[Einleitung]
Fernseh- und Auftragsfilme. Das sind die Bereiche, die sich das Studio Douglas Film ausgesucht hat. Die Spezialisierung von Holger Douglas‘ Werken ist eindeutig und zielt auf den Bereich, den ich auf meinem Filme-Portal simpel als Dokumentationen zusammenfasse. „Die Gehirnmaschine“ ist ein Werk davon. Ich hatte die Gelegenheit die Sachsendung auf Standard Definition DVD genauer unter die Lupe zu nehmen und berichte im folgenden über den Inhalt, die Technik und Ausstattung des Silberlings. Wer sich für das interessiert, was uns als Menschen ausmacht, vom restlichen Kreis der Lebewesen dieses Planeten unterscheidet und dafür sorgt, dass wir den heutigen Fortschritt erreicht haben, für den sollte diese Sendung interessant sein.
[Inhalt]
Es ist eines der letzten großen wissenschaftlichen Rätsel: Unser Gehirn – das komplexeste System, das wir kennen. Noch nie stand es so im Fokus wie heute. Wissenschaftler aus Biologie, Neurologie, Psychologie und Medizi forschen auf allen Ebenen der Hirnorganisation. Ingenieure der Informationstechnologie und Robotik experimentieren mit Theorien und Erkenntnissen aus der Neurowissenschaft und versuchen, sie in Technologien umzusetzen.
Doch schon seit Urzeiten fasziniert den Menschen, was im Kopf vorgeht. Unsere Vorfahren in der Steinzeit bohrten mit Faustkeilen die Schädeldecke auf. Heute sind die Methoden raffinierter geworden. Doch trotz zehntausender wissenschaftlicher Studien entzieht sich das Gehirn weiterhin unserem Verständnis. Jetzt katapultiert der Einzug von Supercomputern die Hirnforschung in das Zeitalter von „Big Data“. Weltweit werden Großprojekte der Hirnforschung aus der Taufe gehoben.
Das Milliardenhirn. Das umstrittenste Projekt: Das Human Brain Project. Die Europäische Union fördert es mit einer Milliarde Euro. Wissenschaftler wollen das Gehirn in einem Computer nachbauen. Erfahren Sie in dieser Dokumentation, wie sie sich das vorstellen. Was bedeutet es, ein Gehirn im Computer zu simulieren? Was wollen die Wissenschaftler wirklich erreichen – und was nicht? Dieser Film bietet zum ersten Mal eine vollständige und kritische Übersicht über die unterschiedlichen Ansätze in der Forschung. Zum ersten Mal kommen auch die Forscher des heftig kritisierten Human Brain Projektes ausführlich zu Wort und legen ihren Ansatz dar.
(Quelle: Douglas Film)
[Kommentar]
Das Gehirn ist vermutlich das Organ unseres Körpers, das maßgeblich unser Sein, unsere Seele und das Ich bestimmen. In ihm finden permanent hochkomplexe Prozesse statt, welche sich uns nach wie vor weder in ihren Einzelheiten, noch in ihrem offensichtlichen Zusammenspiel komplett erschlossen haben. Die Forschung daran geht unentwegt voran und die Wissenschaft und Medizin sowie Philosophen sind erpicht darauf, dieses komplexe Rätsel zu entschlüsseln. Viele Erkenntnisse gibt es bereits, und es sind jene, welche hier zum Teil thematisiert und dargestellt werden. Dabei setzt die Sendung wenig Sensationsgeilheit an den Tag und verlässt sich auf die sachliche Wiedergabe von Fakten und Thesen. Interessant, für den einen oder anderen vielleicht ein wenig trocken. Technisch keinesfalls spektakulär, eher solide und ordentlich.
[Technik]
„Die Gehirnmaschine“ ist ein lustiges Wort. Moderne Bilder sind es schon, die hier präsentiert werden. Allerdings muss eben auch dem Zuschauer bewusst sein, dass es keine High Definition High Tech-Schlacht hier geben wird. Wer dieser Erwartungen haben sollte, muss verstehen, dass sie a.) nicht angebracht und b.) auch nicht zu erfüllen sind, wenn es um solche Sach- oder Informationssendungen geht. Widmen wir uns den Standards, so bekommen wir ein Geschehen vor die Augen, welches mit der Darbietungsgüte einer TV-Sendung gut zu vergleichen ist. Solide Farbgebung, Kontraste und auch die Konturenzeichnung sowie der Detailgrad überzeugen. Fehler gibt es nicht. Das Format bemisst sich auf 16:9.
Wenngleich es zwar animierte Momente im Film gibt und auch sonst mit Technik beim Inhalt nicht gespart wurde, so sind die akustischen Leistungen eher bescheiden und halten sich sehr zurück. So gibt es keinen Mehrkanalton, sondern eben sehr einfachen Sound, der sich auf das fokussiert, was hier auch wichtig ist: Informationen. Sie sind die Quelle der Unterhaltung, welche diese Sendung zu bieten im Stande ist. Die Sprachausgabe ist sauber und stets klar zu vernehmen, Fehlerbildungen gibt es nicht und seitens der Flanken Musik und Effekte hielt man sich zurück, was verständlich erscheint. Auf Spatzen mit Kanonen schießen ergibt eben keinen Sinn.
[Fazit]
Mir stellte sich die Frage, wie es einem so kleinen Label gelingt solche Sendungen zu produzieren. Ohne dies beantworten zu können, sah ich mir die Sendung an und komme zu dem Urteil, dass es mit Sicherheit aufwendigere, vielleicht sogar „besser gemachte“ Sendungen gibt, und diese Dokumentation doch ihre Berechtigung und ihren Wert hat. Denn wer sich ernsthaft mit Informationen zum Thema auseinandersetzt, der wird vielleicht an manch einer Alternative scheitern, die zu oberflächig auf Sensation abzielt und die spektakulären Aspekte mehr herausarbeitet. Mit einer Laufzeit von rund 120 Minuten zählt das Stück zu den umfangreicheren seiner Natur. Eine Angabe zur Altersfreigabe konnte ich nicht finden.
Andre Schnack, 15.02.2016
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