[Einleitung]
Nun ist es schon 15 Jahre her, als das Filmwerk „Die weiße Massai“ auf Grundlage des Romans von Corinne Hofmann hierzulande veröffentlicht wurde. „Die weiße Massai“ gilt als autobiographischer Film, da die Autorin die Romanvorlage auf der Grundlage ihrer Lebensgeschichte fertigte. In den führenden Figuren sehen wir vor der Kamera Nina Hoss, Jacky Ido, Katja Flint und Janek Rieke. Diese High Definition Blu-ray Disc Version von „Die weiße Massai“ entstand unter der Regiearbeit Hermine Huntgeburths und ich konnte mir die Constantin Film Disc genauer anschauen.
[Kommentar]
Romanvorlagen sind weder ein Garant für einen guten Film, noch sagen sie irgendetwas darüber hinaus aus, als das es die Geschichte zumindest schon einmal in Buchform zu etwas gebracht hat. In meiner Familie gibt es auch einen eingefleischten Afrika-Fan und es wird viel über die Kultur und das Land philosophiert. Als ehemalige Kolonialmacht mit Ländereien auf dem Kontinent sollten wir zumindest historisch etwas darüber wissen, grob zumindest. Ansonsten nimmt wahrscheinlich jedoch Afrika – also Land & Leute – eher eine untergeordnete Rolle in unserem Alltag ein.
Liest man gerne Romane, so ist das vielfach prämierte und gefeierte und hier Titelgebende Buch bestimmt ein Begriff. Doch wäre es vielleicht falsch vom Buch auf den Film zu schließen, auf der anderen Seite gibt es somit zumindest eine Richtung vor. Und trotz künstlicher Verkürzungen zugunsten einer massentauglichen Laufzeit sind einige Themenaspekte der Schnittschere zum Opfer gefallen. Darüber hinaus hält sich der Film jedoch von den Eckpfeilern her an den Roman.
Schauspielerisch sowie handwerklich technisch betrachtet ist der Titel grundsolide produziert und vermag den Charme gewisser Momente gekonnt einzufangen. Vor allem die tiefgreifenden Entscheidungen, die Carola bereits ist einzugehen aus Liebe und Mut, sind hier tragende Elemente ihrer Geschichte. Der kulturelle Graben, der nach lange Zeit doch gewissermaßen nicht überwindbar erscheint, stellt eine Grundfeste gegenseitigen Missverständnisses dar. „Die weiße Massai“ nimmt sich dabei nicht über-ernst, ist jedoch keinesfalls ein leichter, lustig anmutender Titel.
[Technik]
Kommen wir zu den technischen Gegebenheiten, die sich hier auftun. So erleben wir einen breit abgemessenen 2.35:1-Transfer mit wunderbaren 1080p-Aufnahmen, die sich von sengender Sonne bis hin zur dunklen Nacht erstrecken und dem Publikum ein facettenreiches, visuelles Erlebnis offenbaren. Dabei sind die Kantenschärfe und der Detailgrad ebenfalls guter Natur und umsorgen jedes zuschauende Auge mit durchaus angenehmen Werten und kaum Anlässen zur Kritik. So verläuft auch die Kompression angenehm und es gibt ausreichend Bildruhe.
Keine große Überraschung als ich feststelle, dass wir es mit ausschließlich deutscher Sprache hier zu tun bekommen. Dabei kommt das DTS-HD 5.1- sowie Dolby Digital 2.0-Format zum Einsatz und bringt uns die durchgängig gut verständliche Sprachausgabe an die Ohren. „Die weiße Massai“ erarbeitet sich ihren Stand durch gelungene Sprachausgabe, etwas Umgebungsgeräusche sowie der musikalische Begleitung, die hier entsprechend situativ eingesetzt wird.
[Fazit]
„Die weiße Massai“ ist nicht unbedingt der Stoff, auf den ich mich durch meine persönlichen Filmneigungen total gefreut habe. Doch darum geht es auch nicht primär hier. Geht es doch darum, ob man als jemand mit adäquater Kenntnis auf diesem Gebiet auch eine Ansicht anraten oder empfehlen würde. Und das Drama hier nimmt sich knappe 131 Minuten Zeit und richtet sich an ein Publikum, welches den zwölften Geburtstag überschritten hat. Neben deutschsprachigen Untertiteln für Hörgeschädigte sind noch folgende Extras auf der Disc abgefasst, die seit dem 4. Februar im Handel erhältlich ist (zu rund 11,- Euro).
- Blick hinter die Kulissen
- Interviews mit Nina Hoss
- Jacky Ido und Corinne Hofmann
Andre Schnack, 10.02.2021
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