[Einleitung]
Mit „Der menschliche Faktor“ entstand 2021 ein Film von Regisseur und Drehbuchautor Ronny Trocker. Die Koproduktion (Deutschland/Italien/Dänemark) bietet in den führenden Rollen vor der Kamera Mark Waschke, Sabine Timoteo, Wanja Valentin Kube, Jule Hermann, Hannes Perkmann und weitere. Der Kinostart hierzulande ist angesetzt für den 30. Juni 2022 im farbfilm verleih. So richtig konnte ich mir erst einmal nichts unter dem Titel vorstellen, außer, dass es ein modernes Drama zu sein scheint, dass Ideale von Menschen in der heutigen Welt aufeinander loslässt, am Beispiel einer Familie. Gespannt konnte ich mir ein genaueres Bild über den Titel machen und berichte.
[Kommentar]
„Der menschliche Faktor“ als Titel für diese Erzählung macht einfach Sinn. Wahrscheinlich kommt diese Einsicht und Übereinstimmung erst nach der Ansicht des Films, was nicht ungewöhnlich ist. Doch hat dieser Erkenntnis ein höheres Gewicht – zumindest für mich – wenn der Titel ersteinmal gar nicht so viel erahnen lässt über das, was auf einen zukommt. Was kommt also hier auf uns zu? Ein Drama, definitiv, eines, dass sehr nah und real wirkt – absolut. Darin liegt die Stärke von „Der menschliche Faktor“, und das funktioniert nur durch die glaubhaften und sehr dicht gespielten Figuren.
Doch neben der darstellerischen Vielfalt und Authentizität der verpflichteten Darsteller:innen geht es hier auch um die vielschichtige Erzählweise und die Art und Weise, wie die Kamera das Geschehen einfängt. Dies ist kein „8 Blickwinkel“ (Originaltitel: Vantage Point, 2008), sondern ein Film, der sich darauf konzentriert die Wahrnehmung eines jeden über das gleiche Geschehen einzufangen und damit darzustellen, dass Menschen eben hochindividuell sind und niemand, absolut niemand vor all dem Social-Web gefeit ist und all das eben auch Auswirkungen auf unsere Leben hat. Gut gemachter Titel, stark gespielt!
[Fazit]
Filme über Familien, deren Herausforderungen oder aber bestimmte Situationen einer Gemeinschaft sind nicht selten. Mit viel Freude erinnere ich mich an auf die Spitze getriebene Streifen wie „Der Gott des Gemetzels“ (2011) und Konsorten. „Der menschliche Faktor“ mit einer Laufzeit von rund 102 Minuten ist weitaus weniger lustig, sondern ernst und teils bedrückend. Die Altersfreigabe von ab 12 Jahren bedeutet nicht, dass junge Menschen diesen Film „gut“ finden werden, meines Erachtens richtet er sich eher an ein reiferes Publikum, ohne dabei junge Menschen (wie die Kinder in der Geschichte) außen vor zu lassen. Ich wünsche dem Titel, der zum Teil in Hamburg gedreht wurde, einen guten Kinostart am 30. Juni. Sehenswert.
Andre Schnack, 23.06.2022
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