[Einleitung]
Die Stuttgarter Zeitung urteilte „Gérard Depardieu in der Rolle seines Lebens“. Grund genug einen genaueren Blick auf Regisseur Slony Sow’s „Der Geschmack der kleinen Dinge“ (Originaltitel: Umami) von 2022 zu werfen. Die französisch-japanische Koproduktion bietet uns Sow in der Regie sowie als Drehbuchautor und Gérard Depardieu, Kyôzô Nagatsuka und Pierre Richard neben weiteren vor der Kamera an. „Der Geschmack der kleinen Dinge“ erscheint als DVD-Fassung im Programm von good!movies und im Vertrieb von EuroVideo Medien. Mir wurde die Gelegenheit geboten einmal abzuschmecken…
[Kommentar]
Es ist tatsächlich eine Rolle, als wäre sie für ihn geschrieben worden. Vielleicht ist sie es ja. Auf jeden Fall steht sie Gérard Depardieu sehr gut. Für mich war es eine tolle Sache diese alternden Haudegen des französischen Kinos hier vereint vor der Kamera zu sehen: Gérard Depardieu sowie Pierre Richard, herrlich. Beinahe nach 40 Jahren wieder gemeinsam vor der Kamera. Zwar längst nicht so witzig, lustig wie dazumal, dafür immer noch sie und immerhin sind sie beide immer noch da. Die Leben, einschneidende Ereignisse und was man daraus macht, das ist wohl das Rezept für diesen Stoff.
„Umami“ ist ein recht komplexer Film. Die unterschiedlichen Handlungsstränge sind ausgeprägt, nehmen viel Aufmerksamkeit und somit auch Geduld in Anspruch. Was nicht weiter wild ist, nur hier ist es schon eine Prise zu viel. Von der Inszenierung her alles weit ganz gut gelungen, erzählerisch auch, nur durch die oftmals stattfindenden Wechsel der Handlungsstränge etwas nervenaufreibend. Gen Ende hin etwas langatmig, schauspielerisch zu keinem Zeitpunkt langweilt.
[Technik]
Komplex sind auch die Aufnahmen zuweilen, wenn die Abenddämmerung einsetzt und Kerzenlicht die praktisch einzige Quelle ist und die Schatten nährt. Da es sich jedoch um einen recht frischen Titel handelt, fallen auch die Daten desselben recht gut aus. Das Bildformat bemisst sich auf ein Seitenverhältnis von 2.35:1 und befindet sich amorph codiert auf der DVD. Action gibt es hier nicht, die Kamerafahrten und Schnitte sind sauber ausgestaltet und spielen der gelungenen, dichten Stimmung bei. Kompressionsartefakte sind nicht sichtbar vorhanden.
Wenn wir in einem Restaurant sind, so liegt oftmals gefräßige Stille in der Luft. Hingegen aus der Küche kann so manch schepperndes Wort schallen. Dieser Films spielt inmitten dieser Welten und Gabriels Sicht auf die Dinge. Da gibt es inneren Monolog und viele Dialoge in der realen Welt. Tontechnisch ist das alles sehr ordentliche abgebildet. Ein wenig Hintergrundgeräusche, etwas musikalische Begleitung und eben die durchweg von hoher Verständlichkeit getragene Dialog-Wiedergabe, alles stimmt soweit mit dem wahlweise in Deutsch oder Französisch klingenden Dolby Digital 5.1-Sound. Untertitel, wahlweise Deutsch.
[Fazit]
„Der Geschmack der kleinen Dinge“ ist ein lohnenswerter, sehenswerter Film mit einem hervorragenden Gérard Depardieu. Doch nicht er ist das Juwel hier, er bringt es eben noch deutlicher zum Strahlen. Der Film läuft rund 103 Minuten und weist eine Altersfreigabe von ab 6 Jahren auf. Abgelegt ist er auf einer DVD in einem halbtransparenten Amaray-Case. Als einziges Extra befindet sich ein Interviewausschnitt mit Regisseur Slony Sow auf der DVD. Im Handel kann der Titel zu rund 14,- Euro ab dem 6. Juli erworben werden. Nicht nur für Depardieu-Fans interessant.
Andre Schnack, 22.06.2023
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