[Einleitung]
„Die Legende des Zorro“ (Originaltitel: The Legend Of Zorro) – so manch einer hat auf die Fortsetzung des überaus erfolgreichen Action-Films von Regisseur Martin Campbell von 1998 lange gewartet. Nach „Vertical Limit“ und vor „Casino Royale“ konnte Mr. Campbell in 2005 die notwendige Zeit finden, um gemeinsam mit bekannten Gesichtern die Geschichte des Zorro weiterzuspinnen. Degen schwingend und mit Action und Humor ausgestattet bereiten sich Antonio Banderas, Catherine Zeta-Jones, Rufus Sewell und Nick Chinlund auf staubige Gefilde und böse Fieslinge vor. Diese Code2-DVD erscheint aus dem Programm der Sony Pictures Home Entertainment.
[Inhalt]
Zorro (Antonio Banderas), der Rächer der Entrechteten, ist zurück! Im Jahr 1850 steht Kalifornien kurz davor, zum 31. Bundesstaat der USA zu werden – ein politischer Plan, den die skrupellosen Mitglieder einer mysteriösen Gemeinschaft mit allen Mitteln verhindern wollen. Zudem bedroht der verbrecherische McGivens (Nick Chinlund) das Leben der friedlichen Bürger. So kämpft Zorro an zwei Fronten: Er muss seinen kalifornischen Landsleuten zu Hilfe eilen und den korrupten McGivens stoppen. Aber auch zu Hause ficht er einen schwierigen Kampf aus – denn durch seine Heldentaten als Zorro ist Don Alejandro immer seltener für seine Frau und seinen Sohn da. Als ihm Elena (Catherine Zeta-Jones) sogar mit Scheidung droht und von dem charmanten, aristokratischen Armand (Rufus Sewell) umworben wird, steckt Alejandro in dem Dilemma seines Lebens: Hängt er Maske und Cape an den Nagel – oder riskiert er es, seine große Liebe und seinen Sohn für immer zu verlieren?
(Quelle: Sony Pictures Home Entertainment)
[Kommentar]
Hat dieser Zorro-Film wirklich alles das, was ein guter Action-Film braucht? Gerne würden wir diese Frage bejahen, was jedoch nicht uneingeschränkt richtig wäre. Natürlich mangelt es dieser Hollywood-Produktion nicht an Action, auch nicht an ausstaffierten Sets oder aber ansehnlichen Kostümen und nicht an Degen-Kämpfen, Explosionen und einigen markigen Sprüchen. Auch gibt es durch die Bank weg gute Darsteller vor der Kamera zu sehen. Doch es mangelt ihr leider zu sehr an Charakter und Seele, um wirklich die Bezeichnung „gut“ zu erhalten. Das neue Verlieben von Zorro in seine Frau, der ewige Kampf den Widersachern und die damit verbundene, kleinere Familien-Tragödie wirken kombiniert unterhaltsam, vermögen jedoch in keinem der angerissenen Gebiete mit Intensität und Charme zu überzeugen.
Roberto Orci und Alex Kurtzman zeichneten für das Drehbuch zum Zorro-Nachfolger von 1998 verantwortlich. An der Geschichte von „Die Legende des Zorro“ arbeiteten jedoch insgesamt 4 Autoren. Verderben denn immer viele Köche den Brei? Eines steht zumindest fest, mit dem hier gebotenen Material gewinnt man weder einen Oscar, noch schafft man es zum Emmy. Eine gelungene Freitag-Abend Show ist jedoch allemal drin, und eventuell war dies auch genau der Plan, den die Filmemacher verfolgten. Viele Dinge aus dem ersten Film wurden mit vermeintlichem Kalkül über Bord geworfen und so sehen wir Neuem entgegen. Auch Neues muss nicht schlecht sein, doch gefallen verschiedene Aspekte nicht mehr ganz so, wie es im ersten Film der Fall war. Alleine schon die Tatsache, dass aus der gut behüteten Dame des Hauses eine waschechte Kämpferin wird ist bestenfalls lustig, jedoch nicht passend.
