[Einleitung]
„Komm an Bord der „Hispaniola“ und begleite Jim und seine Freunde zur Schatzinsel! Das größte Piraten Abenteuer aller Zeiten nach dem berühmten Klassiker von Robert Louis Stevenson!“ – was soll man dort noch ergänzen? universumfilm veröffentlicht mit „Die Schatzinsel“ (Originaltitel: Treasure Island) von 1972 einen Klassiker fürs Kinderzimmerprogramm, der sich gleichermaßen als nostalgisch angehauchter Schulterblick nahezu vergessener Filmkunst anbietet. Regisseur John Hough fertigte nach einem Drehbuch von Orson Welles einen Abenteuerfilm nach dem bekannten Roman von Robert Louis Stevenson. In den Hauptrollen sind unter anderen Orson Welles, Kim Burfield, Walter Slezak, Rik Battaglia, Ángel del Pozo und Lionel Stander zu sehen. Wir schauten uns die DVD genauer an und berichten von Bord.
[Inhalt]
Der junge Halbweise Jim Hawkins arbeitet im Gasthaus seiner Mutter. Eines Tages quartiert sich der geheimnisvolle Käpt’n Billy dort ein. Der vertraut Jim eine alte Karte an und stirbt kurz darauf. Es stellt sich heraus, dass auf der Karte die Insel verzeichnet ist, auf welcher der legendäre Seeräuber Flint seinen Schatz versteckt haben soll. Zusammen mit seinen väterlichen Freunden, dem Gutsherrn Trelawney und Dr. Livesey, macht sich Jim auf Schatzsuche. In Bristol besorgen sie ein Schiff, die „Hispaniola“ und heuern eine Mannschaft an. Doch sie sind nicht als einzige hinter dem Schatz her. Der einbeinige Schiffskoch Long John Silver und seine Piraten planen eine Meuterei. Kann Jim Kapitän Smollett und die anderen loyalen Seefahrer rechtzeitig warnen?
(Quelle: universumfilm)
[Kommentar]
Was für ein Spaß wir mit diesem Film erreichen können, wenn doch nur ein paar kleine Rahmenbedingungen erfüllt sind, bzw. stimmen: a.) ein Herz für nostalgische Filmkunst und b.) Abenteuerfilme- und fantastische Stücke der Filmküche zum persönlichen Geschmack gehören. Und selbst wenn dies nicht der Fall sein sollte, so steht fest, dass wir es mit hoher Handwerkskunst zu tun haben. „Die Schatzinsel“ sortiert sich durch ihr Herstellungsniveau in die Schublade der besseren Piraten- und Abenteuerfilme ein. Schauspielerisch kann der Titel ebenfalls punkten, was nicht an den guten Kostümen und gelungenen Masken liegt. Den Rest an Erfolg trägt letztlich die wirklich gute Geschichte nach einem fantastischen Roman nach hause. Und am Ende bleibt nur zu sagen, dass wir es zwar mit einem schon angestaubten, doch davon ab auch sehr schönen Titel zu tun haben.
[Technik]
Oft fällt dem geschulten Auge auf: es sind immer wieder die bräunlichen Farbtöne, die den gesamten 4:3-Letterbox-Transfer in einem Meer aus warmen Bildelementen erstrahlen lassen. Der gesamte Flair kann tatsächlich als karibisch und warm, freundlich und wohlig bezeichnet werden. Er verdient sich außerdem die Bezeichnung scharfe Bilder zu zeichnen, dessen Konturen nur bei mangelnder Ausleuchtung nicht korrekt zur Geltung kommen und ein wenig zerfransen. Kontrast und Farblevel sind ebenfalls in Ordnung und geben keinen Anlass zur Kritik. Seitens der Kompression und des Detailgrads vermelden wir ebenfalls frohe Botschaft. Natürlich steht fest: heute sieht das anders aus, nennt sich „Fluch der Karibik“ und kommt im Hochglanz-Look daher. Doch „Die Schatzinsel“ hat auch Charme.
Wenn es schon keinen anamorphen Breitbild-Transfer vor die Augen gibt, dann gibt es auch lediglich deutschsprachigen Monoton ohne großartige Verwunderung zu registrieren. Ein wenig schade ist es schon, doch darf dies durchaus auch heute, 35 Jahre nach Entstehung, mal der Fall sein. „Die Schatzinsel“ kommt mit keinerlei tonalen Vorzügen daher und leidet unter dem Mono-Korsett spürbar. Nur stark eingeschränkte Räumlichkeit an Stellen, denen Weite im Klang gefallen hätte. Hin und wieder leichte Unreinheiten, an denen man sich nicht stört, die jedoch ein Beflügeln des Films aus heutiger Sicht vermeiden. Dennoch geben sich die Dialoge verständlich und die Musik erzeugt ein wenig Stimmung. Untertitel: nein.
[Fazit]
„Die Schatzinsel“ – ein Klassiker geht seinen Weg auf DVD. universumfilm gab sich Mühe den Titel ohne großartigen Aufwand sehr ordentlich auf Video DVD umzusetzen. Im Ergebnis kann sich das auch sehen lassen, wenngleich keine Applaus-Orgien anfallen. Der Titel befindet sich mit seiner Laufzeit von rund 90 Minuten auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) abgelegt und erscheint mit einer kinderfreundlichen Altersfreigabe von ab 6 Jahren. Die deutsche Produktion aus 1972 kann technisch gefallen, jedoch nicht entzücken, denn dafür wäre eine Rundumüberarbeitung fällig gewesen. Dennoch können Piraten-Vasallen froh sein, dass es „Die Schatzinsel“ nun in dieser Darbietungsgüte gibt. Erscheinungstermin der Verkaufs-Fassung war der 5. November. Bonusmaterial gibt es auf der Disc keines vorzufinden.
Andre Schnack, 20.12.2007
Film/Inhalt |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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