[Einleitung]
Wer sich mit dem Verlauf des ersten Weltkriegs auseinandersetzt und geografisch fit ist, dem sagt auch wahrscheinlich „Passchendaele“ etwas. Es ist der Name einer belgischen Stadt, gleichermaßen der Titel einer langwierigen und brutalen Schlacht um dieselbe. Regisseur und Drehbuchautor Paul Gross saß hier nicht nur mit dem Schreibwerkzeug hinter dem Drehbuch und agierte auf dem Regie-Stuhl, sondern stand zusätzlich auch noch als Hauptdarsteller vor der Kamera. Beim 2008 produzierten Film aus Kanada handelt es sich jedoch keinesfalls um eine One-Man-Show. In weiteren Rollen sehen wir Caroline Dhavernas, Joe Dinicol, Meredith Bailey und Jim Mezon. Diese Blu-ray Disc erscheint aus dem Programm von Ascot Elite Home Entertainment.
[Inhalt]
Flandern 1917: Der Kanadier Michael Dunne hat in Europa die ganze Hölle des Stellungskrieges an der Westfront durchlitten. Kälte, Schlamm, Nässe und Todesangst waren seine ständigen Begleiter im Gefecht. Verletzt an Körper und Seele wird er schließlich nach einem besonders harten Angriff zurück in die Heimat geschickt. Doch der Friede währt für Dunne nicht lange. Als der asthmakranke Bruder seiner großen Liebe Sarah sich mit einem Trick zum Fronteinsatz meldet, kehrt auch er in die Schützengräben zurück. Er will David unter allen Umständen heil wieder nach Hause bringen. Aber dann gerät der Junge bei einem Angriff in die Hände der Deutschen und der Krieg fordert gnadenlos seine Opfer…
(Quelle: Ascot Elite Home Entertainment)
[Kommentar]
Der Anbieter spricht wie folgt über diese Erscheinung: „Ein Meisterwerk der großen Bilder und der großen Gefühle!“ – stimmt dies? Schaut man sich die ersten 10 Minuten des Films an, so bekommt man Lust darauf mehr über die Figuren und den Verlauf der Geschichte zu erfahren. So sollte es bei Filmen sein. Kann das Programm dann aber dem gerecht werden, was es an Erwartungen weckt. Ja, ich denke schon. Und das vor dem Hintergrund, dass es hier teilweise wirklich harten Tobak vor die Augen gibt. Immerhin handelt es sich primär um ein Drama, welches von einer Schlacht im ersten Weltkrieg handelt. Es ist genau diese Kombination aus recht feinfühligen und ruhigen Momenten und denen der kriegerischen Auseinandersetzungen inmitten des grausamen Schlachtfelds. Beides gelang gut und Regisseur Paul Gross gelang eine gekonnte Zusammenstellung.
Die Inszenierung der Momente, an die sich Paul Gross als Michael Dunne ungern erinnert gelang sehr gut. Es gibt wahrlich einige aufwendig inszenierte Sequenzen, dann jedoch auch mitunter Einstellungen, die ziemlich günstig produziert und sogar ein wenig deplatziert wirken. Es kommt eben auch in der Visualisierung zu harten Wechseln zwischen der Tristesse des gefährlichen Krieg-Alltags und wunderbaren Erinnerung an die geliebte Heimat. Das alles gelang sehr gut, die Erzählung der Geschichte gehört ebenfalls in die Kategorie „hochwertig“. Am Ende bleibt jedoch auch ein wenig zu sehr vom Schlamm des Schlachtfelds heimgesuchten Romanze, wie es sie wahrscheinlich immer nur in solchen Filmen zu geben scheint.
[Technik]
„Das Feld der Ehre – Passchendaele“ setzt auf vollumfängliche Bilder im Format 1.78:1, 1080p mit 24 Vollbildern. Von Beginn an erleben wir gestochen scharfe Aufnahmen, so wie es bei einem High Definition-Transfer auch sein sollte. Wenn mal etwas ein wenig zu verschwimmen droht, so scheint es beinahe Absicht der Filmemacher gewesen zu sein. Nur in den weniger gut ausgeleuchteten Momenten schwächelt der Transfer, ansonsten ist hier alles soweit gut. Ein wenig zum Grübeln regt nicht nur das sinnlose Gemetzel des ersten Weltkriegs an, sondern auch die Tatsache, warum rasche Bewegungsabläufe ein leichtes Nachziehen mit sich bringen. Farbenfroh ist der Transfer nicht immer, das Spektrum der Einfärbungen passt jedoch wunderbar zum abgebildeten Inhalt und ist dementsprechend angepasst. Kompressionsartefakte oder andere Verunreinigungen fallen nicht auf.
Kommen wir zum Ton. Eine große Rolle kann auch ihm gebühren, vor allem, wenn es Kugelhagel, Explosionen und andere lautstarke Auseinandersetzungen en masse gibt. Das ist hier immer dann der Fall, wenn keine romantischen Momente sich ein Stelldichein geben, sondern die brachiale Gewalt des Krieges vorherrscht. Ausleben kann sie sich dann im Mehrkanalton-Format DTS 5.1 HD Master Audio in den Sprachversionen Deutsch und Englisch. Untertitel sind lediglich in unserer Landessprache aufzufinden. Das gebotene Programm reicht von einer freudigen, entspannten Atmosphäre an einem schönen Sommertag bis zu einem von Schlamm, Leichenteilen und leeren Kanonenhülsen übersäten Schlachtfeld inmitten tosender Explosionen. Qualitativ ist das sehr ordentlich auf der Disc abgelegt.
[Fazit]
„Das Feld der Ehre – Passchendaele“ besitzt eine gewisse Anziehungskraft und einen Charme, dem man sich nicht ganz so leicht einziehen kann. Die Laufzeit des Titels bemisst sich auf rund 114 Minuten, die Inhalte befinden sich auf einer einseitigen und zweischichtigen Blu-ray Disc mit 50 GB Fassungsvermögen. Das Ascot Elite Home Entertainment Programm wird von diesem Titel sinnvoll ergänzt und er kann sich wirklich sehen lassen, inhaltlich sowie auch qualitativ in Sachen Herstellung. Bonusmaterialien sind nur sehr überschaubar vertreten, es gibt Originaltrailer, eine Trailershow und die Dokumentation „The Road To Passchendaele“ mit einer Spieldauer von ca. 43 Minuten. „Das Feld der Ehre – Passchendaele“ erscheint in der Verkaufsversion am 24. Juni zu einem Preis von rund 18,- Euro. Die Altersfreigabe liegt bei ab 16 Jahren.
Andre Schnack, 31.05.2010
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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