Didi – Der Doppelgänger

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[Einleitung]
Dieter Hallervorden gehört zum deutschen Fernsehen der 80er Jahre wie der Ketchup auf die Pommes. Er zählt zu den besten heimischen Komikern überhaupt und hat auf eine schöne Karriere zurückzublicken. Heute zählt der intelligente Kopf, Politologe und geschichtlich Interessierte 70-Jährige noch immer zu den besten Geheim-Tipps. Mit ihm wurden einige deutsche Comedy-Klassiker abgedreht, denen sich die ambitionierten DVD-Fans vom jungen Unternehmen Turbine Medien widmeten und darauf eine wunderbare DVD des Titels „Didi – Der Doppelgänger“ schufen. Wir konnten den Film von 1984 mit Dieter Hallervorden als Doppelrolle genauer ansehen und uns ein Urteil über die technischen Belange, den Inhalt und die Ausstattung bilden.

[Inhalt]
„Schreiben Sie es auf, ich beschäftige mich später damit!“ Hans Immer (Dieter Hallervorden), Chef eines internationalen Multikonzerns, und Bruno Koop (Dieter Hallervorden), Besitzer einer schlecht gehenden Berliner Kneipe, haben nur eins gemeinsam: die beiden sehen sich zum Verwechseln ähnlich! Als der Millionär eines Tages merkt, dass Kidnapper seine Entführung planen, hat er eine teuflisch gute Idee: Er heuert den ahnungslosen Kneipenwirt als Doppelgänger an. Aber statt den Kidnappern auf den Leim zu gehen, krempelt Bruno den Weltkonzern und Immers Privatleben um. Wo Bruno auftaucht herrscht Chaos! Gerne würde Immer jetzt alles rückgängig machen, aber es ist leichter, einen Doppelgänger zu engagieren, als ihn wieder loszuwerden…
(Quelle: AL!VE AG)

[Kommentar]
Wir haben es hier mit einem ausgeklügelten Film vom Regisseur Reinhard Schwabenitzky zu tun. Am Drehbuch und der Geschichte zu „Didi – Der Doppelgänger“ arbeiteten Dieter Hallervorden, Walter Kempley, Christian Rateuke und Hartmann Schmige mit. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen. In Form einer beabsichtigten Verwechslung bricht hier das wahre Chaos aus. Verursacht durch jemanden, der plötzlich einen Anzug trägt, der ihm eigentlich gar nicht passt – um es mal mittels einer Metapher auszudrücken. Es bereitet einfach einen wunderbaren Spaß zu sehen, wie jemand, der überhaupt keine Ahnung von dem hat, was er dort gerade tut, einen Konzern zu leiten versucht. Im Kern der Geschichte darum und was passieren kann, wenn einmal „ein kleiner Mann“ plötzlich als Top-Manager dasteht. Die Handlungen des vermeintlichen Herrn Immer stehen dabei absolut im Vordergrund.

Das gesamte Vehikel funktioniert nur durch und mit Herr Dieter Hallervordern. Er ist das tragende Vehikel im Film und seinem Verlauf. Dieser gestaltet sich sehr lustig und kurzweilig. Zum einen durch die unentwegt komischen Dialoge und Kommentare und zum anderen durch die lustigen Situationen, die sich daraus ergeben, dass der Bar-Besitzer plötzlich an das Ruder des Konzerns gerät, der seine Kneipe abreißen lassen will. Didi Hallervorden zeigt sich von seiner besten Seite und mimt den rücksichtslosen und arroganten Geschäftsmann genau so plastisch und wirkungsvoll, wie auch den etwas hinterweltlich denkenden und bauernschlauen Kneipier. Großartigen Tiefgang braucht man nicht zu erwarten, doch haben einige Szenen und Gespräche schon einen zweideutigen Beigeschmack und besitzen Charme und Atmosphäre.

Angenehme Schnitte und für die Herstellungszeit gewöhnliche Kamera-Einstellungen bereiten gute Umsetzungsqualität auf Zelluloid. Von heute teils üblichen Sperenzien der Herstellungsleitung bleibt der Betrachter verschont, es gibt klassisch-konservative Filmkost geboten. Dazu gehören ordentliche Sets, passende Kostüme und eine Musik, die nicht gerade die Stimmung schürt, sondern vielmehr etwas nebenher dudelt. Als Gesamtergebnis hat man hier viel zu lachen – absolut sehenswert.

