[Einleitung]
„Die Stadt von Morgen“ bietet einen gekonnten Einblick in das, was die Städtebauer von heute wohl im Kopfe nach vorne treibt. Was sind die Innovationen, die nächsten Trends und wohin geht die Reise genau? „Die Stadt von Morgen“ versucht sich dieser Fragestellung genauer zu widmen und will Einblick bieten mittels vier Episoden von „Die Stadt von Morgen“. Der Inhalt erscheint aus dem Angebot von absolut medien im Rahmen des Labels arte edition. Hier wird die Reihe Architektur behandelt und es wirkten als Regisseure Claire Floquet, Jörg-Daniel Hissen und Michael Trabitzsch aktiv mit.
[Inhalt]
Architektur in asiatischen Megacities: Das sind futuristische Hochhausschluchten fern von Natur und Tradition, aber auch meisterhaft gestapelte Ebenen für Menschen und Verkehr. Die anhaltende Migration stellt die heutigen Baumeister vor neue Herausforderungen: Millionenstädte werden am Reißbrett entworfen mit einer maßgeschneiderten Architektur des kleinsten Raumes (Small scale apartments). Organisch anmutende Bauten wollen sich in die vorgegebene Landschaft einschmiegen und an die alten Traditionen anknüpfen. Spektakuläre, weltweit beachtete Museums- und Kulturbauten antworten dem Mangel an gewachsener Stadtkultur und bieten den Bewohnern zugleich Begegnungsstätten.
Die Frage nach Konzepten für eine neue Stadt stellt sich existenziell und zwingend – eine Folge der millionenfachen Landflucht. Wie wollen wir wohnen im 21. Jahrhundert? Wie können wir Leben auf begrenztem Raum neu und innovativ denken? Die spannendsten Lösungen werden im aktuellen asiatischen Bauboom entwickelt. […]
(Quelle: absolutmedien.de)
[Kommentar]
Architektur befasst sich mit Bauwerken. Ganz grob gesagt. Es geht um das, was mit Menschenhand zu einer bauwerksartigen Form geschaffen wurde. Und es ist ebenfalls eine Kunstform, die oftmals genutzt wird, um gesellschaftliche oder religiöse Abbildungen nachzuempfinden oder an sie zu erinnern, wenn auch nur passiv. Architektur ist noch viel mehr. Hier beschäftigen sich vier Sendungen mit dem Blick nach vorne. Sie befassen sich mit Bauten aller Art, die aus den verschiedensten Gründen gebaut worden sind. Primär geht es um die künftige Ausrichtung des modernen, zeitgemäße Städtebaus.
Die Planung sogenannter Mega-Citys oder auch schichtweg Metropolen, wie es sie bisher noch nicht gibt, laufen mit Sicherheit. Auch wenn sie heute vielleicht noch keiner direkt umsetzen könnte. Denn geht es doch um die Neuplanung, um Optimierung der Stadtgestaltung unter Berücksichtigung sämtlicher ökologisch ausgerichteter und innovativer Wissensstände und Erkenntnisse. Eine Aufgabe, die nicht geringer umschrieben werden kann mit den Worten, dass es um die Ausgestaltung unseres unmittelbaren Lebensraums geht. Interessante Inhalte zu vermitteln, das sollte eine Aufgabe sein, die eine Dokumentation annehmen und verarbeiten sollte.
Hier ist dies der Fall und glücklicherweise unterhalten und informieren die vier Sendungen auf einem vergleichbar hohen Niveau und bestechen durch fachlich gute Aufbereitung und eine technisch sehr gelungene Umsetzung. Inhaltlich sind die Episoden gut voneinander getrennt und fokussieren stets auf ein relevantes Kernthema für eben genau diese Sendung. Alles in allem nichts, was man sich in der Freizeit wahrscheinlich zig Male anschaut. Wer sich jedoch auch aus anderen Gründen als reine Unterhaltung mit der Materie befasst, der findet hier eine gute Ergänzung.
[Technik]
Das ganze wirkt genau so, wie ich es praktisch auch erwartet habe. Wir bekommen es mit einem sehr unspektakulären und rundum soliden TV-Niveau zu tun. Keine negative Kritik, denn das gebotene Programm ist wirklich gelungen und immerhin auch eine Mixtur verschiedener Quellen, die gut miteinander kombiniert wurden. Das bereitet alles soweit viel Freude, denn kommt es doch mehr auf die Inhalte an, wenngleich die Eindrücke dieser Gebäude beim Zuschauer natürlich ausschließlich durch die Bilder ankommt. Sie sind wichtig, leisten hier auch eine technisch angenehme Arbeit. Kompressionsartefakte oder andere Störungen gibt es nicht. Nur hin und wieder hätte ich mir etwas mehr Bildschärfe für den 16:9-Transfer (1.78:1) gewünscht.
Neben den Originalstimmen der Interviewten und dem Sprecher in der getesteten, deutschsprachigen Synchronfassung gibt es praktisch nur noch ein paar sehr seltene Umgebungsgeräusche und eben die musikalische Begleitung, die sanft vor sich hin spielt. Da reicht es natürlich auch aus, wenn wir es mit einem zweikanaligen Stereo-Ton zu tun bekommen. Dabei handelt es sich um einen französischen sowie deutschsprachigen Dolby Digital 2.0. Untertitel sind dem Programm nicht zugeführt worden. Fehler oder Störungen gibt es nicht.
[Fazit]
Ob es nun Lehrsendung sein sollen oder einfach nur niveauvolle Unterhaltung mit viel Wissen, Ausblick und Vision – ganz gleich, die gebotene Qualität ist gelungen und es gibt einiges auf der Laufzeit von rund 154 Minuten zu erfahren. Teils ist die Kameraführung sehr gelungen und frisch, dann gibt es Zeichnungen und Infos auf der Tonspur. Das Info-Programm gemäß §14 JuSchG gefällt und erscheint hier auf einer einseitigen DVD mit zwei Schichten (DVD Typ 9). Das Menü ist simpel und einfach gehalten. Es offenbart Zugriff auf eine zusätzlich enthaltene Doku, und zwar „Chinas explodierende Städte“ mit rund 50 Minuten Laufzeit. Der Preis liegt bei ca. 15,- Euro. Fair.
Andre Schnack, 28.04.2016
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