[Einleitung]
Mit Dimitrij Schaad, Rosalie Thomass, Adnan Maral, Henry Hübchen, Bettina Lamprecht und weiteren Darstellerinnen und Darstellern inszenierte Regisseur Dani Levy nach dem Drehbuch und Roman von Marc-Uwe Kling 2019 den deutschen Film „Die Känguru-Chroniken“. Vielen sagt der Titel mit dem Känguru viel, denn das Buch und einige andere mediale Produktionen widmeten sich in der Vergangenheit diesem Inhalt, nun folgt also die filmische Umsetzung. Ich wurde dankenswerter Weise mit einem High Definition Blu-ray Disc Muster ausgestattet und konnte mir über die inhaltlichen sowie technischen Gegebenheiten ein genaueres Urteil bilden. Veröffentlicht von Warner Home Video im Vertrieb von X Verleih.
[Kommentar]
Eine liberale Grundhaltung, Offenheit und Anti-Faschistisches Gedankengut sind hier im Inhalt enthalten und werden gekonnt ausgespielt. Überwiegend durch intelligente Symbolik in Bild und Sprache. Letztere ist sehr ausgefeilt, wenngleich es im ersten Moment vielleicht gar nicht danach ausschauen mag. Apropos ausschauen; die Ausstattung des Titels ist professionell, hin und wieder hinterließ sie bei mir jedoch einen etwas sterilen, gekünzelten Eindruck. Davon ab ist das Ensemble gelungen, ausreichend Überzeugung in den Figuren ist vorhanden. Die Animationen sind ebenfalls hochwertig und das Zusammenspiel mit dem realen Bildern angenehm.
Manchmal sind die Gedanken etwas zu schwer und auch zu schwierig, um sie dann so simpel abzutun, wie es hier gewitzt und sprachgewandt geschieht. All das wirkt ‚jedoch‘ auch schlichtweg kurzweilig und unterhaltsam, worauf es hier schließlich als Film eben auch ankommt. Ein direkter Vergleich, soviel sei auch hier festgehalten, ist mir nicht möglich – also von Buch zu Film sozusagen. Als eigenständiges Werk betrachtet fallen einem etwaige inhaltliche Wiederverwertungen sowie Abwandlungen nicht auf, doch würde die Qualität eben auch frei von diesem Vergleich vollzogen, so wie hier.
[Technik]
Ganz modern, zeitgemäß und auch den Erwartungen entsprechend gibt es High Definition-Bilder in vollen 1080p, abgemessen in 1.85:1, vor die Linsen. Unsere Iris und der Rest des Auges sind erfreut, denn Ausleuchtung, Kontrast und Bildruhe sind weitgehend gut, nur der Kantenschärfe könnte es etwas besser hier gefallen, sie bläst hier und dort ein klein bisschen Trübsal, mit Betonung auf trübe. „Die Känguru-Chroniken“ sind visuell betrachtet kein großer Wurf, doch sichere, solide Wiedergabegüte, wie sie bei solchen Filmen immer der Fall sein sollte. Ein Vergleich zur SD-Fassung war mir nicht gegeben. Die Kompression arbeitet hier angenehm unbemerkt.
Maßgeblich ist hier der DTS-HD Master Audio 5.1-Ton in deutscher Sprache. Von Beginn an gefiel mir die lebhafte und real wirkende Wiedergabe. Vielleicht ein Nebeneffekt einer fehlenden Synchronisation zur Übersetzung, da dieser Titel ja deutscher Herkunft und Produktion ist, vielleicht auch einfach und zusätzlich gute Leistung der Techniker hinter diesem Soundtrack. Die Surround-Effekte halten sich zwar in Grenzen, sind tonal jedoch gelungen und erzeugen eine Atmosphäre und eine gewisse Räumlichkeit. Untertitel sind in deutschen Lettern vorhanden, zusätzlich gibt es noch eine Audiodeskription für Blinde (Dt.).
[Fazit]
Kommen wir zum Ende des Reviews. „Die Känguru-Chroniken“ hat seine Moment und oftmals wird die Darstellung komplexer Zusammenhänge mit einem Augenzwinkern begleitet und als eine Art Parabel zu unserer Realität gezeichnet. Die FSK legt sich bei ab 0 Jahren fest, die Minuten werden bis 92 gezählt, dann ist der Film zu Ende. Doch davon nicht genug, denn es gibt mehr Inhalt als das. Hinter dem angenehm ausgestalteten Menü verbergen sich noch einige Extras, die da wären:
- Audiokommentar – Das Känguru und Dimitrij Schaad
- Eine Einstellung in 3D
- Frühsport mit Helge
- Making Of
- Interview Dani Levy
- Das Känguru interviewt Marc-Uwe
- Bombiges Marketing
Der Titel lief im März im diesen Jahres im Kino und wird nun am 20. August als Heimkino-Veröffentlichung folgen. Diese High Definition Blu-ray Variante richtet sich nicht nur an jene, die mit dem Titel bereits etwas anfangen können oder gar Kontakt mit anderen Medien hierzu hatte. Wer nun dennoch sehr skeptisch ist, der sollte nach dem Trailer eine Ausleihe erwägen. Der Preis orientiert sich um die 15,- Euro aktuell.
Andre Schnack, 24.08.2020
Film/Inhalt: | |
Bild: | |
Ton: | |
Extras/Ausstattung: | |
Preis-Leistung |