[Einleitung]
universumfilm zeigt sich verantwortlich für die DVD des Ron Shelton Films „Dark Blue“ von 2002 mit Kurt Russel, Scott Speedman, Michael Michele, Brendan Gleeson, Ving Rhames und Jonathan Banks. Der Cop-Thriller entstand als US-amerikanisches Hollywood-Produkt und soll uns die Härte des Polizisten-Daseins in Los Angeles – der Stadt der Engel – zeigen. Mit all den schlechten und guten Seiten des Jobs wird der Betrachter hier konfrontiert. Auch wir wollten uns eine Routine-Untersuchung am Datenträger erlauben und berichte im folgenden das Ergebnis der „Observation“.
[Inhalt]
Los Angeles im April 1992. Zwei Männer überfallen mitten am Tag ein koreanisches Geschäft und erschießen dabei kaltblütig vier Menschen. Der Fall wird Sgt. Eldon Perry (Kurt Russel) und seinem jungen Partner Bobby Keough (Scott Speedman) übertragen. Perry ist Ermittler bei einer Elite-Einheit der Polizei von L.A. und bekannt für seine brutalen Methoden und sein aufbrausendes Temperament. Die raue Realität der Straße hat ihm längst jeden Idealismus genommen. Immer öfter ist er dazu bereit, die Grenzen des Erlaubten zu überschreiten, um jemanden seiner gerechten Strafe zuzuführen, sehr zum Missfallen des stellvertretenden Polizeichefs Holland (Ving Rhames). Bei ihren Ermittlungen kommen Perry und Bobby schon bald auf die Spur der Raubmörder. Doch ihr skrupelloser und korrupter Vorgesetzter Jack Van Meter (Brendan Gleeson) schützt das brutale Duo. Wohl wissend, dass Holland nur auf seine Chance lauert, ihn endgültig des Amtsmissbrauchs zu überführen, gerät Perry in einen tödlichen Gewissenskonflikt…
(Quelle: universumfilm)
[Kommentar]
Cop-Thriller entwickelten sich bereits zu einem ganz eigenen Genre. Zahlreiche Titel wie „Blue Steel“ oder „Training Day“ widmet sich der Thematik des Polizistendaseins. Es geht oftmals um die Auseinandersetzungen der Justiz mit anderen Institutionen, Einstellungen oder Ideologien. Nicht selten wird die Grenze zwischen Recht und Unrecht, fair und unfair aufs Korn genommen und drohende Selbstjustiz thematisiert. Interne Auseinandersetzungen werden in einigen Filmen „Verhandlungssache“.
In „Dark Blue“ gibt es – eine für Kurt Russel nicht unbekannte Rolle – am Rande auch eine Guter-Cop / Böser-Cop Situation. Doch dieses Mal ist Russel eindeutig der „bösere“. Er mimt seinen Charakter mit Plastizität und glaubhafter Hingabe. Er ist ein Polizist. Durch und durch. Und sein Job ist es die bösen Jungs von der Straße ins Kitchen zu verfrachten. Da kommt man mitunter durchaus schonmal vom Pfad der rechten Tugend ab. Ganz anders die Figur des Arthur Holland, gut gespielt von Ving Rhames. Er hält sich an den Schwur, den Eid der blauen Mannen und begeht den Pfad der Vorschriften.
Letztlich bleibt von der Geschichte her von ein Zwiespalt behafteter Eindruck. Nicht von der Qualität der Story, sondern von der Moral her. Denn als aufgeschlossener Beobachter kann man durchaus die eine oder andere Handlung von Russels Figur Eldon Perry in Zügen nachvollziehen. Beängstigend und zum Nachdenken anregend zugleich. Natürlich ist das ganze Beiwerk unter dem Hollywood-Gesichtspunkt zu betrachten. Filmemacher Ron Shelton lag es selbstverständlich sehr viel daran, ein Werk zu schaffen, welches den Anforderungen an einen Film mit Unterhaltungswert gerecht wird. Und das merkt man natürlich im Verlauf der Geschichte ebenfalls.
