[Einleitung]
Christopher – Highlander – Lambert hat den Zenit seines künstlerischen Wirkens als Darsteller wohl schon überschritten. Denn es wurde in den letzten Jahren sehr ruhig um ihn. Das macht auch nichts, denn immerhin wird der gebürtige US-Amerikaner nun auch schon 62 Jahre in 2019 und hat in über 80 Filmen mitgewirkt. 1987 zum Beispiel als Hauptfigur in „Der Sizilianer“ (Originaltitel: The Sicilian) von Regisseur Michael Cimino nach einem Drehbuch von Steve Shagan, basierend auf dem Roman von Mario Puzo. Ich gestehe, ich habe den Film bis heute lediglich einmal gesehen und war vor diesem Hintergrund um so gespannter auf diese HD Blu-ray Version von Koch Media. (DVD-Review von 2001 hier).
[Kommentar]
In der Einleitung des Reviews war kein Platz mehr, so dass ich mich hier positiv – vor der Ansicht – über die Besetzung des Films äußern möchte. Denn nicht nur, dass hier der große Mario Puzo (Der Pate) die Romanvorlage schrieb, sondern auch, dass wir neben Christopher Lambert auch noch mit John Turturro, Terence Stamp und Barbara Sukowa dazumal beliebte und bekannte Mimen vor der Kamera sehen, ist erwähnenswert. Und es wird noch besser… aber vielleicht nicht in den Augen jedermanns.
Denn wie so oft bei Roman-Verfilmungen, so teilt sich das Lager des Publikums in jene mit und jene ohne Kenntnisse des Buchinhalts. Und schaut man sich die Meinungen und Kommentare über den Film im Internet an, so scheint die Verfilmung nicht auf den größten Zuspruch bei den Roman-Kennern zu treffen. Doch darum geht es hier nicht, denn der Film als Werk wird beurteilt und steht keinesfalls schlecht da. Handwerklich ist die Kost solide zubereitet, wenngleich nicht fern ab von schönen Landschaften, einer stimmungsvollen Musik und gelungenen Situationen auch einiges an Schatten vorhanden ist.
Inhaltlich ist der Robin Hood ohne Pfeil und Bogen eine angenehme, sympathische Figur, die sich aufreibt in ihrem Kampf gegen das organisierte Verbrechen, die Mafia, Teilen der darin verstrickt scheinenden katholischen Kirche und weiteren. Meines Erachtens ist auch das darstellerische Aufgebot mit dafür verantwortlich, dass nicht alle im Publikum zufrieden sind mit der getroffenen Wahl. John Turturro macht hier eine prima Figur, ähnliches gilt für Terence Stamp. Bei Barbara Sukowa bin ich mir weniger sicher und ich denke, dass ich einigen Menschen aus der Seele sprechen, wenn ich festhalte, dass vielleicht gar Mr. Lambert nicht die beste Besetzung für die Hauptfigur war.
[Technik]
„Der Sizilianer“ erscheint hier aus dem Programm von Koch Media als High Definition-Transfer im Format 1.85:1 in vollen 1080p-Bildern. Alles in allem ist das gebotene Bild in der Lage die visuellen Reize sehr gut abzubilden. Dabei geht es hier keinesfalls besonders temporeich oder zackig zu, sondern eher gemächlich. Dieser Faktor kommt der Bildruhe zugute und auch abseits davon erleben wir pralle Farben, gelungene Kontraste und eine angenehme Kantenschärfe auf dem Wiedergabegerät. „Der Sizilianer“ mag es visuell mit vielen aufnehmen, allerdings fehlt eben der letzte Schliff. Die Kompression ist in Ordnung über weite Strecken.
Wir bedenken das Alter und Sujet des Films, wenn wir uns den Ton genauer anhören und bewerten. „Der Sizilianer“ ertönt im DTS-HD Master Audio 2.0-Sound wahlweise in den Sprachen Deutsch und Englisch; Untertitel gibt es ausschließlich in deutschen Lettern. Dialogträchtigkeit des Inhalts, Alter des Films – es gibt Faktoren, die wirken sich auf das eingesetzte Format und die damit erzeugte Leistung aus. Und das nicht unbedingt positiv. Doch meckern will ich hier nicht, denn die Sprachausgabe ist klar, die Musik ausreichend füllend und die Geräusche in Ordnung.
[Fazit]
„Der Sizilianer“ war die Ansicht auf jeden Fall wert. Es hat Spaß gemacht endlich mal wieder den eher seltener vor der Kamera stehenden Christopher Lambert zu sehen. Auch mag ich diese Art an Filme, den Mafia-Themenkomplex und natürlich den Faktor, dass die Hauptfigur Gutes tun möchte. Auf der Laufzeit von rund 146 Minuten zeigt sich eine solide technische Abbildung mit einer Altersfreigabe von ab 16 Jahren. Die einseitige und zweischichtige Blu-ray Disc (BD 50) beinhaltet allerdings kaum Extras: Trailer und Bildergalerie sind alles. Erscheinungstermin war der 14. Februar 2019; Preis rund 15,- Euro.
Andre Schnack, 11.03.2019
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