[Technik]
Dem Bild-Transfer gebührt großes Lob. Anamorph und im Format 1.66:1 kommt der Streifen im komplett restaurierten Gewand auf dieser DVD. Was man hier bei der Überarbeitung an Leistung und Qualität erzielte, sucht teils seinesgleichen. Denn an Budget und Aufnahmetechnik-Standard stand dieser Film vielen damaligen Hollywood-Produktionen um einiges nach. Umso erfreulicher, dass sämtliche Farben authentisch wirken, die Sättigung hochwertig die Flächen abdeckt und der Kontrast für ein plastisches Geschehen sorgt. Filter wurden nicht eingesetzt und es entstand dennoch eine sehr angenehme Kantenschärfe und eine Menge an Bilddetails. Wohlwollende Plastizität des Geschehens und ein gesunder, satter Schwarz-Level zeigen einigen aktuellen Transfers die Zähne und stellen dar, was mit einem Bild aus alten Tagen möglich ist.

Wie bei „Didi – Und die Rache der Enterbten“ gibt es auch hier einen monauralen Ton auf der DVD im Dolby Digital 2.0-Format. Er wurde restauriert und liegt deutlich über dem damals üblichen Qualitäts-Niveau, kann sich jedoch entgegen den aktuellen Leistungen natürlich nicht behaupten. Für einen Titel mit einem Alter von rund 20 Jahren, der den Ursprung im deutschen Film sucht, gibt es nichts auszusetzen und es kann Beifall geleistet werden. Mit einer ausreichenden Klarheit und verständlichen Sprachausgabe wird hier um die Gunst des Zuschauers gebuhlt. Zu weiteren Höchstleistungen konnte die Akustik nicht angetrieben werden. Was dem Spaß des Films jedoch keinen Abbruch beschert. Störungen wurden gekonnt entfernt. Sound gibt es auf Deutsch, Englisch und Französisch. Zu den beiden letztgenannten Spuren gibt es Zwangsuntertitel.

[Fazit]
Herrlich, einfach herrlich diese DVD aus dem noch sehr übersichtlichen Programm der Turbine Medien GmbH, die bereits mit der ersten „Kalkofe“ DVD entzücken konnte. In Form der „Didi Hallervorden Collection“ erscheinen beide Titel auf jeweils hochwertigen Discs in einer ordentlichen Verpackung mit Prägdruck und in limitierter Auflage. Den ersten Discs liegt noch eine zusätzliche Soundtrack-CD Audio bei. Das auf den Inhalt ausgerichtete und optisch gut gestaltete Menü bietet dem Betrachter Zugriff auf folgendes Bonusmaterial:

  • Audiokommentar: Dieter Hallervorden, Produzent Wolf Bauer, Autor Hartmann Schmige und „Bang Boom Bang“-Regisseur Peter Thorwarth
  • Grußwort von Dieter Hallervorden
  • Hinter den Kulissen des Audiokommentars
  • Den gibt’s nur zweimal: Special Effects
  • Didi singt den Titelsong: „Wetten, dass..?“, 18.02.1984
  • Umfangreiche Fotogalerie: Bio- und Filmografien von Stab & Besetzung
  • Original Kinotrailer (Deutsch, Englisch, Französisch)
  • Trailer weiterer Hallervorden-Filme
  • Folge 1 (30 Minuten) von Hallervordens TV-Kultreihe „Zellleriesalat & Gitterspeise“ von 1983 mit Rotraud Schindler und Kurt Schmidtchen.
  • Hidden Feature

Inhaltlich begeistert das Bonusmaterial vor allem durch den Mix aus aktuellem Audiokommentar und einigen aus heutiger Sicht stattgefundenen Rückblicken. Viele aktuelle Filmemacher und Medien-Verwandte melden sich zu Worte und hatten vor 20 Jahren etwas mit dem Film zu tun. Die Aufmachung des Materials gelang sehr gut, so dass insgesamt von einer runden Sache gesprochen werden kann. Schön auch, dass sich die erste Folge von „Zelleriesalat & Gitterspeise“ auf der Disc befindet und so ein weiterer Tampen zur DVD „Didi – Und die Rache der Enterbten“ geworfen wird. Die FSK liegt bei ab 6 Jahren. Erscheinungstermin war der 13. September 2004. Empfehlenswert.

Andre Schnack, 27.09.2004

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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