Krasse Sprüche, eine nette Portion Action und Eigenhumor und eine leichte Brise Moral, die sich wie schlecht gefüllte Schlaglöcher geben – in der Tiefe eben nur beschränkt. Ab und an neigt die Geschichte zum Übertreiben und frönt ihrem teils gewalttätigen Verlauf zu sehr.
[Technik]
Der Bildtransfer wird im anamorphen 2.35:1 Transfer vollzogen und weist rundum angenehme bis sehr gute Werte auf. Es ist schon angenehm zu sehen, dass ab und an ein leichter Blaufilter hier das Thema auch in Farben wiedergibt. Andere Faktoren wie z.B. die Kantenschärfe oder der Kontrast lassen auf eine hochwertige Vorlage schließen. Plastisch und angenehm frisch wirken nicht nur die Farben, sondern ebenfalls die Bewegungsabläufe und Bilddetails. Die Kompression ist damit dacore und wickelt ihren Job sehr zuverlässig und frei von Verunreinigungen oder Bildung von Artefakten ab.
Soundtechnisch kommt einem das Mehrkanaltonformat bei Actionfilmen mehr als gerecht. Da sich der Faktor „Action“ hier doch recht selten austobt und es oftmals auf die Wiedergabe des voluminösen Music-Scores ankommt, werden Fans lauter und rasanter Einlagen mit einem dynamischen und soliden Gemisch konfrontiert. Allerdings beschränkt sich das Geschehen oftmals auf die Lautsprecher im vorderen Bereich des Heimkinos. Man verschrieb sich der detaillierten und diskreten Ansteuerung und schuf eine dichte Atmosphäre und einen räumlichen Klang. Deutsch und Englisch gibt es mittels Dolby Digital 5.1 mit optionalen Untertiteln in bereits erwähnten Sprachfassungen.
[Fazit]
Wenn uns der Film etwas lehrt, dann die Tatsache, dass man das Übel überall findet – auch bei denen, die für gewöhnlich als „die Guten“ bekannt sind. Cops trinken im Dienst, sie schießen schnell und vermögen Fälle auf ihre Art zu lösen, mit sonderbaren Methoden. Auch dies lernen wir von „Dark Blue“. Die Laufzeit wird auf der Verpackung mit rund 113 Minuten angegeben, es wurde eine einseitige Dual-Layer-Disc als Medium eingesetzt. Die Altersfreigabe liegt bei angemessenen 16 Jahren.
Die Verkaufs-Fassung der DVD zu „Dark Blue“ wurde mit folgenden Special-Features ausgestattet:
- Making of, mit einer Laufzeit von rund 22 Minuten zu lang für eine Featurette, jedoch zu wenig Substanz für ein richtiges Making Of. Sehr viele Filmausschnitte und großes PR-Getue minder etwas den Fun-Faktor dieses Features.
- 2 Interviews, knapp 11 Minuten lässt sich Kurt Russel – einigermaßen motiviert – über die Filmproduktion interviewen. Ein weiteres Interview mit ähnlicher Länge zeigt den Regisseur im Gespräch.
- 2 Trailer, es gibt den deutschen und US-Trailer zum Hauptfilm
- 4 TV-Spots (englisch)
- Cast & Crew Infos (Texttafeln)
Nicht sonderlich wertvoll, über die gesamte Laufzeit des Bonusmaterial von rund 50 Minuten jedoch unterhaltsam und leicht verdaulich. Diese Fassung unterscheidet sich zur bereits erschienenen Rental-Fassung nur hinlänglich der Ausstattung, konkret: im Bonusmaterial. Denn die Verleih-Disc bietet einfach keines. Die von uns getestete Scheibe, eine einseitige Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9), hingegen erschien mit oben genannten Materialien am 02. Februar zu einem Preis von rund 15,- Euro. Wer Kurt Russel mag und Cop-Thriller gerne sieht, bei denen es nicht primär um den Tiefsinn schlechthin geht, der kann zugreifen. Die Technik der Disc ist in Ordnung, die Ausstattung erhält ein „ausreichend“.
Andre Schnack, 11.02.2004
Film/Inhalt |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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