[Einleitung]
Mit „Die Folder Trilogie“ veröffentlicht StudioCanal Home Entertainment eine für viele längst überfällige Filmreihe: Die Flodders. Die drei Filme mit den Titeln „Flodder – Eine Familie zum Knutschen“, „Flodder – Eine Familie zum Knutschen in Manhattan“ und „Flodder Forever“ befinden sich jeweils auf einer Standar Definition DVD. Regie führte jeweils Dick Maas, der sich zu einem gewissen Grad auch am Schreiben des Drehbuchs beteiligte. Die führenden Rollen sind besetzt mit Nelly Frijda, Huub Stapel, René Hof, Coen Vrijberghe de Coningh sowie Stefan de Walle.
[Inhalt]
Im Rahmen eines Sozialprojekts erhält die eindeutig asoziale Familie Flodder die Gelegenheit, ein Haus in einer Nobelgegend zu beziehen. Das kann natürlich nicht gutgehen, wenn man bedenkt, dass die Flodders für ihren Lebensunterhalt vornehmlich klauen, die Kinder schon mal vom Inzest abgehalten werden müssen und Mama neben der eigenen Destille gern mal Hundefutter mampft. Tatsächlich mischt die Sippe die snobistische Gegend auch ordentlich auf, was nicht nur negative Folgen hat. Doch allmählich organisiert sich Widerstand in der Nachbarschaft…
(Quelle: StudioCanal Home Entertainment)
[Kommentar]
Für „Assis“ steht heute die Filmreihe „Nitro“, eben genau so, wie dazumal „Die Flodders“. Da ist praktisch alles mit vertreten: Assi-Mutter, ihre unerzogene und erbarmungslos dumme Brut und eben noch ein vergleichbar dämlicher Mann im Hause, der gar nichts zu melden hat. Ein grenzdebiler und dementer Opa. Und im Film geht es maßgeblich darum, was geschieht, wenn zwei soziale Extreme aufeinander prallen. Kombiniert mit einer herrlichen, humorvollen und doch auch sehr drastischen Darstellung dessen, was man im Volksmund wohl als asozial bezeichnen würde. Wer damit klarkommt, der empfindet auch sehr viel Freude bei der Ansicht der Flodder-Filme. Mir gefallen sie auf eine sonderbare Art und Weise. Ich werde nicht allein damit sein…
[Technik]
Oha, dachte ich im ersten Moment. Doch es kam anders. Mir gefällt die visuelle Leistung dieser Discs sehr gut. Objektiviert dargestellt halten sie allerdings nicht mit dem mit, mit dem sie mithalten sollte: dem Mittelfeld. Denn auf praktisch keinem Gebiet wird eine ausreichende Leistung präsentiert, bzw. abgeliefert. Da reicht es leider nicht aus, wenn sich lediglich ein mittelprächtiger 16:9-Transfer im Format 1.78:1 auf dem Wiedergabegerät breitmacht. Zu wenig guter Kontrast, zu wenig Kantenschärfe und ein ebenfalls eher unzureichender Gesamteindruck hinterlassen nicht die besten Spuren. Die Kompression ist weitgehend und Ordnung.
Die technischen Finesse bleiben aus nachvollziehbaren Gründen auch beim Ton aus. Leider, sagt der Fan. Schade, sei es drum, der Realist. „Die Flodder Trilogie“ bietet im deutschen Synchronton ein Mono Dolby Digital-Format, die holländische Originalsprache hingegen ist in Stereo aus den Dolby Laboratories zu vernehmen. Eines steht fest, der Unterschied zwischen den Filmen an sich ist marginal. Doch darum geht es ja auch nicht, sondern darum, dass mit dem Format und auch angesichts des Alters etwas mehr zu erwarten gewesen wäre. Rauschen oder Fehler treten nicht nennenswert auf, Effekte und Räumlichkeit leider eben auch nicht.
[Fazit]
Alles in allem empfand ich diese Veröffentlichung als Bereicherung. Für rund 19,- Euro gibt es die drei Titel in einer sinnvollen Zusammenstellung. Wer also die bereits 1999 erschienene Version sein eigen nennt, der muss sich die Frage stellen, ob eine erneute Anschaffung sinnvoll ist. Am 19. Februar erblickt diese 3 DVDs umfassende Erscheinung das Licht des Handels. Die Altersfreigabe liegt bei ab 16 Jahren. Und an Extras gibt es leider nicht wirklich etwas vorzufinden. Bis auf Trailer und ein Wendecover gibt es keinerlei Beigaben. Schade. 324 Minuten niederländischer Spaß, der sich auch hierzulande einer hohen Beliebtheit erfreut(e).
Andre Schnack, 27.01.2015
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