[Einleitung]
„Dark Web – Kontrolle ist eine Illusion“ lautet im Originaltitel schlichtweg „Hacker“, was irgendwie auch sehr passend erscheint. Wir haben es wohl mit einem Film zu tun, in dem Cyber-Kriminalität eine wichtige Rolle spielt. Regisseur Akan Satayev fertigte die internationale Filmproduktion von 2016 nach seiner Idee und einem Drehbuch von Sanzhar Sultan. In den führenden Rollen sehen wir vor der Kamera Callan McAuliffe, Lorraine Nicholson, Daniel Eric Gold, Clifton Collins Jr. und Zachary Bennett. Ich war gespannt auf den Titel auf Blu-ray Disc aus dem Angebot von Koch Media.
[Inhalt]
In Sachen Computerprogrammierung macht dem jungen Alex kaum einer etwas vor. Deshalb er aus seinem Hobby eine Waffe macht, nachdem seine Familie nicht zuletzt dank der Macht der Banken vor dem finanziellen Ruin steht. Als Hacker taucht er tief in die Welt de Online-Kriminalität ab, in der er mit Sye und Keira bald Verbündete findet. Aber ihre Aktivitäten bleiben nicht lange unbemerkt: Der mysteriöse Z hat bereist ein Auge auf den „anonymen“ Nachwuchs geworfen…
(Quelle: Koch Media)
[Kommentar]
Junge Hauptfiguren, junges Publikum, junge Technik. So könnte grob geschnitten die Fokussierung dieses Films aufs wesentliche reduziert umschreiben, ohne dabei eine Wertung abgeben zu wollen. Oder es ist einfach eine Geschichte darüber, wie Anonymität im Internet, digitale Währungen und der augenscheinliche Zugriff auf persönliche Daten unsere Welt verändern. Natürlich nur am fiktiven Beispiel sauer gefahrener Jugendlicher. Scherz beiseite, Motive gibt es wahrscheinlich genug und das heute bereits viele Verbrechen komplett digital erfolgen ist keine Neuigkeit mehr.
„Dark Web – Kontrolle ist eine Illusion” ist ein recht einfach gehaltener Film, in dem ein Jugendlicher den Ursprung des familiären Abwertstrends in den Geschäftsgebaren der Finanzindustrie erkennt und fortan auf Rache sinnt. Rache per Tastatur versteht sich, denn immerhin ist der junge Mann sehr gut mit dem PC und dem Internet vertraut.
Tricks, Schummelei und Täuschungen sind schwierig glaubhaft zu vermitteln. Denn entweder sind sie oftmals einfach nicht glaubhaft, oder aber so ausgeführt, dass das Publikum auch zum Opfer ihrer wird und dem Film dies im weiteren Verlauf und bei der abschließenden Meinungsbildung übel nimmt. „Dark Web“ schafft es durchaus den Beteiligten Schauspielern ausreichend Glaube in die Figuren selbst einzuhauchen. Ein paar Wendungen und Verläufe sind gut gemacht und halten den Betrachter bei Laune.
„Hackers“ von 1995 oder „Hacker“ (also known as „Dark Web – Kontrolle ist eine Illusion“) von 2017, im Kern haben die Filme einiges gemeinsam und doch liegen mehr als 20 Jahren zwischen den Titeln. Und eine Menge technischer Fortschritt liegt hier ebenfalls dahinter. Das macht aber gar nichts, da wir nicht mit sonderbaren Kapriolen wie in „The Net“ mit Sandra Bullock verstrickt werden. „Dark Web – Kontrolle ist eine Illusion“ hat durchaus Spannung, einige gute Momente und ist kurzweilig.
[Technik]
Ein High Definition-Transfer bietet sich hier im Format 2.35:1 zum besten. Die 1080p-Bilder gefallen allesamt ganz gut, weisen ein differenziertes Farbspektrum auf und verfügen auch über ausreichend Details und eine gesunde Konturenzeichnung. Alles wirkt recht farbenfroh und gut gestaltet und die technischen Mittel tragen dies auf eine sehr ordentliche Art und Weise. „Dark Web – Kontrolle ist eine Illusion“ hat keinen technisch anmutenden Look, außerdem starren wir auch nicht sehr viel auf Computerbildschirme. Alles scheint soweit zu passen.
DTS-HD Master Audio 5.1 Surround Sound gibt es hier in den Sprachen Deutsch und Englisch, dazugehörige Untertitel sind lediglich in Deutsch vorhanden. Wie ein Computervirus, das Arbeiten am PC oder andere stille Dinge, die wenig Akustik produzieren, sind ein bisschen wie „Dark Web – Kontrolle ist eine Illusion“. Denn auch hier geschieht tonal gar nicht so viel, doch fällt es auch gar nicht negativ auf. Der musikalische Beitrag ist sehr gut, voluminös und plastisch. Die Effekte sind weniger breit aufgestellt, überzeugen jedoch auch auf solide Art.
[Fazit]
„Dark Web – Kontrolle ist eine Illusion“ startete unter Skepsis bei mir. Das liegt keinesfalls daran, dass bislang eher weniger bekannte Darsteller in die führenden Rollen schlüpfen, sondern vielleicht eher daran, dass ich aus dem Internet-Geschäft komme und oftmals gerne bei solchen Filmen mit der Hand auf meine Stirn klatschen würde, da so viele „sonderbare“ und technisch nicht plausible Dinge gezeigt werden. Hier ist das nicht so und dennoch entsteht der Eindruck, als würde das alles einen Sinn ergeben und einer Logik folgen.
Auf einer Laufzeit von rund 95 Minuten ist der Film in einer üblichen, heutzutage fast schon kurzen Laufzeit ausgestattet. „Dark Web – Kontrolle ist eine Illusion“ ist freigegeben ab einem Alter von 12 Jahren und hatte am 26. Oktober 2017 seinen Erscheinungstermin zu einem Preis von rund 15,- Euro. Koch Media veröffentlichte einen spannenden und unterhaltsamen, ausreichend frischen Cybercrime-Thriller auf BD, über den ich mich freuen konnte.
Andre Schnack, 27.11.2017
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