[Einleitung]
Ich war rech interessiert, als ich von „Der Marsianer – Rettet Mark Watney“ (Originaltitel: The Martian) las. Immerhin führte Ridley Scott Regie. Die US-Filmproduktion von 2015 basiert auf dem Roman von Andy Weir, das Drehbuch schrieb Drew Goddard. Wir sehen in den tragenden Rollen neben Matt Damon ebenfalls Jessica Chastain, Kate Mara, Jeff Daniels, Sean Bean sowie Kristen Wiig. Wie es der Titel des Films schon ein wenig erahnen lässt, geht es darum, dass nach einem Unfall während einer Expedition auf dem Mars eine sehr gefährliche und zeitintensive Rettungsmission gestartet wird. Dieser Film erzählt davon. Diese High Definition Version auf Blu-ray Disc des Films erscheint aus dem Angebot von Twentieth Century Fox Home Entertainment und ich konnte mir ein genaueres Bild von der Disc machen. Gespannt war ich vor allem deshalb, da doch Sir Ridley Scott stets hochwertig im Umfeld Science-Fiction arbeitet, und dieses Mal Matt Damon das tragende Element des Film zu sein scheint.
[Inhalt]
Während ein gewaltiger Sandsturm die Notevakuierung der NASA-Basisstation auf dem Mars erfordert, wird der Botaniker Mark Watney (Matt Damon) fortgerissen und man glaubt, er sei ums Leben gekommen. Da der immer stärker werdende Sturm die Landefähre zu zerstören droht, gibt Commander Lewis (Jessica Chastain) schweren Herzens den Befehl, die Suche nach Watney abzubrechen und mit den verbliebenen vier Crewmitglieder zu starten, bevor es zu spät ist.
Aber Watney hat überlebt und versucht nun – vollkommen auf sich allein gestellt – auf dem unwirtlichen Planeten zu überleben. Mit seinem Einfallsreichtum, Überlebenswillen und dem Wenigen, das er hat, findet er einen Weg, der Erde zu signalisieren, dass er noch am Leben ist. Millionen Meilen entfernt arbeiten die NASA und ein Team von internationalen Wissenschaftlern unermüdlich daran, den „Marsianer“ heim zu holen; gleichzeitig planen seine Crewmitglieder eine waghalsige, wenn nicht gar aussichtslose Rettungsmission. Während dieses Vorhaben allen Beteiligten unglaublichen Mut abverlangt, rückt die Welt zusammen, um Watneys Rückkehr sicher zu stellen.
(Quelle: Twentieth Century Fox Home Entertainment)
[Kommentar]
Wenngleich es vielleicht nicht immer so aussehen mag, so haben wir es hier mit einem sehr visuell arbeitenden Titel zu tun. Immerhin fällt Drehen auf dem Mars flach, auch gibt es wohl kaum brauchbare Aufnahmen, die für einen Hollywood-Film ausreichen würden. So musste Filmemacher Ridley Scott verständlicherweise auf computergenerierte Bilder zurückgreifen. Doch dies ist er ja praktisch gewohnt, in „Prometheus“ was es nicht anders. „Der Marsianer“ bietet somit eine Vielzahl unterschiedlichster Aufnahmen, die visuell stark bearbeitet worden sind oder aber gänzlich aus dem Computer kommen.
Mit der technischen Qualität ist jedoch noch kein Film automatisch auch inhaltlich gut. Und so liegt die Stärke und potenzielel Schwäche natürlich im Bereich der Erzählung an sich. Die Geschichte bietet ein wenig „Apollo 13“, ein wenig „Cast Away“ und vielleicht noch Elemente von hier und dort, die allein betrachtet allesamt nicht neu sind. Die Mixtur hier gefällt jedoch sehr gut, da mit Bedacht unterschiedliche Elemente zu einer stimmungsvollen Story zusammengetragen worden sind. Spannung, etwas Frische durch eine Brise Humor und Dramatik sind mit von der Partie. Isolation spielt dabei nicht nur für die Figur Mark Watney’s eine relevante Rolle, immerhin lag auch viel Last auf den Schultern von Matt Damon vor der Kamera, da er vieles im Alleingang hier zu erledigen hat.
Er trägt praktisch den gesamten Film, da ihm – alleine auf dem Mars – viele Minuten der Laufzeit gewidmet sind. Alle weiteren Figuren sind allerdigns ebenfalls sehr ordentlich besetzt und jeder spielt tüchtig und gut seine Rolle. Erzählerisch, gestalterisch, technisch und inhaltlich mit Sicherheit eine solide Ablieferung. Aufbau und Ablauf der kurzweiligen Geschichte gelangen sehr gut. Ridley Scott hat einen Faible für Science-Fiction Geschichten, was er hier erneut unter Beweis stellt und dabei keinesfalls in stereotypische Muster verfällt. Für mich ein toller Film, der mit Sicherheit im Kino noch an Wirkung und Amtosphäre gewonnen hätte. Doch auch auf Blu-ray Disc definitiv eine Ansicht wert.
