[Einleitung]
Frank Oz fertigte 2004 die US-amerikanische Filmkomödie „Die Frauen von Stepford“ an und drehte damit ein Remake des Klassikers von 1975. Klassiker, 1975? Genau, es handelt sich dabei um den Film, der eher dem Horror-Genre als der Komödien-Klasse zugeordnet werden sollte und der auch gar nicht so ausschaut, als wäre Horror mit im Spiel. Vor der Kamera fanden sich 2004 neben Nicole Kidman und Roger Bart auch Glenn Close, Bette Midler sowie Christopher Walken und Matthew Broderick ein, um uns nach Stepford zu entführen. Diese High Definition Blu-ray Disc erscheint im Programm von Paramount Pictures im Vertrieb von Universal Studios.
[Kommentar]
Fangen wir vorne an, so kommt erst einmal der Roman, die Urversion von Ira Levin, an die Reihe. Das war 1972 und es dauerte nicht lange, um genau zu sein 3 Jahre, und 1975 erschien dann auch sogleich die erste Hollywood-Interpretation des Stoffs auf Zelluloid. Bedingt erfolgreich und doch von vielen Kritikern als unzureichende Umsetzung des Stoffs abgetan. 2004, also ganze 29 Jahre später, versuchte sich Regisseur Frank Oz an diesem Material und einem Drehbuch von Paul Rudnick.
Was ist nun daraus geworden? Wie oftmals besteht auch hier die Gefahr, dass der inhaltliche Stoff hinter der Art der Inszenierung zurückbleibt. So ist es leider auch hier und die optischen Aspekte, die gut ausgewählten Darstellerinnen und Darsteller und das gesamte Drumherum sind prächtig gelungen. Allerdings vernebeln sie indirekt ein wenig die Sicht auf das wesentliche des Films und den Kern der Geschichte, der schlussendlich in einer offenen Endung das Publikum zu entzweien droht.
Dabei machen die beteiligten aus Cast und Crew einen insgesamt guten Job, handwerklich fehlt es dem Film an nichts, hier und dort wirkt die zu perfekte Idylle praktisch wirklich zu perfekt. Neben einer problematischen Glaubwürdigkeit verliert sich der Zuschauer hin und wieder in der Frage, was das alles jetzt wirklich soll und wo die Aussage verborgen ist. „Die Frauen von Stepford“ bleibt somit schlussendlich auch in der 2004er Interpretation hinter den Erwartungen zurück, zu schön, um wahr zu sein, zu ziel-un-sicher, um wirklich zu überzeugen. Dabei gibt das Thema viel her, denke ich.
[Technik]
Diese frische Fassung des Titels von 2004 auf High Definition Blu-ray Disc gibt sich modern und dynamisch. Wir erleben intensive Farben, einen ausgewogenen und knackigen Kontrast und eine Ausleuchtung, die uns keinerlei Sorgen beschert. Richtiger Horror kommt hier nicht auf und das Gefühl, das irgendetwas in Stepford vor sich geht, kann der Bildtransfer nur bedingt unterstreichen. Das Seitenverhältnis bemisst sich auf das Ratio 1.78:1 und die Aufnahmen sind in vollen 1080p abgefasst. „Die Frauen von Stepford“ gehört in Sachen Schnitt zu den eher ruhigeren Vertretern, zu keinem Zeitpunkt sorgt der Schnittstil oder die Drehtechnik hier für visuelle Beeinträchtigungen oder andere Sorgen.
Bälle, schöne Gartenpartys oder auch einfach nur im sonnigen Licht der Nachmittagssonne einen kühlen Eistee mit den netten Nachbarn genießen – richtig brachialen Ton finden wir nicht in Stepford, was am Thema, nicht an der technischen Umsetzung liegt. Das, was wir hier an Ton vernehmen ist qualitativ keinesfalls von schlechten Eltern und umsorgt das Publikum mit einem ausreichend lebhaften und angenehmen räumlichen Klang. Allerdings ist es auch nicht das, was man von einem sehr aktuellen Titel erwartet, denn dafür gibt es etwas zu viel Zurückhaltung des Sounds. Deutsch, Französisch und Japanisch sind in DD 5.1 abgefasst, den englischen Ton gibt es in DTS-HD MA 5.1.
[Fazit]
Wer nun großartige Erwartungen an genau diesen Film hat, nachdem er die Romanvorlage verschlang, der sollte seine Erwartungen nicht zu hoch schrauben und entsprechend managen. Denn „Die Frauen von Stepford“ ist keinesfalls ein schlechter Film, jedoch leider auch nicht das, was ich mir versprochen hatte. Zu wenig bissig, zu unklar teilweise und etwas zu nebulös, was die eigentlichen Kernaspekte betrifft. Wer einfach nur nett und vor allem hübsch unterhalten werden will, der kann sich den rund 93minutenlangen Titel gerne reintun. Wem der Hauptfilm nicht reicht, diese Extras gibt es:
- Regiekommentar von Frau Oz
- Eine perfekte Welt: Making-of […]
- Stepford: Eine Definition
- Stepford: Die Architekten
- Stepford: Die Gattinnen
- Stepford: Die Gatten
- Stepford: Unveröffentlichte und erweiterte Szenen
- Stepford: Verpatzte Szenen
- Trailer
- Wendecover
Alle Materialien sind gelungener technischer Güte und berichten interessant aufbereitet von der Entstehung des Films und unterschiedlichen Ansichten auf das Thema. Dabei kommen Cast & Crew zu Wort und es gibt neben dem gelungenen Making-of auch noch einige Featurettes, welche ihren Teil zu den Extras beitragen. Die Altersfreigabe des Titels liegt bei ab 12 Jahren. Erhältlich sind „Die Frauen von Stepford“ seit dem 3. Juni 2021 zu einem Preis von rund 12,- Euro. Wer viele bekannte Hollywood-Gesichter sehen möchte und sich weder an der Romanvorlage noch der seichten Umsetzung interessiert, der sollte hinsehen.
Andre Schnack, 07.07.2021
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