[Einleitung]
Dominik Graf drehte 1994 einen deutschen Action-Thriller, für manche sogar des Deutschen, was des Amerikaners „Heat“ von Michael Mann ist. Die Rede ist von „Die Sieger“ (Internationaler Titel: The Invincibles). Allerdings ist die Gesinnung der Figuren hier nicht derart klar, wie es vielleicht in „Heat“ der Fall war. Wie dem auch sei, vor der Kamera sahen wir damals wie heute Herbert Knaup, Katja Flint, Meret Becker, Hannes Jaenicke, Heinz Hoenig und weitere. Concorde Home Entertainment bringt uns nun diese Blu-ray Disc-Fassung des deutschen Thrillers in modernen High Definition-Leistungen bei Bild und Ton daher. Gespannt sollte man auch sein…
[Kommentar]
Vielleicht steckte den Machern noch etwas der deutsche Herbst in den Knochen? Eines steht jedoch fest: dies ist eine ernster, deutscher Action-Thriller. Davon gibt es zwar viele, aber nur wenige, die richtig gut sind. Dieser hier ist nicht nur gut, wenn man sich auf ihn einlässt, einlassen kann, sondern auch ziemlich hart. Bereits nach den ersten Minuten kommt eine Szene, die damals sehr kontrovers diskutiert wurde. Mehr sei hier nicht verraten, allerdings ist die Art und Weise der Inszenierung und der Kern der Geschichte für damalige Verhältnisse sehr krass.
Von der Aufmachung her ist es ein wenig wie in „Der Fahnder“. Alles spielt eben auch in einer Zeit, in der die CRT-Fernsehgeräte präsent waren und die Deutsche Mark einen guten Ruf als Währung weltweit genoss. Der große Unterschied besteht darin, dass dieser Film hinterfragen lassen will, ob die richtigen Personen auch an den richtigen Stellen sitzen. Schwarze Schafe in den Sicherheitsapparaten des Staates – ein spannendes Thema. Mir hat am Ende vor allem der ausreichend intensive und spannende Thriller-Stil gut gefallen. Irgendwie auch gut zu sehen, dass viele der damals noch frischen Gesichte auch heute noch Bestandteil des Kino-Zirkus’ sind.
[Technik]
Wenn wir uns der technischen Darbietung widmen, dann auch ein wenig dem dazumal noch irgendwie jungen TV-Programm. Nur eben aus heutiger Perspektive und unter einer kompletten Überarbeitung in ein besseres Licht gerückt. Das wäre dann zusammenfassend die Beschreibung dessen, was wir hier vor die Augen bekommen – und das kann sich wirklich sehen lassen. Nur wenige Ausnahmen gehören zu den Stückchen des Films, der dazumal nicht zu sehen war und der eben in keiner hochwertigeren Vorlage mehr existiert. Alles andere des 1080p High Definition-Bildes im Format 1.85:1 ist prima und wirkt ausreichend frisch. Fehler oder Aussetzer gibt es Mittel nicht zu beklagen, wie erfreulich.
Und keinesfalls alles selbstverständlich, denn damals war schlichtweg eine andere Zeit mit einem anderen Standard, der aus heutiger Sicht rückwirkend betrachtet etwas beschaulich wirken mag. Wie dem auch sei, der Ton verschwindet von der Bewertung her nicht im Einheitsbrei, ebenfalls erfreulich. Allerdings gehen „Die Sieger“ nicht unbedingt in jedem Vergleich mit dem hiesigen Aufgebot als selbige – also Sieger – hervor. Was keine Überraschung darstellt: der Ton erfolgt ausschließlich in Deutsch, im Format DTS-HD Master Audio 5.1 oder aber in ebenfalls deutschsprachigen 2.0 im DD-Gewand. Richtig toll ist das alles nicht mehr, doch immerhin kann ein wertiges TV-Niveau gehalten werden.
[Fazit]
„Die Sieger“ ist technisch kein super-großer Wurf, für Fans des Films hingegen mit Sicherheit ein Segen und die mithin beste Fassung, die bislang zu haben ist. Die rund 147 Minuten Laufzeit sind opulent und dennoch ausreichend kurzweilig. Das Sujet, ein Deutschland, fünf Jahre nach dem Mauerfall, ein Deutschland, dass wieder ein Land war – zumindest auf der Landkarte. Neben dem Hauptfilm mit seiner Laufzeit gibt es eine weitere gute Dreiviertelstunde an Extras.
Kommen wir zu der Ausstattung von „Die Sieger“. Untertitel sind dem Ton schon einmal nicht vergönnt, wie schade, aber auch nicht unbedingt notwendig für die breite Masse des potenziellen Publikums. Schade nur, dass nicht einmal welche für Hörgeschädigte Zuschauer mit dabei sind. Davon finden wir die folgenden Materialien in dem einfach gehaltenen und doch ansehnlichen Menü vor:
- Kommentierte Szenen
- Featurette
- Making-of
- 12-seitiges Booklet mit Filmkommentar von Olaf Möller
Das letztgenannte Extra ist eher eines, welches als Offline-Material betrachtet wird, schließlich befindet es sich ausserhalb des Software-Anteils des Produkts. „Die Sieger“ besitzt eine Altersfreigabe von ab 16 Jahren und befindet sich hier auf einer einseitigen und zweischichtigen Blu-ray Disc.
Andre Schnack, 07.11.2019
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