[Technik]
Richtig gut funktioniert ein solcher Versuch eines inszenierten Mars-Aufenthalts nur dann, wenn die technischen Gegebenheiten mitspielen. „Der Marianer“ gewinnt durch die hier gezeigten visuellen Effekte unheimlich an Glaubwürdigkeit. Wo immer auch gedreht wurde, die eingesetzte Filtertechnik leistet prima Dienste. Der Transfer erfolgt im Breitbildformat 16:9, das Ratio beträgt die Maße 2.40:1, seine Eigenschaften befinden sich allesamt auf einem recht hohen Niveau, so dass keine Wünsche offen bleiben. Kommt es auf Details an, so offeriert der Datenstrom stets saubere, klare und auch mit guter Konturenzeichnung gesegnete Bilder. Kompressionartefakte blieben aus und knackige Farben rücken anstelle fahler Aufnahmen eines lebensfeindlichen Planeten. „Der Marsianer“ gewinnt durch die visuellen Eigenschaften unheimlich an Wirkung und Stimmung. So soll es auch sein.
Nur weil weniger gesprochen wird als in anderen Filmen, bedeutet dies keinesfalls, dass der tonalen Seite nicht genügend Aufmerksamkeit zugeschrieben werden muss. „Der Marsianer“ schwenkt indirekt viel der Aufmerksamkeit des Publikums auf die Umgebungsgeräusche und teils auf weitere akustische Elemente, wie die musikalische Begleitung. Vor allem liegt das an der Eigenschaft, dass wir es mit einem weniger hohen Anteil an Dialog zu tun bekommen. Dies liegt maßgeblich natürlich an der Tatsache, dass Matt Damon alias Mark Watney vorrangig mit sich selbst auf dem Mars spricht, während er in eine Kamera schaut. Folgende Sprachfassungen und Formate kommen dabei zum Einsatz: Englisch in DTS HD Master Audio 7.1, Deutsch DTS 5.1 sowie Türkisch Dolby Digital 5.1. Untertitel sind wahlweise in den vorgenannten Landesfassungen auf der Disc abgelegt. Fehler bei der Klangbildung treten nicht auf.
[Fazit]
Für mich gehört der Film zu einem der besten des vergangenen Jahres. Zwar habe ich ihm Kino verpasst und er weist gewisse Eigenheiten auf, wenn man ihn mit anderen Werken aus 2015 vergleicht. Doch ist das überhaupt kein Grund dafür, dass er nicht ganz oben mitspielen kann. „Der Marsianer – Rettet Mark Watney“ ist ein spannender Film auf Laufzeit von rund 142 Minuten, abgelegt auf einer einseitigen und zweischichtigen High Definition Blu-ray Disc. Das angenehm gestaltete und einfach zu bedienende Menü offeriert nebst Hauptfilm auch noch einige Extras, die sich aus folgenden Features zusammensetzen:
- Vom Buch zum Film
- Bestetzung & Kostümdesign
- Spaß am Set
- Ares III: Nachbesprechung der Mission
- Ares III: Abschied von der Erde
- Ares III: Nach der Isolation
- Das Ares-Programm: Unser größtes Abenteuer
- Ares III: Astronautentraining
- Ares III: Bringt ihn heim!
- Original Kinotrailer
- Produktionsdesign-Galerien
Umfangreich genug, um ohne weitere Hürden das Mittelfeld hinter sich zu lassen. „Der Marsianer“ hat durch seine Besonderheit, dass er auf dem Mars spielt, einiges zu bieten. Und das erstreckt sich natürlich auch auf die Bonusmaterialien, die sich eben mit genau dieser Herstellung befasst. Viele der Extras sind nicht umfassend und sehr ergiebig, doch entsteht ein guter Eindruck über den Aufwand, den ein solches Kinoerlebnis verursacht. Veröffentlich am 18. Februar schlägt der Titel mit rund 17,- Euro zu Buche. Die Altersfreigabe liegt bei ab 12 Jahren. Wer Ridley Scott-Filme mag, der muss hiermit auch auf den Mars reisen. Allen anderen sei der Film auch ans Herz gelegt, außer man kann nicht so gut mit Science-Fiction.
André Schnack, 22.03.2016
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