Das Leben der Säugetiere

Dokumentation
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[Einleitung]
Wer kennt Pfeifhasen? Kein Begriff? War mir vorher auch nicht. Und dann konnte ich die BBC-Dokumentation „Das Leben der Säugetiere“ zwischen die Finger bekommen und die üppig ausgestatteten 4 DVDs in mich herein schlingen. Große Freude brach aus, als der schicke Pappschuber mit aufklappbaren Innenleben mit den 4 DVDs bei uns eintraf. polyband bringt diesen BBC-Titel in Deutschland auf den Markt. Moderation und beteiligt bei der Produktion war David Attenborough, der nahezu sein gesamtes Leben mit der massentauglichen Forschung und Veranschaulichung der Tierwelt verbrachte. Wir konnten die 4er Box von polyband auf Herz und Nieren prüfen und berichten.

[Inhalt]
Das Leben der Säugetiere mit David Attenborough (4-DVD-Box). Die zehnteilige Reihe „Das Leben der Säugetiere“ ist die Geschichte von mehr als 4.000 Arten: von der winzigen Maus bis zum riesigen Blauwal, vom langsamen Faultier bis zum schnellsten Sprinter, dem Geparden; vom unattraktiven Nacktmull bis zum niedlichen Menschenbaby. David Attenborough nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise rund um die Welt und präsentiert diese so erstaunlichen und vielfältigen Lebewesen, die die komplexesten Gehirne und Verhaltensweisen im ganzen Tierreich entwickelten.

1) Ein erfolgreiches Modell
2) Insektenjäger
3) Pflanzenfresser
4) Nagetiere
5) Fleischfresser
6) Opportunistische Allesfresser
7) Rückkehr ins Wasser
8) Leben in den Bäumen
9) Aufsteiger
10) Nahrung fürs Gehirn
(Quelle: polyband)

[Kommentar]
„Das Leben der Säugetiere“ wirft erneut einen für BBC mittlerweile üblichen Blick auf die Fauna dieses Planeten in Form einer anspruchsvollen und doch massentauglichen Dokumentation großen Ausmaßes. Dieses mal im Visier: die Säugetiere, darunter auch wir, der Mensch. Der Beginn der Reise durch die Welt der Säugetiere findet in der Antarktis statt, dann geht’s nach Australien und anschließend nach Südamerika. Von Wombatts, Schnabeltieren und Schnabeligeln bis hin zu Honigbeutlern, Schuppentieren und Pfeifhasen wird hier alles zumindest angerissen, wenngleich auch nicht im Detail beäugt. Man konzentrierte sich bei der Auswahl der Tiere auf interessante Spezies, darunter bekannte und weniger geläufige Wesen, von denen die prägnantesten Merkmale und Angewohnheiten kurz und dabei einfach verständlich dargestellt werden. Es entsteht zwar kein umfassender, doch zumindest unheimlich interessanter und unterhaltsamer Einblick in unsere Fauna.

Gegen Ende September 2003 erschien das 320 Seiten starke Buch „Das geheime Leben der Säugetiere“, welches nicht rein zufällig starke Ähnlichkeiten vom Cover her mit der Gestaltung der DVD-Box aufweist. Nun geht’s vom geschriebenen Text mit wundervollen Bildern zum kommentierten Dokumentations-Film mit fantastischen Aufnahmen. David Attenborough meldet sich dabei zumeist einleitend oder mitten zwischendrin zu Worte und Gesicht, ansonsten springt ein sympathischer Sprecher ein und beschreibt, was der Betrachter gerade vorgesetzt bekommt. In den Aufnahmen mit David Attenborough übersetzt ein deutsches Synchron-Overlay die Originalstimme des Tierfreunds. Sämtliche anderen Sprachausgaben befinden sich ausschließlich in deutscher Sprache in den Sendungen. Vom Stil her orientiert sich die 10teilige BBC-Reihe an bewährten Mitteln: wundervolle Landschafts- und Naturaufnahmen, von Animationen hingegen keine Spur.

