[Einleitung]
Filmemacher (hier Regie und Drehbuch) James Glickenhaus schuf 1982 einen Film mit einprägsamen Titel: „Der Söldner“ (Originaltitel: The Soldier). Unabhängig des Unterschieds zwischen Söldnern und Soldaten arbeitete Glickenhaus vor der Kamera mit niemanden weniger als Choleriker-Darsteller-Genie Klaus Kinski sowie Ken Wahl, Alberta Watson, William Prince sowie Jeremiah Sullivan zusammen. Der Titel war damals nur mittelmäßig erfolgreich, erfreute sich im weiteren Verlauf der Jahre jedoch als eine Art Kult-Insider-Tipp. Ich konnte mir das im Koch Films Online-Shop exklusiv vertriebene Mediabook genauer anschauen und berichte aus erster Hand.
[Kommentar]
Paul W.S. Anderson griff den Begriff Soldier 1998 auf und unternahm eine weitere Reise in die Science-Fiction Gefilde mit Kurt Russell als Hauptdarsteller in seinem Film „Soldier“ (hierzulande auch Star Force Soldier). Hier jedoch geht es um die knallharte Gegenwart und die Gefahr einer nuklearen Bedrohung, zumindest aus der Sicht der frühen 80er Jahre. Das Thema ist nicht von der Hand zu wischen und heute nach wie vor von Aktualität geprägt.
Was ist nun genau „Der Söldner“ für ein Film? Vorrangig ein Action-Titel ohne viel Hand und Fuss in Bezug auf die Realitätsnähe und das gesamte Setting, die Figuren und den Verlauf. Von Actioneinlagen geprägt und mit eher seichten, dünnen Dialogen ausgestattet zieht der Söldner los und schafft es mit ausreichend Tempo und Geballere, einer einfachen Kameraführung und einem adäquaten Schnitt zu gefallen. Kinski & Co leisten gute Arbeit.
Die „edle Mediabook-Edition für Fans und Sammler“ ist praktisch die deutsche Erstveröffentlichung in HD in der komplett ungeschnittenen Europa-Fassung. Wer sich auf knallige 80er Jahre Action-Kost einlassen möchte, der erhält hier eine prima Gelegenheit dazu. Außerdem gibt es hier auch noch gelungene Musik von Tangerine Dream (Legende).
[Technik]
Mit einer Laufzeit von rund 89 Minuten gehört der Titel nicht zu den ausufernden Filmen. „Der Söldner“ bietet sich hier in vollen High Definition 1080p-Aufnahmen zum besten und greift dabei auf das Original-Bildformat 1.85:1 zurück. Mit einem Hang zu einem zeitgenössisch zackigen Schnitt und zahlreichen Action-Einlagen ausgestattet, vermag der Film über das Potential zu verfügen, um in positiver Erinnerung für einen Action-Titel zu bleiben. Schlussendlich gelingt das Ergebnis und nur selten gibt es kleinere Verunreinigungen auszumachen. Davon ab ist die Kompression sauber und ordentlich.
„Der Söldner“ muss knallen. Klarer Fall, denn wenn Kinski brüllt und Salven Blauer Bohnen in die Luft jagt, dann sollte es technisch auch bei der Akustik stimmen. Hier erleben wir einen aufgehübschten DTS-HD Master Audio 2.0-Sound oder wahlweise auch Dolby Digital 2.0, abgefasst in den Sprachen Deutsch und Englisch. Untertitel gibt es hingegen ausschließlich in Deutsch auszumachen. Klangtechnisch gelang das Konstrukt ganz gut und stellt Dialoge vor anderen Tonelementen dar und legt auch Wert auf eine gewisse Dynamik. Räumliche Weite hingegen können wir nicht spüren.
[Fazit]
Die vorliegende Wiederverwertung des Titels „Der Söldner“ als Mediabook von 1982 hat einige Eigenheiten vorzuweisen, darunter eben auch den Fakt, dass es den Titel in dieser Variante ausschließlich im Koch Films Online-Shop kaufen kann. Macht ja auch nichts weiter, ist jedoch schon besonders. Wie dem auch sei, die Optik der gesamten Produktausgestaltung gelang meines Erachtens gut und passt prima zur Entstehungszeit des Films, was mit Sicherheit kein Zufall sein wird.
- Komplett ungeschnittene Europa-Fassung mit unzensierter englischer (und deutscher) Tonspur
- Audiokommentar von Regisseur James Glickenhaus
- Audiokommentar von Filmhistoriker Jim Hemphill
- Interview mit Regisseur James Glickenhaus
- Interview mit Production Designer William DeSeta
- Interview mit Casting-Director Donna DeSeta
- Bildergalerie mit seltenem Werbematerial
- Booklet von Oliver Nöding
- Trailer
Bonusmaterialien gehören zu einem Mediabook natürlich dazu. Hier gibt es sie auch in einem gelungenen Umfang und inhaltlich, technischer Güte. „Der Söldner“ konnte sich somit nun Dank Koch Films ein kleines Denkmal als Mediabook erschaffen und wird auf diesem Wege bestimmt den einen oder anderen erfreuen können. Technisch eine gelungene Veröffentlichung, die im Koch Films Shop zu 25,- Euro erworben werden kann. Die Altersfreigabe liegt bei ab 16 Jahren.
Andre Schnack, 24.02.2012
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