[Technik]
Modern und jung gibt sich „Die Legende des Zorro“. Und so erscheint die vermeintliche Legende im anamorphen 16:9-Breitbild-Gewand im Format 2.35:1. Das Bild frohlockt mit einer gesunden Farbgebung, die den Sets entsprechend – und mithin dem Handlungsort der Geschichte – Tribut zahlt, in dem oftmals braune und erdige Farbtöne dominieren. Harmonisch und im Einklang mit der Ausleuchtung entsteht ein dreidimensionales Geschehen, welches sich detailreich und ausreichend scharf gibt. Nicht selten gewinnt jedoch der durch Filtereinsatz hervorgebrachte Weichzeichner und Details schwinden. Von der Sättigung und dem Schwarzlevel her kann Positives gemeldet werden, auch in schnittigen Szenen hält die ruhige Wirkung des Transfers an. Kompressionsartefakte oder Verunreinigungen und hässliche Störungen treten nicht auf.
Manchmal ist weniger eben mehr. Das sagten sich wahrscheinlich auch die verantwortlichen Ton-Ingenieure, welche diesen wunderbaren Mehrkanalton im Format Dolby Digital 5.1 zum Besten gaben und abmischten. Wahlweise vernehmen wir die Dialoge in deutscher oder aber englischer Sprachausgabe. Untertitel können optional in drei Landessprachen hinzugeschaltet werden. „Die Legende des Zorro“ erwacht vor allem durch den tollen Music-Score zum Leben. Höhen und Tiefen, Nuancen oder auch brachiale Musik-Elemente voller Dominanz und Dramatik – all das sei hier lobend erwähnt. Hinzu kommen die gezielten und doch recht selten eingesetzten Surround-Effekte und eine durchaus lebhafte und weite Lautsprecher-Front. Im Gesamtergebnis kann dem Ton ein klares Plus für seine Wirkung ausgesprochen werden. Lediglich die etwas verhaltene Effekte-Anspielung soll hier auskommentiert sein.
[Fazit]
„Die Legende des Zorro“ bereitet eine gute Zeit, so viel steht fest. Auf der Laufzeit von rund 125 Minuten wird erneut eine spannende und unterhaltsame Geschichte des berühmten Degen-Helden gesponnen. Vor dem Hintergrund beeindruckender Landschaften und unter Begleitung eines tollen Music-Scores entsteht eine wirkungsvolle Stimmung des ab 12 Jahren freigegebenen Films. Hollywood zeigt hiermit erneut, dass das handwerkliche Talent besteht und Anwendung findet. Auf der anderen Seite ist dem Titel klar anzukreiden, dass nicht wirklich etwas Neues geboten wird. Die einseitige Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) beinhaltet folgendes Bonusmaterial:
- Audiokommentar Regisseur & Kameramann
- Entfallene Szenen (mit opt. Kommentar, ca. 11 Min.)
- 4 Filmdokumentationen (insgesamt 40 Min.)
- 2 Multi-Angle Sequenzen
- 6 Trailer weiterer DVD-Erscheinungen
Das Bonusmaterial bietet eine adäquate Laufzeit und einiges an Einblicken hinter die Kulissen und der Entstehung des Films. Wir haben es mit Zusammenschnitten aus Set-Aufnahmen, Interview-Ausschnitten und einigen Film-Schnipseln zu tun. Nicht immer aufschlussreich, doch irgendwie unterhaltsam. Insbesondere die 4 Mini-Dokumentationen, die eigentlich eher Featurette-Charakter haben, gefallen. „Die Legende des Zorro“ erscheint am 28. März zu einem Preis um die 20,- Euro im Handel. Wer den ersten Titel mochte, der wird auch mit dem neuen Zorro zufrieden sein, doch leider erlangt der Film nicht die Klasse seines Vorgängers.
Andre Schnack, 21.03.2006
Film/Inhalt |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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