Dead Man

Western
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[Einleitung]
Unter dem hauseigenen Label Arthaus veröffentlicht Kinowelt Home Entertainment den Jim Jarmusch Film (Ghost Dog) „Dead Man“ von 1995 auf DVD. Jarmusch – bekannt für seine etwas exzentrischen Filmwerke – schuf auch mit diesem Titel wieder einmal etwas besonderes. Einen Anti-Western, wie es ihn bisher noch nicht gegeben hat. In den Hauptrollen sind Johnny Depp, Gary Farmer, Cole Wilson, Michael Wincott, Mili Avital, Iggy Pop, Crispin Glover und Eugene Byrd zu sehen. In weiteren Rollen: Gabriel Byrne, John Hurt und Robert Mitchum. Wir sahen uns die Disc genauer an.

[Inhalt]
William Blake (Johnny Depp) macht sich auf in den Westen, um dort eine Stelle als Buchhalter bei einem Stahlwerk von John Dickinson (Robert Mitchum) anzutreten. Dort angekommen wird er böse überrascht, und außerdem auch noch von einer Kugel getroffen. Aufgrund einer Verkettung unglücklicher Umstände sieht sich William trotz seiner schweren Verletzung gezwungen, in die Wälder zu fliehen. Der Indianer „Nobody“ (Gary Farmer), der ihm dort begegnet, nimmt ihn unter seine Fittiche. Von eiskalten Kopfgeldjägern gejagt, wird William nun selbst zum Qutlaw und gefürchteten Killer. Seine Wunde jedoch ist tief und will nicht recht verheilen.

[Kommentar]
Jim Jarmusch inszenierte einen eleganten und sehr künstlerischen Film im Stil eines Western, wie es nicht gerade an der Tagesordnung im besagten Genre steht. Untypisch alleine, dass der Film im Schwarz-Weiß-Gewand abgedreht wurde, noch einzigartiger jedoch sind die teilweise arg authentisch wirkenden Sets und Kostüme. Den richtigen Charme und die dichte und merkwürdige Atmosphäre werden nicht nur durch die Bilder erschaffen, sondern resultieren vor allem im Zusammenhang der visuellen Leistungen mit dem fantastischen Soundtrack von Neil Young. Jarmusch engagierte fabelhafte Darsteller, so dass auch bei dieser Filmkomponente für das entsprechende Niveau gesorgt ist – schön anzusehen. Wie die Regie, so entstammt auch das Drehbuch dem Kopf Jim Jarmuschs. Seine Geschichte zeigt eine etwas andere Ansicht der oftmals als glorreich portraitierten Westerngeschichte, und diese bietet neben einigen sehr philosophisch künstlerischen Ansätzen wahrlich gute Ideen und eine tiefsinnigere – wenn auch nicht sonderlich klare – Unterhaltung als bei Genreverwandten.

[Technik]
Bild und Ton. Jarmusch Filme gehören nicht zu den besonders Budget-starken Filmproduktionen, was jedoch keiner guten technischen Abbildung im Wege steht. Kinowelt legte hier zwar Sorgfalt an den Tag, doch wurde beim anamorphen Breitbildtransfer im Ratio 1.78:1 eine nur leicht überdurchschnittliche Leistung erzielt. Das Schwarz-Weiß-Geschehen wirkt weitgehend ruhig und im Kontrast knackig. Die vielen Grauabstufungen erzielen ein plastisches und detailliertes Bild mit sauberen Konturen. Nur das stets auffallende Rauschen – vor allem in plakativen Bereichen der Darbietung – hemmt den Sehspaß ein wenig. Ansonsten geht die Kompression in Ordnung.

Der Ton des Films wurde im englischen Dolby Digital 2.0-Ton und im deutschen Dolby Surround-Sound auf der Scheibe untergebracht. Untertitel gibt es lediglich in deutschen Lettern. Nicht gerade spektakulär liefert der Ton das, was man benötigt: eine klare Sprachausgabe, einige Hintergrundgeräusche und einen voluminösen und prächtig klingenden Music-Score. Qualitativ ok, von der Ausnutzung der Surround-Fähigkeiten jedoch nur beschränkt zu empfehlen.

[Fazit]
„Dead Man“ von Jarmusch auf dieser Arthaus / Kinowelt Home Entertainment DVD bereitet Laune und wird vor allem denen gefallen, die den typischen und unverwechselbaren Style eines Jarmusch-Films zu schätzen wissen. Zudem bekommt der Betrachter in den 116 Minuten Laufzeit eine merkwürdig einsame Stimmung und sehr gute Darsteller vor die Augen. Der Film befindet sich auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) und wurde ab einem Alter von 16 Jahren freigegeben. Neben dem Hauptfilm befindet sich noch folgendes Bonusmaterial über das schlichte Menü zu erreichen: einige Minuten an Deleted Scenes, ein Musikvideo, Starinfos und letztlich Trailer. Nicht gerade üppig und auch inhaltlich nicht sonderlich gerade anspruchsvoll. „Dead Man“ befindet sich seit dem 29. Oktober im Handel. Jarmusch- und Depp-Fans dürfen zugreifen, alle anderen sollten probieren.

André Schnack, 26.11.2002

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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