komprimierte Wissen verständlich und abwechslungsreich miteinander.

Mit den faszinierenden Bildern sind vor allem die historischen Aufnahmen gemeint, welche einem nur wage und ungefähr unter anderen einen Eindruck von dem vermitteln, was am Morgen – und von dort an Stunden lang – am Strand der Landungspunkte in der Normandie passierte. Über 7 Stunden lang liefen tausende Soldaten gegen feindliches Maschinengewehr an und versuchten die Stellungen der Deutschen zu entkräften. BBC und ProSieben brachten eine hochwertige Koproduktion zutage, welcher es nicht an Spannung, Dramatik und Tragik fehlt. Beim englischsprachigen Kommentator handelt es sich um den Schauspieler Ian Holm.

[Technik]
Ungewöhnlicher für eine Dokumentation ist das Breitbildformat 1.85:1, welches hier anamorph erweitert auf der DVD abgelegt wurde. Als durchwachsen muss die Qualität der gezeigten Aufnahmen bezeichnet werden, da es sich um oftmals 60 Jahre altes Filmmaterial handelt. Die Dokumentar-Einspielungen in Farbe oder aber Schwarz-Weiß bieten einen Eindruck vom Geschehen. Insbesondere die farblichen Einstellungen sind behaftet von einer beängstigenden Frische. Insgesamt betrachtet versteht es diese Erscheinung den Betrachter soweit von der Technik abzulenken, dass diese überhaupt nicht moniert wird. Und selbst wenn man sich auf die technischen Qualitäten beim Testen beschränkt und Haare spalten will, dann kommt man dennoch zu einem guten Ergebnis aufgrund der gewählten Dokumentaraufnahmen und den aktuell gedrehten, technisch guten Szenen.

Worauf es hier wirklich ankommt ist die Sprachausgabe des begleitenden Kommentators, die Interviewausschnitte und Kommentare von Zeitzeugen und einige Sound-Effekte. Die DVD bietet uns zwei Soundtracks an, eine deutschsprachige und eine englische Version, beide abgemischt im Dolby Digital 2.0-Surround-Verfahren. Die Wiedergabe beschränkt sich sehr auf den Center-Speaker, aus dem vorrangig die Sprachinformationen dringen, auf der Stereo-Front verteilt gibt es Musik und etwas an Geräuschen aus dem Hintergrund zu hören. Qualität ok, Quantität ausreichend – so lautet das Fazit von der akustischen Front.

[Fazit]
Die DVD „D-Day 6.6.44″ erschien am 21. Juni zu einem Preis um die 20,- Euro, was in Anbetracht der als hochwertig einzustufenden Dokumentation fair erscheint. Die Laufzeit von rund 90 Minuten hätte jedoch gerne etwas höher ausfallen können. Abgelegt wurden die Inhalte auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9), die ab einer Altersstufe von 16 Jahren freigegeben ist. Damit das Programm, welches in Form der DVD in einem schönen DigiPak erscheint, auch ordentlich abgerundet wirkt, wurde folgendes Bonusmaterial beigegeben:

  • Making Of Remembering D-Day,
  • Making Of Telling The Story,
  • Making Of Boot Camp,
  • Photographing tragedies – Robert Capa,
  • Interviews mit Zeitzeugen,
  • Kompletter Soundtrack (15 Tracks)

Das Material steht der DVD sehr gut und kann per passender Menügestaltung und Navigation erreicht werden. Inhalt und Wert der Extras sind im oberen Bereich anzusehen und können als Ergänzung zum bestehenden Hauptfilm bezeichnet werden. Wer historisch interessiert ist oder aber Dokumentationen aus der BBC-Reihe schätzt, der sollte hier zugreifen. Es gibt derzeit keine bessere Doku zum Thema „D-Day“ auf DVD in deutscher Sprache zu bekommen. Empfehlenswert.

Andre Schnack, 25.06.2004

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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