[Einleitung]
Buena Vista Home Entertainment bringt uns „Die Hollywood Verschwörung“ (Originaltitel: Hollywoodland) von 2006 auf DVD in die heimischen vier Wände. Seither ich die Verpackung und das Cover des Titels sah, fühlte ich mich an „L.A. Confidential“ erinnert. Ein Film Noir über einen mysteriösen Mord in einer Branche, die glamouröser kaum sein könnte und doch eher ein Becken voller Haifische zu sein scheint, als das Paradies auf Erden. Nach einer wahren Begebenheit erzählt Regisseur Allen Coulter mit Adrien Brody, Ben Affleck, Diane Lane und Bob Hoskins in den Hauptrollen eine spannende Story. Wir konnten den Titel der Drehbuchautoren Paul Bernbaum genauer unter die Lupe nehmen und berichten.
[Inhalt]
Er war Amerikas erster Superman, umjubelt von einer ganzen Nation: George Reeves (Ben Affleck), in den 50er Jahren im Fernsehen unterwegs als DER heroische Mann aus Stahl. Als plötzlich seine Leiche gefunden wird, besteht für die Polizei kein Zweifel, dass es sich um Selbstmord handelt. Doch Reeves‘ Mutter will die offizielle Version nicht glauben und heuert den Privatdetektiv Louis Simo (Adrien Brody) an, der den wahren Grund für den Tod ihres Sohnes herausfinden soll. Als er während seiner Ermittlungen Reeves‘ langjährige Affäre mit MGM Studioboss-Gattin Toni Mannix (Diane Lane) aufdeckt, gerät er plötzlich selbst in Lebensgefahr…
(Quelle: Buena Vista Home Entertainment)
[Kommentar]
Ein Film über den „Film“ und eine Branche, welche wir heute unter dem Namen „Hollywood“ kennen, welches hier in der Titulierung als Synonym für die Filmbranche genutzt wurde. Es ist eine facettenreiche Geschichte über die Leute vor der Kamera, wie den Superman-Darsteller, hinter der Kamera und die Leute, die diese Filme schlussendlich konsumieren. Und das dabei Interessenskonflikte, Rangeleien und Auseinandersetzungen an allen Fronten entstehen, ist nahezu unvermeidlich, da es sich um ein großes Geschäft und in diesem Falle um die Initialisierung der Wirtschaft in der Stadt Hollywood handelt. „Die Hollywood Verschwörung“ inszeniert auf Basis einer wahren Begebenheit eine interessante Geschichte und erzählt von einer Branche im Wandel inmitten des 19. Jahrhunderts.
Hollywood als Synonym für die Filmindustrie, die nach mehr Glamour aussieht als sie eigentlich ist, gibt alleine schon den Stoff für gute Filme. Und Regisseur Allen Coulter schuf mit „Die Hollywood Verschwörung“ einen gelungenen Thriller in einem Gemisch aus Drama, Crime-Thriller und leichter, historischer Note einer pseudogolden Zeit. Es ist die Anmutung, die der Charme und die Atmosphäre versprüht, welche den Film vielleicht sogar besser erscheinen lässt, als er es wirklich ist. Es ist aber auch die Erzählweise der Filmemacher, die zu unterhalten versteht und vor dem Wiedergabegerät fesselt. Maßgeblich sind zwei Handlungsstränge zu verfolgen. Intelligent verwoben aus Rückblenden und gegenwärtigen Aufnahmen setzen sich die Recherchen und Ermittlungen zusammen.
[Technik]
„Die Hollywood Verschwörung“ kommt breit daher. Und zwar im anamorph codierten Breitbild-Format 1.85:1. Von Beginn an fällt die überwiegend sonnige Ausstrahlung und Wirkung des Transfers ins Auge. Wir erhalten einen zumeist plastischen Eindruck des Geschehens und haben es mit freundlichen Farben zu tun. In bestimmten Schlüsselmomenten leidet die Ausleuchtung bewusst und es wird schummeriger, was auf die Absicht der Filmermacher zurückzuführen ist. Kontrast und Farbgebung alten sich den gesamten Film über gut und gefallen praktisch durchweg. Die Kantenschärfe entzückt überwiegend und spendet einen angenehmen Grad an Bilddetails. Rauschen oder anderen Verunreinigungen gehören nicht zum Dauerprogramm und die Kompression verrichtet ihre Dienste gut.
„Die Hollywood Verschwörung“ nutzt die akustischen Elemente eher zur dramatischen Ausgestaltung des Geschehens, als zur Demonstration der tonalen Möglichkeiten der Dolby Digital 5.1-Soundtracks in den Sprachfassungen Deutsch, Englisch, Italienisch und Türkisch. Russisch gibt es ebenfalls wahlweise zu vernehmen, allerdings im Dolby Digital 2.0-Gewand. Die Mehrkanalton-Spuren gefallen allesamt durch eine subtile und zuweilen ruhige Darbietung, erzeugen jedoch auf der anderen Seite ausreichend Räumlichkeit und gefallen durch dezente Geräusche, feine Nuancen bei der musikalischen Begleitung und durch die klare und verständliche Sprachausgabe. Untertitel sind in 15 verschiedenen Sprachen wahlweise hinzuzuschalten.
[Fazit]
Auf einer Laufzeit von rund 121 Minuten entführt uns „Die Hollywood Verschwörung“ in eine Zeit, in der Träume noch eine andere Intensität und Wertigkeit für die Filmindustrie hatten. Eine Zeit, in der Autos noch schön waren, es keine Computer gab und die Ermittlung eines scheinbaren Mordes ganz andere Mittel erforderte als es heute der Fall ist. Das „alte Hollywood“ der 50 Jahre des letzten Jahrhunderts wird in dem Film zum Leben erweckt. Die Altersfreigabe beläuft sich auf ab 12 Jahren. Es handelt sich beim eingesetzten Datenträger um eine einseitige Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9). Ein einfach gehaltenes Menü offeriert Zugriff auf folgendes Bonusmaterial:
- Der Glamour des alten Hollywood (6,5 Min.)
- Hinter den Schlagzeilen (7 Min.)
- Hollywood damals und heute (7,5 Min.)
- Zusätzliche Szenen (5 Min.)
Die Extras setzen sich zum Großteil aus Zusammenschnitten und Interview-Ausschnitten zusammen. Alles sehr informativ und interessant gestaltet. Insbesondere die Archivaufnahmen des „alten Hollywoods“ erstrahlen in einer hohen Authentizität, wenngleich sie qualitativ nicht sehr gelungen sind. In Summe füllen sie eine knappe halbe Stunde Zusatzmaterial. Alles in allem hat mir „Die Hollwood Verschwörung“ sehr gut gefallen. Buena Vista Home Entertainment machte einen Schuh draus und schuf eine technisch hochwertige DVD-Fassung aus dem Material, welche am 26. Juli im Handel erschien. Wer Fan der im Film thematisierten vergangenen Tage ist, der muss zugreifen.
Andre Schnack, 07.08.2007
Film/Inhalt |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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