[Einleitung]
Ein bestimmter Teil der amerikanischen Gesellschaft findet eher im unbemerkt Dunklen statt. Das bedeutet, sie sind nicht stets in der Presse, sind doch in Metropolen präsent und spielen nach ihren ganz eigenen Regeln. „Dawg Fight“ erzählt von Straßenkämpfen, in denen sich harte Typen ordentlich und ohne großartige Regeln auf die Rübe zimmern. Was das soll? Des Geldes wegen. Und für Ruhm und Ehre vermutlich auch. „Dawg Fight“ von Regisseur Billy Corden erschien 2015 als US-amerikanische Dokumentar-Produktion.
[Inhalt]
„Dawg Fight“ erzählt von harten Männern aus Gegenden, wo sich kein Tourist hin traut. Männer, die sich gegenseitig für Ruhm und Geld ordentlich vermöbeln. So, dass auch schon mal richtig etwas zu Bruch geht dabei. Regisseur Billy Corden beschäftigte sich intensiv mit diesen Menschen, ihren Regeln und dem Umfeld, in dem sie leben. Dabei ist klar, dass es immer auch um politische Verantwortung und den bestimmten Willen eines Rechtssystem geht, welches Ordnung aufrecht erhalten will, es jedoch in einigen Bereichen schlichtweg nicht schafft.
[Kommentar]
Ich konnte mir diese Sendung genauer ansehen und muss sagen, dass es bestimmt andere Menschen gibt, die mehr Spass daran haben. Erschütternd irgendwie, wenn sich junge Männer dadurch profilieren und ihren Lebensunterhalt damit erstreiten, dass sie sich bis aufs Mark blutig schlagen und verprügeln. Und das ist keinesfalls wertend gemeint. Es haben sich kulturelle Faktoren ergeben, die solche Themen zur Folge haben. Umso interessanter empfand ich auch die Ansicht von „Dawg Fight“ mit seiner Härte und den realen Figuren aus einer sehr gewalttätigen Welt. Technisch soweit in Ordnung. Sprache ist englisch mit deutschen Untertiteln.
[Technik]
Wir bekommen viele Aufnahmen aus Geräten vor die Augen, die mit Sicherheit nicht fürs professionelle Filmen geeignet sind. Doch macht das eigentlich auch nicht viel aus, sondern verleiht dem Dokumentar-Titel einen sehr eigenen und unheimlich wirkungsvollen, authentischen Stil. „Dawg Fight“ hat starke Bilder, die sich nicht qualitativ recht einordnen lassen. Oftmals sehr unscharf, detailarm und schlecht ausgeleuchtet, dafür jedoch real. Dann auch wieder mal recht ordentlich, zu keinem Zeitpunkt jedoch marktüblich oder wirklich gut. Kompressionsartefakte oder Störungen seitens des Vertreibers fallen nicht auf. 1.78:1, kein HD.
Der Ton des Titels genießt eine gewisse Sonderrolle. Denn vielmehr als Transporter und Aquädukt des Informationsflusses ist er schlichtweg nicht. Ja, da gibt es eine starke und präsente Musik. Dieser Music-Score hat Charme, klingt jedoch recht flach und repräsentiert längst nicht das, was die Musik darstellen will. Das ist etwas schade, denn der englische Stereo-Sound hätte hier mehr Muskeln zeigen können. Untertitel stehen in unterschiedlichen Sprachen zur Wahl. Rauschen oder Knistern tritt nicht auf, alles erfolgt sehr frontlastig, dafür jedoch sauber.
[Fazit]
„Dawg Fight“ bietet einen eher finsteren Einblick in eine Welt, die uns weitgehend fremd ist. Urbane Gegenden, in denen das Recht des Stärkeren zählt und brutale Straßenkämpfe über Ansehen und Erfolg bestimmen. 109 Minuten Miami, wie wir es nicht im Reiseführer zu sehen bekommen. Extras oder Bonusmaterialien sind nicht Bestandteil dieses Netflix-Angebots. Wer sich damit auseinandersetzen möchte, wie es wohl sein müsste, wenn man sich mit Faustkämpfen über Wasser halten muss, der sollte sich „Dawg Fight“ genauer anschauen. Der Titel ist seit kurzem verfügbar und wertet meines Erachtens das Netflix Dokumentations-Angebot auf. Das ist kein Mainstream. Das ist nichts, was man unbedingt sehen möchte, jedoch sollte.
Andre Schnack, 03.06.2015
Film/Inhalt: | |
Bild: | |
Ton: | |
Extras/Ausstattung: | |
Preis-Leistung |