[Einleitung]
Regisseur Joe Chappelle drehte 2000 die TV-Produktion „Dark Prince: The True Story Of Dracula“ ab. Sunfilm Entertainment bringt uns in Deutschland nun die Code2-DVD Fassung des Films in die Regale. In den Hauptrollen sind Rudolf Martin, Jane March, Roger Daltrey, Michael Sutton, Christopher Brand und Peter Weller zu sehen. Wir sahen uns die etwas andere Dracula-Erzählung genauer an und berichten über Inhalt, Technik und Ausstattung des Silberlings.
[Inhalt]
Sein Vater (Dan Badarau) wurde von seinen eigenen Landsleuten verraten und lebendig begraben. Sein Bruder (Michael Sutton) wurde vom türkischen Sultan Mohamed als Sklave grausam missbraucht. Er selbst vegetierte viele Jahre in den Kerkern der türkischen Besatzer dahin – Vlad Dracula (Rudolf Martin), Prinz von Rumänien. Nach seiner Flucht aus der Gefangenschaft zählt für ihn nur noch eines – Rache. Mit seinem Heer zieht er gegen die Türken und überzieht das Land mit einer blutigen Spur. Zur Abschreckung lässt Vlad seine Gefangenen pfählen und stellt die misshandelten Körper öffentlich zu Schau. Tausende finden auf grauenvolle Weise den Tod. Vlad „Der Pfähler“ kennt kein Erbarmen, doch seinem grausigen Schicksal kann er nicht entrinnen.
[Kommentar]
„Dark Prince“ stellt mal wieder etwas dar, was man sich ohne diese DVD-Version sonst nicht unbedingt – außer im Fernsehprogramm natürlich – bewusst vor die Augen geführt hätte. Zwar handelt es sich um eine Low-Budget Produktion für das TV-Format, dafür aber um eine sehr gute. Das Thema an sich schreit gerade zu nach mehr Geld für eine opulentere und aufwendigere Umsetzung, aber auch hier wurde mit geringen Mitteln schon eine gute Wirkung erzielt. Einige Dialoge sind leider etwas „einfach“ und der Kern der Geschichte und ihr simpler Verlauf lassen auch nicht gerade Überraschungsgefühle aufkommen, aber dennoch gefallen Kostüme, Charaktere, einige actionreiche Einstellungen und der gewisse Dracula-Touch, der hier einmal durch ganz andere Faktoren entsteht. „Dark Prince“ unterhält kurzweilig, wenn auch nicht auf Blockbuster-Niveau.
[Technik]
Technisch gesehen – wie nahezu ausnahmslos bei allen Sunfilm Veröffentlichungen – werden wir mit einem bekannten Schema konfrontiert. So der erste Gedanke, der sich beim genaueren Betrachten jedoch nicht als ganz korrekt erweist. Das hier angebotene Breitbild im 1.78:1-Format gefällt und bietet eine etwas über dem Durchschnitt der letzten Erscheinungen liegende Leistung. Trotz des stetigen Rauschmusters, welches mal mehr und weniger ins Auge fällt, begeistern die gelungenen Farbwiedergaben und die Gesamtkomposition des Geschehens.
Wie immer gibt es auch bei dieser Sunfilm-DVD eine deutsche und englische Dolby Surround-Tonspur und deutschsprachige Dolby Digital 5.1- und DTS 5.1-Tonspuren. Erfahrungsgemäß unterschieden sich diese untereinander kaum, hier ist das anders. Die beiden deutschen Mehrkanaltonspuren leisten eine im Klang weitere Wiedergabe und nutzen nicht nur Subwoofer, sondern auch die hinteren Kanäle. Allerdings sei vor der deutschen Synchronisation an sich etwas gewarnt, denn nur bei wenigen Filmen dringen solch eintönig klingende Stimmen aus dem Center-Speaker.
[Fazit]
Das Standard-Programm einer Sunfilm Entertainment DVD wurde auch hier wieder gewählt. Somit befinden sich neben dem rund 88minutenlangen Dracula-Film lediglich optional einzuschaltende, deutsche Untertitel, ein Trailer zum Hauptfilm und vier Trailer weiterer Erscheinungen auf der einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9). Das Menü gelang in der Gestaltung gut, die Disc ist freigegeben ab einem Alter von 16 Jahren. Die DVD „Dark Prince: The True Story Of Dracula“ erscheint am 17. April im Handel, die Kosten werden sich auf ca. 25,- Euro belaufen. Wer einen mittelklassigen Film mit einer interessanten Thematik in einer technisch nicht so gelungenen DVD-Erscheinung sein Eigen nennen möchte, der sollte sich diese Scheibe ansehen.
Andre Schnack, 09.04.2002
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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