[Einleitung]
„Rising Sun“ lautet der Titel eines Thrillers, den ich zum ersten Mal im PayTV sah, in Zeiten, in denen Sky noch Premiere hieß. Immerhin ist dies nun schon einmal gute 25 Jahre her, als Regisseur Philip Kaufman nach einer Romanvorlage und einem Drehbuch von Michael Crichton die US-amerikanische Filmproduktion abgedreht hat. Hierzulande lief der Titel unter dem Namen „Die Wiege der Sonne“. In den führenden Rollen sehen wir hier Sir Sean Connery und Wesley Snipes. Auf DVD und High Definition Blu-ray Disc gab es den Titel bereits und ich sah mir nun die iTunes Download Variante aus dem iTunes Programm genauer an.
[Inhalt]
Es sieht aus wie ein ganz normaler Mord – auf der Party eines Konzerns wird eine junge Frau tot aufgefunden.Eigentlich ein Fall wie jeder andere – wenn nicht das Unternehmen eines der mächtigsten japanischen Kartelle wäre, wenn der Schauplatz der Verbrechen nicht in Amerikas High-Tech-Hauptstadt läge – und wenn nicht die Interessen der grossen Rüstungsfirmen betroffen wären. Für die beiden Sondereinsatz-Detektive der Polizei (Sean Connery und Wesley Snipes) stellt sich sehr schnell heraus: hier herrscht brutaler, erbarmungsloser Krieg.
Hinter den feinen Stoffen der edlen Herren wird ein Spiel gespielt, das dreckiger ist als die Fights in den Slums der Straßen. Ein Krieg, der alle Waffen einsetzt: von der ausgefeiltesten Elektronik bis hin zum einfachen Messer. Und eines ist klar: bei diesem Spiel überlebt nur einer… Ein echtes Muss: Star-Regisseur Philip Kaufmann hat in „Die Wiege der Sonne“ ein überragendes Staraufgebot und einen Bestseller-Roman zu einem Thriller erschmolzen, der einfach jeden bis zur letzten Sekunde in Atem hält!
(Quelle: iTunes)
[Kommentar]
Für mich war dieser Film damals ein guter Film. Er wirkt sehr dicht und stimmungsvoll auf mich erzählt. Außerdem hat er mit seinem gesamten Fernost-Touch einen gewissen Charme aufzuweisen und versteht es auch eine entsprechende Spannung aufzubauen. Und nun kommt das Aber, dass ich damals toleranter hinnehmen konnte als heute. Oder aber es fiel mir einfach nicht derart auf, da das Auge und Hirn waren noch ungeübter. Denn die Geschichte hat auch ihre Makel, wenngleich die darstellerischen Leistungen durch die Bank gut sind. Der Charakter John Connor (nicht der aus „T2“) stellt sozusagen die Brücke zwischen der fernöstlichen und der westlichen Kultur dar, allerdings mit einem Hang zum Besserwisser.
Schlimm ist das nicht, allerdings wirkt es hin und wieder etwas merkwürdig. Denn wenn Mr. Connor schon immer alles kommen sieht und genau weiß, wie sich alle verhalten, warum findet er dann nicht schneller zum Täter? Die Figur des Webster Smith hilft ihm dabei und repräsentiert die westliche Welt. Um einer etwaigen Kritik gegenüber Japan vorzubeugen, wählte man vielleicht mit Bedacht einen Schwarzen für diese Figur. Die Gegenspieler des Buddy-Movie Duos passen ebenfalls in die Geschichte und sorgen mit ihrer abweichenden Kultur für etwas Frische in diesem gut fotografierten Film.
[Technik]
Der Film befindet sich auf einem angenehmen technischen Niveau. Wir erleben einen Breitbild-Transfer im Format 1.85:1. Der 16:9-Transfer hat schon ein paar Lenzen auf dem Buckel, wirkt jedoch noch recht frisch und ist auch gut sortiert. Von Beginn fiel mir ein zu flacher Kontrast in der Farbgebung auf, was sich leider auch die Laufzeit hinüber nicht bessert. Davon ab hinterlassen die Aufnahmen einen guten Eindruck durch die gebotene Kantenschärfe, die Sauberkeit bei bewegten Bildern und einer sehr ordentlichen Kompression, die keine Makel aufweist. Nur in den dunklen Sequenzen verschluckt der satte Schatten Details.
Tontechnisch ist es wie so häufig bei iTunes Veröffentlichungen: wir erleben einen Mehrkanalton im Format Dolby Digital 5.1 in den Sprachen Deutsch und Englisch. Wenig überrascht war ich allerdings auch von der Darbietung des Tons, der sich oftmals auf das Zentrum fokussiert und nicht selten auch recht lokal bleibt. Die Sprachausgabe ist dabei stets frei von Fehlern und gut zu verstehen, auch sind die Geräusche und der Soundtrack und Music-Score gut mit eingebunden worden. Mit heutigen Werken, die sich auch bei seichteren Themen durchaus dynamischer im Ton gestalten, kann sich „Die Wiege der Sonne“ nicht messen.
[Fazit]
Jüngst lief im Fernsehprogramm der Thriller „Mord im Weißen Haus“, auch ein Film, den ich damals unterhaltsam fand und weiterhin einer, in dem Wesley Snipes eine brauchbare Rolle besetzt und gut ausfüllt. Hier bei „Die Wiege der Sonne“ ist das recht ähnlich. Mit Sir Sean Connery steht ihm ein erfahrener und beliebter und auch solide spielender Darsteller an der Seite. Das sollte doch gut gehen. Geht es auch weitgehend. 125 Minuten läuft „Die Wiege der Sonne“ und ist freigegeben gemäß FSK von ab 16 Jahren. Es handelt sich um eine BD 25, die ohne weiteres Material mit sich bringt. Erschienen bereits am 23. April 2007, also vor knapp 11 Jahren. Guter Thriller, visuell ansprechend inszeniert.
Andre Schnack, 22.03.2018
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