Der Mann aus dem Eis

Drama
Drama

[Einleitung]
Felix Randau führte bei diesem Steinzeit-Drama Regie, und zwar nach einem Drehbuch, ebenfalls von Felix Randau. Maßgeblich und in absolut „führender“ Rolle sehen wir Jürgen Vogel. Noch mit dabei sind Franco Nero, André M. Hennicke, Sabin Tambrea und auch Martin Schneider. Der Film erzählt von einem Steinzeit Mann und einer schicksalshaften Wendung in seinem rauen und vom Überlebenskampf geprägten Leben. Jürgen Vogel ist „Der Mann aus dem Eis“. Er schreitet wahlweise auf DVD- oder in High Definition Blu-ray Disc auf den Spuren Ötzi‘s. Ascot Elite Entertainment und AL!VE AG veröffentlichen dieses Werk hierzulande.

[Inhalt]
Vor 5.300 Jahren in der Jungsteinzeit. Eine Großfamilie lebt friedlich an einem Bach in den Ötztaler Alpen. Ihrem Anführer Kelab obliegt es, den heiligen Schrein zu verwahren. Während Kelab auf der Jagd ist, wird seine Siedlung überfallen und die gesamte Sippe ermordet, darunter auch Kelabs Frau und sein Sohn. Auch das Heiligtum der Gemeinschaft wird geraubt. Getrieben von Schmerz und Wut hat Kelab nur noch ein Ziel – Vergeltung! Kelab folgt den Spuren der Täter und ist dabei den Gefahren der Natur ausgesetzt. Ein tragischer Irrtum macht ihn selbst zum Gejagten. Schließlich steht Kelab nicht nur den Mördern seiner Familie, sondern auch sich selbst gegenüber.

Wird er seinem Drang nach Rache nachgeben und selbst zum Täter? Oder gelingt es ihm, den ewigen Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen?“
(Quelle: AL!VE AG)

[Kommentar]
Ich frage mich, worauf die letzte Frage in der Inhaltsangabe abzielt und warum es sie gibt. Denn für mich spielt es keine wesentliche Rolle, ob es an genau dieser Figur ist, den Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen. Wenn denn die Figur des Kelab überhaupt in der Lage war dazumal, sich solche Gedanken zu machen – eher nicht. Die Katze soll aus dem Sack gelassen werden, ganz offen heraus, sozusagen: guter Film! Die Dramaturgie entsteht maßgeblich durch die wirklich tragische Situation, in der sich Kelab befindet, und daraus, was er damit anstellt und daraus macht. Jürgen Vogel ist ein ganz wunderbarer Eiszeitmann und überzeugt hier ganz ohne Sprechen.

Die Sets sind absolut toll fotografiert, die Landschaften gefallen gut, die Aufnahmen im Schnee haben mächtig Wirkung und ohnehin sind die Kostüme und die Masken fantastisch und sehr intensiv in ihrer Wirkung. „Der Mann aus dem Eis“ ist im Kern ein einfacher Film, der sich an der Sache erfreut, sich darauf konzentriert, wie beschwerlich und doch im kulturellen Sinne und vom Wertesystem her vergleichbar mit dem, was wir heute in unserer sozialen, gesellschaftlichen Welt vorweisen. Toll gemacht ist auch der überhaupt nicht übermäßige, dafür aber sehr gut platzierte Einsatz der musikalischen Begleitung – alles stimmt.

[Technik]
Wir schauten uns die Standard Definition DVD genauer an und ich sah ein Bild-Transfer, der mir ganz gut gefiel, obwohl es eben kein HD ist. Nicht immer macht es das Geschehen dem technischen Transfer sehr leicht. Vor allem nicht dann, wenn wir Schnee und dann auch noch in der Dunkelheit zu Gesicht bekommen. „Der Mann aus dem Eis“ bietet ein gesundes Spektrum an Farben und einen ausgewogenen, authentischen Kontrast mit passender Rahmung. Der gebotene Grad an Bilddetails ist in Ordnung, Begeisterung bricht jedoch nicht aus. Auch seitens der Kompression ist kein nennenswerter Makel zu vermelden. 2.39:1, anamorph.

„Der Mann aus dem Eis“ mag zwar als „brachialer Survival und Rachethriller“ bezeichnet werden (Angabe des Veröffentlichers), so handelt es sich trotzdem um einen Film, der ohne die uns bekannten Sprachen auskommt. Natürlich geben die Steinzeitmenschen hier auch Laute von sich und verstehen sich zu unterhalten. Allerdings eben nicht so, das wir sie auch wörtlich verstehen können. Das verleiht dem Film einen besonderen Charme und lässt auf den restlichen Ton des Dolby Digital 5.1-Surround Sounds fokussieren. „Der Mann aus dem Eis“ wirkt akustisch solide und bricht dabei in keine Richtung aus.

[Fazit]
Die wahre Geschichte des Ötzi auf Standard Definition DVD begibt sich in keine gefährlichen Gefilde und vermag technisch betrachtet auch einen soliden, gelungenen Pfad einzuschlagen. Inhaltlich war der Film für mich eine sehr positive Überraschung. Jürgen Vogel ist brillant als Steinzeitmann auf seinem Rachefeldzug und seinem Kampf gegen die Gewalten der Natur. Mit rund 93 Minuten findet sich der Film von der Länge her aus heutiger Sicht im unteren Bereich ein, meist sind Filme heute länger – was keine negative Kritik, sondern eine Feststellung ist. Neben dem Hauptfilm finden wir noch folgende Extras vor:

  • Making Of „Der Mann aus dem Eis“
  • Interviews
  • Alternatives Filmende
  • Aufnahmen Kampfproben
  • Am Set von „Der Mann aus dem Eis“

Hier wird dann – anders als im Hauptfilm – auch gesprochen und wir lernen ein paar Dinge mehr über die Entstehung des Titels. Das ist gut gemacht und informativ, so wie Extras eben auch sein sollten. Der Umfang geht in Ordnung und ich bin mit dem gesamten Produkt sehr einverstanden. „Der Mann aus dem Eis“ ging am 18. Mai ins Rennen um die Gunst des Zuschauers und Käufers gezogen. Meinen Zuspruch hat er. Dies ist ein guter Film auf einer guten Standard Definition DVD.

Andre Schnack, 07.06.2018

Film/Inhalt:★★★★☆☆ 
Bild:★★★★☆☆ 
Ton:★★★☆☆☆ 
Extras/Ausstattung:★★★☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★★☆☆ 

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