Das Medaillon

Action/Comedy
Action/Comedy

[Einleitung]
Immer wieder eine Freude, wenn ein Titel des asiatischen Königs der Marial-Arts und aufregenden Stunts erscheint. Die Rede ist von Jackie Chan. Dem Namen wohnt der Hauch von flinker Action bei, der Geschmack seines typischen Humors liegt dabei in der Luft. Als US-amerikanische Filmproduktion erschien der Streifen „Das Medaillon“ vom Filmemacher mit Erfahrungen als Produzent, Choreograf, Stunt-Man, Komiker und Regisseur. In weiteren Rollen sind Lee Evans, Claire Forlani, Julian Sands und John Rhys-Davies zu sehen. Die Regie des Films übernahm Gordon Chan. Produziert wurde der Titel von Jackie Chan, Albert Yeung und Willie Chan. Frisch aus dem Programm der Columbia TriStar Home Entertainment schauten wir uns die DVD genauer an.

[Inhalt]
Eddie Yang (Jackie Chan) ist ein mit allen Wassern gewaschener Cop in Hongkong. Mit Hilfe der britischen Interpol-Agentin Nicole James (Claire Forlani) ist er einem mysteriösen Medaillon auf der Spur, dessen mystische Macht seinem Besitzer angeblich unglaubliche Stärke und Schnelligkeit verleiht. Davon kann sich Eddie bald besser überzeugen, als ihm lieb ist: Denn nach einem schweren Unfall erlangt er dank des Medaillons übermenschliche Kräfte und Unsterblichkeit. Genau daran ist auch Erzschurke Snakehead (Julian Sands) interessiert und versucht mit allen Mitteln, das Medaillon in seine Gewalt zu bringen…
(Quelle: Columbia TriStar Home Entertainment)

[Kommentar]
Niemand kann sich dagegen wehren und jedem widerfährt es: das Altern. Macht ja nichts. Wenn allerdings die filmerischen Erfolge auf die Fähigkeiten als fideler und mit Energie geladenes Akrobatenwunder zurückzuführen sind und genau diese Eigenschaften leider merklich nachlassen, kann es zu Problemen führen. Mittlerweile gehören eine Vielzahl der Jackie Chan-Stücke zum Repertoire eines Kilmkenners und Fans spritziger Action mit tollen Martial-Arts Einlagen und Stunts. In „Das Medaillon“ gibt Chan zwar Gas, verliert sich allerdings in ab und an etwas zu lauen Sprüchen, arg albernen Szenen und weitaus action-ärmeren Einstellungen als in früheren Filmen.

„Das Medaillon“ findet vor dem Hintergrund eines chinesischen Mythos statt, der nicht mit Mystik, Magie und Zauberei geizt. Die Story ist simpel und neben dem roten Faden, der sich – wie der Titel es erahnen lässt – mit einem Medaillon beschäftigt, gibt es auch die obligatorische Romanze. Das gesamte Konstrukt beweist sich durch Standard und Durchschnittswerte. Hinzu kommt erschwerend, dass Jackie Chan mehr mit den erwähnten Makeln und einem vorhersehbaren Ende zu kämpfen hat, anstatt das Herrschaften bösartiger Schurken auf ihn einrennen und es große Keilereien gibt.

Aber „Das Medaillon“ hat auch seine guten Seiten. In den Bereich der Schokoladenseite fällt z.B. die recht dynamische Inszenierung des leichten Spaßes, der sich über eine kurze Laufzeit erstreckt. Die gebotene Action bereitet durchaus gute Laune und der Betrachter erlebt einige unterhaltsame Einlagen und Witze, die nicht von starker Albernheit behaftet ist. Kamerafahrten gefallen, auch die Sets verschiedenster Lokalitäten verstehen zu entzücken. Musikalisch beschränkt sich der Film auf einen etwas gewöhnungsbedürftigen Techno-Mix.

[Technik]
Jackie Chan prügelt sich im anamorphen Breitbildtransfer im Format 2.40:1 durch seine farbenfrohe Welt. Der Transfer hält den Erwartungen Stand und weiß mit einer hochwertigen Qualität zu begeistern. Das Erfolgsrezept ergibt sich aus dem Gemisch aus kontrastreichen Farben, einer überwiegend hohen Kantenschärfe und ausreichend Bilddetails, die auch in Anbetracht schattiger Bildbereiche nicht ins Wanken kommen. Der Sättigungsgrad der Flächen kann mit einem gelungenen Wirkungsgrad bestechen. Sauberkeit wurde ebenfalls beachtet und die Kompression weist keine Anlasse zur negativen Kritik auf. Hier und dort wird ein Hauch Nachziehen bemerkt und stellenweise büßt die Schärfe der Konturen ein wenig Intensität ein.

Dolby Digital 5.1-Ton gibt es in den Sprachfassungen Deutsch und Englisch. Die deutsche Synchronfassung verfügt über eine dynamische und farbenfrohe Tonwiedergabe mit guter Räumlichkeit. Plastisch und mit einer gelungenen Abbildung des technoiden Soundtracks untermalt reichen sich von Ruhe geprägte Aufnahmen mit actiongeladenen Szenen die Hand. Letztere offerieren durch ihre Vielfältigkeit Höhen und Tiefen des fast ganzen Spektrums. Von den klaren und durchgängigen verständlichen Dialogen hebt sich der musikalische Part etwas ab, die Surroundeffekte und Töne aus dem Hintergrund aus den Surround-Lautsprechern, wurden gut in das akustische Geschehen integriert. Untertitel können optional zugeschaltet werden in deutscher, englischer und türkischer Sprache.

[Fazit]
Er war schon spritziger, dynamischer, sportlicher und auch lustiger, unser Jackie Chan. Der alte Schwung eines „Rumble In The Bronx“ ist leider dahin. Über die rund 85 Minuten geht dem gebürtigen Chinesen leider mittlerweile etwas die Luft aus. Was er bei den sportlichen Einlagen seiner aktuellen Werte an Qualität einzubüßen hatte, wusste er nicht immer durch Inhalt und Comedy wieder wett zu machen. Als eingeschworenen Fan kann das nicht abschrecken, denn den gewissen Charme hat auch „Das Medaillon“ verliehen bekommen.

Der Disc wurde folgendes Bonusmaterial mit ins Rennen um die meisten DVD-Käufer geschickt:

  • Audiokommentar (Kommentar über die gesamte Laufzeit des Films mit Bill Borden (Produzent) und Don Brochu (Schnitt))
  • 15 entfallene Szenen (In sauberer und guter Qualität werden im Endschnitt nicht integrierte Szenen einzeln oder in Folge gezeigt)
  • Verschiedene Trailer (Trailer weiterer Columbia TriStar DVD Erscheinungen)

Umfang und Inhalt der Extras halten sich in Grenzen. Mehr als eine durchschnittliche Bewertung kann nicht abgegeben werden, denn wir erhalten Standard-Features, die mit leichtem PR-Charme jedoch interessante Hintergrundinfos vermitteln. „Das Medaillon“ fehlt es irgendwie an einige Ecken, um ganzheitlich zu begeistern. Die Code2-Scheibe erscheint am 06. April zu einem Preis von rund 20,- Euro. Die Altersfreigabe schließt Zuschauer unter 12 Jahren aus.

Andre Schnack, 02.04.2004

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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