[Einleitung]
Ich habe das Geschehen damals in den Medien verfolgt und es hat mich sehr bestürzt und ich war – erneut – sehr enttäuscht darüber, wie es zur Katastrophe kam und wie mit dieser umgegangen wurde. Solche von Menschenhand provozierten Desaster sind natürlich auch eine gute Filmvorlage. Ich konnte mir die High Definition Blu-ray Variante von „Deepwater Horizon“ von Regisseur Peter Berg von 2016 genauer anschauen und war irgendwie von keinem guten Gefühl dabei erfüllt. Klar, es ist ja auch das, was man zulänglich als Katastrophenfilm bezeichnet. Mark Wahlberg und Kurt Russel sind in den führenden Rollen zu sehen. Aus dem Angebot von StudioCanal Home Entertainment.
[Inhalt]
2010 steht die Ölbohranlage Deepwater Horizon kurz vor einem bahnbrechenden Rekord. Über 100 Millionen Barrel Öl sollen 70 Kilometer von der US-Küste entfernt aus dem Golf von Mexiko gefördert werden. Das Team um die beiden Chef-Techniker Mike Williams (Mark Wahlberg) und Jimmy Harrell (Kurt Russell) ist beauftragt, die Förderung vorzubereiten, doch ein Test zeigt, dass der Druck auf das Bohrloch viel zu hoch ist. Trotz energischer Warnungen seitens der Crew geschieht, was man im BP-Konzern bis dahin für unmöglich hielt.
Es kommt zu einen „Blowout“: Gas und Öl schießen unter enormem Druck unkontrolliert an die Oberfläche, mehrere gewaltige Explosionen sind die Folge. Über 120 Menschen sind plötzlich auf der Plattform eingeschlossen. Millionen Tonnen Öl strömen unkontrolliert ins Meer. Williams und sein Team setzen ihr eigenes Leben aufs Spiel, um die Verletzten zu evakuieren und Überlebende zu retten. Ein brandgefährlicher Wettlauf gegen die Zeit beginnt…
(Quelle: StudioCanal Home Entertainment)
[Kommentar]
Um was für einen Film handelt es sich bei „Deepwater Horizon“? Ich sah die Gefahr, dass wir es mit einem mit Pathos überladenen Action-Film zu tun bekommen, der sich an marketingkonformen Gesülze und stumpfer Action orientiert und keine Seele hat. Und vor allem das erzählt, was BP und die US-amerikanische Administration vermittelt wissen wollen. Wir wissen alle, dass das eben nicht deckungsgleich mit der Realität sein muss. Das Thema ist furchtbar und so mag der Flair von Geschmacklosigkeit bei manch einem aufkeimen.
Doch das würde dem Film nicht gerecht werden. Immerhin ist es eine Möglichkeit, das Thema wieder in die Köpfe der Menschen zu rufen. Handwerklich ist das Ergebnis gut, die Action gelang ebenfalls gut, die technischen Effekte auch. Die oftmals gekreuzten oder auch über den Film verteilten Dialoge zwischen den Figuren sind mir etwas störend aufgefallen. Alle relevanten Gespräche hingegen sind dann doch schon ordentlich und auch sinnvoll und zusammenhängend abgebildet.
Der Beginn: eine tolle, junge Familie, ihr Leben liegt noch vor ihnen. Sein Job: gefährlich, auf einer Bohrinsel. Wir fliegen mit dem Helikopter auf die Plattform zu. Es ist sehr windig, der Sound ist sehr eindrucksvoll. Wir umkreisen die Bohrinsel, landen dann, es ist laut. Kamera technisch betrachtet alles sehr wertvoll und aufwändig. Kein guter Platz um einen Film zu drehen. Doch dankenswerter Weise spielen viele der Aufnahmen auch in den Innenräumen statt. Def Grad der Aufmerksamkeit bleibt hoch. Die Figuren sind ausreichend plastisch und gut gespielt.
[Technik]
Wir erleben hier, inmitten des scheinbar endlosen Meeres eine ganze Menge mächtig kaputt gehen. Und zwar große Teile der Ölförderplattform Deepwater Horizon. Das ganze verläuft hier im 1080p-Verfahren mit 2.40:1-Aufnahmen. Der Full HD Transfer beginnt mit recht einfachen Aufnahmen und steigert sich innerhalb der ersten halben Stunde sehr. Immerhin gehören die Elemente Feuer und Wasser zu denen, die schwierig abzubilden sind und einen Transfer an seine Grenzen bringen. Kompressionsartefakte fallen dabei nicht ins Auge.
Eine der Stärken ist die optische Bildgewalt, mit der dieser Film bei seinem Publikum einschlägt. Ein weiterer Faktor ist natürlich auch der Ton bei einem solchen Film, denn hier knallt es eben gehörig und die tiefen Töne werden aus dem Transfer sehr gut herausgearbeitet, um wuchtige Bässe zu erzeugen und das Gefühl der Bedrohlichkeit zu unterstreichen. Auch die feinen Züge der Geschichte finden eine ordentliche Abbildung und gefallen von Beginn an. Technisch ist das hier im Format Dolby Atmos in den Sprachen Deutsch und Englisch auf der Disc, Untertitel Deutsch.
[Fazit]
Wer auf brennende Bohrinseln, Naturkatastrophen, die ihresgleichen suchen oder aber Menschen in scheinbar aussichtslosen Situationen steht, der erhält hier mit „Deepwater Horizon“ seinen Film. Auf rund 107 Minuten Laufzeit richtet sich der Film mit seiner großen Ader für brachiale Zerstörung an ein Publikum von ab 12 Jahren. Neben dem Hauptfilm, der eben auf den vorgenannten wahren Begebenheiten beruht, finden wir auch noch Extras vor auf der einseitigen und zweischichtigen Blu-ray Disc (BD 50) vor: Making of, Featurettes, Interviews, Behind the Scenes und Trailer. Wer Action mag, bitte sehr.
Andre Schnack, 12.04.2017
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