[Einleitung]
„Die Töchter des chinesischen Gärtners“ (Originaltitel: Les filles du botaniste) lief hierzulande eher unscheinbar in den Kinos und erfreute sich anscheinend auch nicht allzu großer Akzeptanz und Beliebtheit. Die französisch kanadische Koproduktion entstand 2006 unter der Regie von Sijie Dai nach einem Drehbuch von Sijie Dai und Nadine Perront. In den führenden Rollen sind Mylène Jampanoï, Xiao Ran Li, Ling Dong Fu, Wei-chang Wang und Nhu Quynh Nguyen zu sehen. Die Geschichte mit dramatisch romantischem Stil kommt nun als deutschsprachige DVD-Version aus dem Programm von universumfilm. Wir konnten genauer hinschauen und prüften, ob die Verantwortlichen einen gründen Daumen haben.
[Inhalt]
Ein aufwühlendes Drama über die seelischen Erschütterungen hinter einer strengen familiären Fassade in einem Land mit harten moralischen Gesetzen. In opulenten Bildern erzählt, trifft der Film mitten ins Herz.
Die junge Li trifft auf der Insel des Botanik-Professors Chen ein, der dort inmitten einer prachtvollen und exotischen Pflanzenwelt lebt. Sie möchte bei dem Professor ein Praktikum absolvieren, wird allerdings nicht gerade mit offenen Armen empfangen. Unter seiner Autorität und unter der Isolation auf der Insel leidet auch seine Tochter An, die sich über die Ankunft der jungen Studentin freut. Eine Begegnung, die beider Leben verändert. Denn aus anfänglicher Sympathie erwachsen zärtliche Empfindungen, eine verschwiegene erotische Anziehung und schließlich leidenschaftliche Liebe. Und das in China, einem Land, in dem Homosexualität nach wie vor als absolutes Tabu gilt. An und Li balancieren fortan auf einem gefährlichen Grat…
(Quelle: universumfilm)
[Kommentar]
Mit „Die Töchter des chinesischen Gärtners“ offenbart sich uns ein emotionales Drama voller feiner Gefühle und dramatischer Elemente, welche allesamt lebensnah und authentisch wirken, obwohl mit einigen fernöstlichen, kulturellen Elementen gearbeitet wurde. Dies geschah jedoch so, dass auch Europäer und alle weiteren Menschen keine Verständnisprobleme haben werden. Die darstellerischen Leistungen, vollführt und dargeboten von mir bisher unbekannten Mimen, befinden sich auf einem guten Niveau. Immer wieder gleichen Aufbau und Ablauf denen eines guten Buches, jedoch eben „in filmerischer Umsetzung“. Der Unterhaltungswert mag unterschiedlich beurteilt werden. Klar, denn auch ein „Der englische Patient“ ist ein fabelhafter Film, doch niemand wird ihm ein „feel good“-Vermögen attestieren wollen. Auch jenes Werk hat eher einen anspruchsvolleren, emotionalen Charakter, der nicht immer Freude zu entfalten versteht.
[Technik]
Ein wenig mau sieht es im Bereich der technischen Präsentation des Films auf DVD aus. Hier haben wir es im visuellen Bereich mit einem anamorph codierten 2.35:1-Breitbild-Transfer zu tun, der den heutigen Erwartungen leider nicht gerecht werden kann. Allen voran zeichnet hierfür der erkennbare Verunreinigungsgrad verantwortlich. Dieser fällt nun nicht ungemein ins Gewicht, wenn man die überwiegend gelungenen Darstellungen des Kontrast und der Farbauswahl berücksichtigt; außerdem gibt es eine als ausreichend zu bezeichnende Plastizität. Das gebotene Fehlverhalten ist jedoch heute einfach nicht mehr üblich. Hinzu kommt eine gewisse Unruhe in den Bildern, welche sich ebenfalls auf der Negativliste einfindet. Die Kompression hingegen verhält sich ordentlich.
Gemäß der Aussage „in der Ruhe liegt die Kraft“ verhält sich auch „Die Töchter des chinesischen Gärtners“. Zwar erhalten wir einen Mehrkanalton im Dolby Digital 5.1-Format, doch hält sich dieser in Sachen Räumlichkeit und Surround-Effekte bedeutend zurück. Was hingegen keinesfalls heißt, dass hier nichts aus den angeschlossenen Lautsprechern ertönt. Ganz im Gegenteil, es sind die feinen und ruhigen Momente, welche durch sinnvoll platzierte Umgebungsgeräusche zu gefallen verstehen. Die Sprachausgabe bleibt stets verständlich und klar, es gibt sie wahlweise in den Fassungen Deutsch und Mandarin. Untertitel sind in deutscher Sprache optional hinzu zu schalten.
[Fazit]
Was bleibt am Ende übrig, welcher Eindruck bleibt nach der Ansicht des Inhalts und der Technik von „Die Töchter des chinesischen Gärtners“ haften? Es handelt sich um ein gefühlvolles Drama mit einer Laufzeit von rund 94 Minuten, welches abgelegt wurde auf einer einseitigen Single-Layer-Disc (DVD Typ 5). Die Altersfreigabe liegt bei ab 12 Jahren und aufgrund des eher anspruchsvollen Inhalts bietet sich ein reiferes Publikumsalter auch definitiv an. „Die Töchter des chinesischen Gärtners“ besitzt ein einfach gehaltenes DVD-Menü und Navigation. Mehr ist auch nicht notwendig, denn die Ausstattungsmerkmale halten sich arg zurück und beschränken sich auf einige Trailer – sehr mager. Erscheinungstermin war der 10. März, der Preis liegt bei relativ fairen 15,- Euro.
Andre Schnack, 21.04.2008
Film/Inhalt |
:
|
||
Bild |
:
|
||
Ton |
:
|
||
Extras/Ausstattung |
:
|
||
Preis-Leistung |
:
|