[Einleitung]
Ich habe die Dokumentation „The Fog of War“ auch deswegen derart geschätzt, da sie über eine Person handelt, die zu ihrer Wirkzeit sehr polarisierte. So ist es auch bei dieser politischen Persönlichkeit, über die der Film mit dem Titel „Die Eiserne Lady“ (Originaltitel: The Iron Lady) berichtet. Es geht um die britische Premierministerin außer Dienst. Dargestellt von Meryl Streep und in weiteren Rollen mit Jim Broadbent sowie Alexandra Roach und weiteren besetzt. Phyllida Lloyd führte Regie bei dieser britisch-französischen Koproduktion, nach einem Drehbuch von Abi Morgan. Wir konnten der Standard Definition DVD von „Die Eiserne Laldy“ von Concorde Home Entertainment einen DVD-Check unterziehen.
[Inhalt]
„Die eiserne Lady“ schildert die faszinierende Geschichte von Margaret Thatcher, der ersten Regierungschefin Europas. Eine Frau, die die zu ihrer Zeit noch verstaubten Geschlechter- und Klassengrenzen sprengte, um sich in einer von Männern dominierten Welt durchzusetzen. Margaret Thatcher war unverwechselbar in Stil, Gestus, politischer Haltung und bei der Durchsetzung ihrer Ziele – von den einen gefürchtet, von den anderen verehrt. Ein Mythos. Der Film erzählt auch eine Geschichte über Macht in der Politik, und welchen Preis man dafür bezahlen muss. Gleichzeitig ist er ein überraschendes und intimes Porträt einer außergewöhnlichen und komplexen Frau.
(Quelle: Concorde Home Entertainment)
[Kommentar]
Für mich ein spannendes Leben, eine beispiellose Karriere und eine Art der Führung, wie wir sie in der heutigen politischen Landschaft als keinesfalls gegenwärtig empfinden können. Aber wahrscheinlich ist der Stil einer Margaret Thatcher auch heutzutage nicht mehr angemessen. Doch dort wo Licht strahlt, befindet sich auch Schatten. Zu Amtszeiten ereigneten sich zahlreiche aus Wählersicht wenig erfreuliche Dinge, die oftmals auf die Entscheidungen der Landesmutter M. Thatcher zurückgeführt wurden. Und im ersten Schritt bedeuteten die politischen Entscheidungen auch Einschnitte fürs Volk, da es die Staatskosten zu reduzieren galt. Entbehrliche Zeiten bedeutete dies, aber auch ein Aufschwung in vielen Bereichen.
Die Waage zwischen politischer Karriere und dem Glauben, etwas Gutes für das Land zu tun, wenngleich es unter Umständen auch das politische Scheitern bedeuten könnte, wird vom Film gut dargestellt. Hier geht es jedoch auch um die heute sogenannte „Work-Life-Balance“, die mit Sicherheit in gehobenen Ämtern tendenziell zu kurz kommt. Denn was trieb Fr. Thatcher? Wie sah ihr Privatleben aus? Und welche Ängste steckten hinter der oftmals kühl wirkenden Fassade der „Eisernen Lady“? Fragen, die sich auch Darstellerin Maryl Streep als M. Thatcher stellt, und zwar keinesfalls verbal, sondern auch durch Gestik und Mimik. Ihre Leistung ist hervorragend, dem Film fehlt es hier und dort etwas an stringentem Biss, ansonsten ein gutes Stück.
[Technik]
Dabei wird aus der heutigen Sicht mit hoher technischer Wiedergabegüte begonnen. Die ersten Minuten wirken wir aus einem Guss und hinterlassen einen guten ersten Eindruck. Das technische Format beschränkt sich auf ein Seitenverhältnis von 2.35:1 und wurde anamorph auf dem Datenträger abgelegt. Hier und dort wird mit Rückblenden in unterschiedliche Zeitabschnitte gearbeitet. Dies tut dem Geschehen keinerlei Abbruch und man setzte es durch leicht abweichende Filter, bzw. Grundfarbgebungen gut in Szene, ohne das dies negativ auffällt. Die Standard Definition Leistung befindet sich auf gutem Niveau, Kontrast, alle Farben und eine authentische und stimmungsvolle Wirkung bescheren dem Transfer gute Noten.
Wie man es sich eigentlich denken kann, so bietet der Titel nicht sonderlich viel inhaltliches Potenzial für großartig angelegte Surround-Spektakel. Und so kommt es, dass der Dolby Digital 5.1 Ton in den Sprachen Deutsch und Englisch zwar hochwertig, jedoch vom dynamischen Umfang und klanglichen Spektrum her eher zurückhaltend daher kommt. Es tönt verhältnismäßig ruhig aus den Lautsprechern und lediglich die Sprache und musikalische Dramatik törnen den Ton etwas an. Da macht auch der ebenfalls enthaltene DTS 5.1-Soundtrack keinen spürbaren Unterschied aus (Deutsch). Untertitel sind optional vorhanden, ausschließlich deutschsprachig.
[Fazit]
Concorde Home Entertainment veröffentlicht mit „Die Eiserne Lady“ in der uns vorliegenden Fassung eine Standard Definition DVD mit einer technisch rundum gelungenen Darbietung. Inhaltlich erzählt der Film eine Geschichte, die sich über mehrere Jahrzehnte erstreckt. Das geschieht hier auf einer Laufzeit von rund 101 Minuten. Ergänzt wird dieses Angebot von rund 68 Minuten Bonusmaterial, welches sich sinnvoll in die folgenden Features gliedert:
- Interviews mit Meryl Streep, Jim Broadbent und Regisseurin Phyllida Lloyd
- Making-of
- 6 Featurettes
Ebenfalls mit von der Partie: das mittlerweile beinahe obligatorische Wendecover. Die Software-Extras sind inhaltlich passend, geben einen kleinen Einblick in die Entstehung des Titels und zeigen auf, welch Arbeit hinter einem solchen Film steckt. Die mehrfach ausgezeichnete Leistung von Meryl Streep begeistert, und diese „One Woman Show“ erschien am 19. Juli zu einem Preis von unter 15,- Euro mit einer Altersfreigabe von ab 6 Jahren.
Andre Schnack, 31.07.2012
Film/Inhalt |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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