[Einleitung]
„Die Geschichte der Freimaurer“ ist eine fünfteilige Netflix-Dokumentation, die – nach eigenen Angaben – erstmals Einblicke gewährt, wie es sie bislang nicht in Filmen oder Sendungen gab. So die Macher. Ist es auch so, oder lernen wir hier lediglich, das die Freimaurer kein Geheimbund ist, sondern ein Bund mit Geheimnissen? Ich machte mich auf – zumindest in Kopf und Geiste – nach England, denn dort gründete man vor lange Zeit die Freimaurerei, und schaute mir diese Doku in mehreren Teilen genauer an.
[Kommentar]
Die Serie ist in fünf Teile gegliedert und erzählt keinesfalls nur oberflächlich von den Freimaurern, um dessen Bund sich so zahlreiche und mindestens ebenso vielfältige Geschichten ranken. Vielmehr nimmt sich jede Folge einen bestimmten Abschnitt vor, widmet sich einer oder mehrerer Personen und erklärt grob und weniger grob dahinterstehende Gedanken und Bräuche sowie Traditionen. Das ist interessant und macht Lust auf mehr, wenn die Neugierde steigt.
Es gibt in jeder Folge einen persönlichen Strang, um den sich die weiteren dargestellten Aspekte drumherum ranken. Bedeutet, eine Person und die Berichte ihrer stehen zwar im Mittelpunkt, doch erzählen diese eben beispielhaft davon, was den Orden ausmacht. Die Neugierde des Betrachters wird somit bedient und man gab Acht, dass noch eine Menge im Schatten bleibt, über das man nur mehr erfahren wird, wenn man selbst Freimaurer wird.
Nicht zuletzt müssen wir bedenken, dass in einer digitalen Welt mit Abfluss von Mitgliedern zu rechnen ist. Das ist bei der Kirche so, dass ist auch bei anderen Orden, Vereinigungen oder Bünden der Fall. Auch die Freimaurer sind davor nicht gefeit. Vielleicht daher die Offenheit anlässlich des 300. Jubiläums, welche zu diesen Sendungen hier führte.
Am Ende gibt man hier etwas mehr Offenheit als bislang. Nicht, weil man das so gerne möchte, sondern wahrscheinlich deswegen, da man auch auf diesem Wege neue Mitglieder ansprechen möchte oder zumindest die Aufmerksamkeit auf diesen Orden lenkt.
[Technik]
Anders als bei Hollywood-Krachern oder Spielfilm-Titeln hegt diese Sendung hier keine Ambitionen hinsichtlich des tollsten Mehrkanaltons. Hier geht es vielmehr darum, dass die Inhalte ordentlich ausschauen, obwohl sie eben nicht mit dem hochwertigsten Equipment abgedreht worden sind. Trotzdem haben wir es natürlich mit 16:9-Bildern zu tun, die den allgemeinen Ansprüchen an Qualität gerecht werden. Kontrast, Farbgebung sowie die Kantenschärfe gehen in Ordnung. Die Kompression arbeitet sauber.
Den Ton gibt es wahlweise in der britischen Original-Version oder aber im deutschsprachigen Overlay. Beides ist gut gelungen. Vor allem die musikalische Begleitung empfand ich als sehr angenehm und ebenfalls sehr passend. Sie unterstützt das Streben nach etwas mehr profaner Leichtigkeit im Umgang mit dem Orden. Qualitativ stehen die Sendungen den täglichen Nachrichten im TV-Programm in nichts nach. Scherz beiseite, denn neben der Sprache und der musikalischen Begleitung gibt es keine tonalen Machenschaften.
[Fazit]
Sind wir ein Experte im Umgang mit den Freimaurern nachdem wir diese fünf Sendungen verschlungen haben? Nein. Haben wir mehr Wissen bekommen, als der Durchschnitts-Bürger zuvor hatte? Ja. Alle fünft Sendungen gefielen mir gut, wenngleich am Ende irgendwie das Gefühl bleibt, dass da noch mehr sei. Ja, für einen Film wäre das kein gutes Ergebnis, für diese Sendungen hier hingegen ist dies ein Lob. Denn wer Interesse hat und die Doku hier als förderlich empfand, der sollte vielleicht mal die nächstgelegene Loge aufsuchen, um mehr Details zu erhalten. Interessant und unterhaltsam ist „Die Geschichte der Freimaurer“ allenfalls.
Andre Schnack, 05.06.2019
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