Das Spektrum der gezeigten Tiere scheint irre facettenreich. Kämpfende Spitzmäuse in Slow-Motion sind absolut sehenswert und stellen dabei keinesfalls den Höhepunkt der Sendungen dar. Ohnehin geschieht hier sehr viel über die Optik und Kameraführung und es wird klar, welche Leistungen die Natur hier vollbracht hat, welch Spezialisten sich in bestimmten biologischen Nischen entwickelt haben. Oftmals versucht die Sendung den Betrachter in die Situation des entsprechenden Tiers zu versetzen, die Führung der Kamera spielt dabei eine große Rolle. Dabei wird auf hochwertige Technik gesetzt und sich ab und an auch mal der Zeitraffer bedient. Es werden Dinge dabei deutlich, die bisher ungesehen blieben und dem Laien von selbst nicht auffallen würden. So weiden afrikanische Gnus dort, wo das Gras den höchsten Phosphor-Anteil beinhaltet. In Zeitraffen kann man beobachten, dass die Gnu-Herden bestimmten Pfaden folgen und so immer dann an einer angepeilten Weide-Fläche ankommen, wenn dort das Gras am nahrhaften ist.

[Technik]
polyband veröffentlicht die 10teilige Sendung „Das Leben der Säugetiere“ im Gewand eines anamorphen 16:9-Breitbild-Transfers im Format 1.78:1. Die Tiersendungen können sich aufgrund des sauberen und klaren Bildes wunderbar entfalten und umsorgen den Betrachter mit qualitativ hochwertigen Landschafts- und Tieraufnahmen. Selbst die Bilder der Mini- und Nacht-Kameras weisen eine angenehme Güte auf. Insgesamt wirken die Aufnahmen harmonisch miteinander, obwohl es sich um zeitlich versetzte Aufnahmen unterschiedlicher Quellen handelt. Stets liefert der Transfer ein kontrastreiches Geschehen und naturalistische Farben guter Sättigung. Der Detailgrad und die Kantenschärfe gefallen auf Anhieb und leisten sich kaum Patzer für eine solche Dokumentation. Rauschen oder nennenswerte Verunreinigungen und Kompressionsartefakte treten nicht auf.

Tontechnisch befindet sich die Veröffentlichung nicht ganz auf der Höhe der Zeit. Das liegt daran, dass lediglich ein Dolby Digital 2.0-Format in deutscher Sprache zum Einsatz kommt. Untertitel oder weitere Sprachfassungen gibt es leider nicht auf der Disc vorzufinden. Immer wieder äußert sich David Attenborough in seiner Muttersprache, Englisch. Doch niemals allein, denn stets begleitet eine deutsche Synchronstimme die Monologe. Wird nicht übersetzt, so ertönt ausschließlich die deutsche Sprachausgabe eines sauber klingenden Sprechers aus den Lautsprechern. Musik gibt es zwischendurch immer wieder, sehr voluminös unterlegt sie wunderbare Blickfänge und erzeugt Stimmung. Seitens der Hintergrundgeräusche gibt es wenig zu vermelden, es herrscht meist Stille in den ruhigen Momenten der Dokumentations-Sendungen.

[Fazit]
Mit diesem sehr schicke DigiPak und dem fantastischen Inhalt rühmt sich polyband in Deutschland erneut zu einem der Top-Anbieter von wissenswerten und gehaltvollen Dokumentationen auf DVD. Hinzu kommt die technische Umsetzung, die in allen Belangen zu überzeugen versteht und die Optik und Akustik der Handlungsorte gut nachempfinden lässt. „Das Leben der Säugetiere“ weist eine Laufzeit von rund knapp über 7 Stunden fürs Hauptprogramm auf, also für die 10 Sendungen. Ferner gibt es dann noch folgendes Bonusmaterial auf den Scheiben, welches sich auf den letzten beiden der insgesamt vier einseitigen Dual-Layer-Discs (DVD Typ 9) zusätzlich verteilt befindet:

  • DVD 3: Making Of zu den Schnabeltieren, Wildkatzen, Elefanten
  • DVD 3: Video mit Musik-Clips
  • DVD 4: Making Of zu den Höhlenfledermäusen, Grizzlybären, Baumkronen
  • DVD 4: Originalmusik & Fotogalerie

Die Extras sind als Beigabe zu verstehen, denn die 10 Hauptsendungen bieten zweifelsohne einen wirklich tollen und umfangreichen Einblick in die Welt der Säugetiere. Ihre Überlebensstrategien, das Paarungsverhalten, ihre Jagd-Methoden und Nahrungssuche stehen dabei ganz im Mittelpunkt und zeigen, welcher Mittel sich die Tiere bedienen, um ihre eigenes Überleben zu sichern. Einige Aufnahmen habe ich bereits in anderen BBC-Sendungen gesehen, doch ist der Anteil dieser sehr gering. Dafür gibt es keine Abwertung. Die DVD-Box erschien am 25. August als Info-Programm zu einem Kaufpreis von ca. 50 Euro, welche die 430 Minuten Spielzeit mit Sicherheit Wert sind. Unsere Empfehlung.

Andre Schnack, 31.08.2006

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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