[Einleitung]
In diesem Sommer lief in Amerika Renny Harlin’s „Deep Blue Sea“ erfolgreich in den Kinos. Der „Hai-Film“ mit viel Spannung und netten Special-Effects kommt nun als Code1-DVD aus dem Hause Warner Home Video’s. In den Hauptrollen sind Thomas Jane, Saffron Burrows, Samuel L. Jackson, LL Cool J und Stellan Skarsgard zu sehen.
[Inhalt]
Ein äußerst reicher Geschäftmann namens Russell Franklin (Samuel L. Jackson) steckt rund 200 Mio. US-Dollar in ein medizinisches Forschungsprojekt, dass nach einer Kuriermöglichkeit der Alzheimer-Krankheit. Doch das Projekt brachte bisher keine brauchbaren Ergebnisse und allmählich seht Mr. Franklin keinen Sinn mehr, sein Geld zu investieren. Die leitende Forscherin, Dr. Susan McAlester (Saffron Burrows) lädt Mr. Franklin ein, der Forschungseinrichtung einen Besuch abzustatten, sie verspricht, binnen den nächsten Stunden erfolgsversprechende Ergebnisse zu liefern. Angekommen auf der Station inmitten des blauen Meeres, fühlt Mr. Franklin sich nicht gerade wohl – umringt von Becken in denen sich hochgezüchtete Haie tummeln. Und tatsächlich, der nächste Test mit einem der modifizierten Großfische bringt die erwarteten Ergebnisse… doch leider ist die Freude darüber nur von kurzer Dauer. Sekunden später macht sich der Meeresgigant vom Seziertisch und verletzt den Forscher Jim Whitlock (Stellan Skarsgard) schwer. Ein plötzlich aufziehender Sturm erschwert die Rettungsaktion und endet im Desaster, Menschen sterben und die Station wird schwer beschädigt. Die Haie scheinen es auf das Team abgesehen zu haben, außerdem verhalten sie sich unnatürlich intelligent. Als Dr. McAlester berichtet, sie habe die Haie genetisch zugunsten der Ergebnisse modifiziert, ist es praktisch schon zu spät. Abgeschnitten von der Außenwelt beginnt nun ein unerbittlicher Kampf ums Überleben…
[Kommentar]
Der Film fackelt nicht lange und steigt sofort ein, schon binnen der ersten Minuten gibt es satte, beängstigende Hai-Action. Man merkt sofort, primär soll „Deep Blue Sea“ unterhalten und nicht mit viel Dialog und Story glänzen, alles ist schön übersichtlich: eine Forschungsstation, eine Handvoll Menschen und drei fiese Killerhaie. Meiner Meinung nach passt der Film klasse in eine Schublade mit „The Mummy“… an Effekten wurde nicht gespart, an etwas Spaß auch nicht, Horror gibt es ebenfalls eine gute Brise – doch, hups, wo sind die Story und der Sinn geblieben? An beiden Punkten wurde etwas gespart, doch stört das keinesfalls. Trotz der dünnen „leg dich nicht mit Mutter Natur an“-Storyline fesselt „Deep Blue Sea“ unzweifelhaft für die ganze Laufzeit von 105 Minuten vor den Fernseher und lässt das Publikum mehr als nur einmal im Sessel zucken.
Die Special-Effects sind nicht gerade State-Of-The-Art, erfüllen ihre Zwecke jedoch hervorragend. Besonders gut gefielen mir die Sets der Unterwasser-Forschungseinrichtung Aquatica. Da herrscht – ähnlich schon wie damals in „The Abyss“ – beklemmend, feuchte Atmosphäre. Die schauspielerischen Leistungen sind in Ordnung, für Charakterrollen ist selbstverständlich kein Platz. Sehr unterhaltsam gibt sich LL Cool J als Koch und Prediger „an Bord“. Ein unterhaltsamer Film, nicht gerade „tief“ aber sehr unterhaltsam und spannend.
[Technik]
Eine große Welle in Sachen Technik! Die Präsentation lässt praktisch keine Wünsche offen und verwöhnt Aug und Ohr nahezu perfekt. Das Bild im Originalkinoformat von 2.35:1 wurde anamorph auf die Disc gebannt und leistet überwiegend sehr gute Dienste. Kontrast, Farbgebung, Schwarzwert, Schärfe – alles stimmt. Kompressionsartefakte (wie es früher oft der Fall war wenn viel Wasser im Film vor kam) oder sonstige Störungen sind praktisch nicht vorhanden. Lediglich ab und an fällt ein ganz leichtes (Großflächen)rauschen im Hintergrund auf, ansonsten eine glatte Eins.
Ähnlich prächtig macht sich der Ton der Disc. Hier wird ein turbulenter, sehr dynamischer Dolby Digital 5.1 Soundtrack geboten. Wohl gekonnt abgemischt versetzt der Ton den Zuschauer nach Aquatica. Die zerberstende Unterwasserstation wird mittels herumfliegender Bolzen, knarrenden Stahlträgern und vieler Wasserfluten gekonnt akustisch in Szene gesetzt. Ebenfalls weisen die Unterwasserszenen einen tolle Klang auf, die Räumlichkeit kommt ausgezeichnet herüber und der Raumklang ist oft sehr weit, dann aber auch mal wieder eng, beängstigend bedrückend – toll. Stets legt die Tonspur eine hohe Dynamik an den Tag und weist mit vielen netten Direktionaleffekten zu begeistern. Neben der 5.1 Tonspur in englischer Sprache gibt es dann auch noch englische Untertitel wahlweise hinzuzuschalten.
[Fazit]
Warners „Deep Blue Sea“ macht Spaß zu sehen und stellt eine technisch hochwertige DVD dar. Die Haie sind klasse, die Schauspieler sind in Ordnung und LL Cool J sorgt für lustige Szenen zwischendurch. Neben dem unterhaltsamen und gruseligen Film gibt es auch noch etwas Bonusmaterial. Neben den üblichen Cast & Crew Informationsmaterialien gibt es zusätzlich noch eine Fotogalerie, den Originalkinotrailer, 5 Deleted Scenes mit Kommentar, einen Audiokommentar mit dem Regisseur Renny Harlin und Schauspieler Samuel L. Jackson und außerdem noch zwei sehr interessante Dokumentationen über die Entstehung und die Dreharbeiten des Films. In Sachen Menüdesign ging man dieses Mal bei Warner wieder in die richtige Richtung, zumindest das Hauptmenü wurde schmuck animiert, alle andere Menüs sind leider arg starr. „Deep Blue Sea“ macht wirklich Spaß zu sehen, ist spannend und ab und an auch sehr beängstigend – für Fans des „Weißen Hai“ sehr empfehlenswert, alle anderen Action/Grusel-Fans dürfen ebenfalls bedenkenlos zugreifen.
Andre Schnack, 13.12.1999
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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