[Einleitung]
Eine Sendung über das Lügen. Ob das nun alleine schon so interessant ist? Ja und es wird noch besser, wenn man sich nur kurz mit dem Titel beschäftigt. Mein Interesse war nach wenigen Sekunden geweckt und ich wollte kennenlernen, was der schlaue Kopf Dan Ariely wohl so alle herausgefunden hat. Regisseur und Dokumentarfilmer Yael Melamede steckt hinter dem Titel „(Dis)honest – The Truth about Lies“ und ich war gespannt wie ein Flitzebogen als ich mir den Film anschauen konnte. Ich sag die Streaming-Variante aus dem Netflix Angebot und berichte über Inhalt, Technik und Umfang des Produkts.
[Inhalt]
Eine pikante Story des Verrats und der Heimtücke ist für jeden etwas. Schließlich lügen wir alle … und zwar täglich.
(Quelle: Netflix)
[Kommentar]
Wie spannend es doch sein kann das menschliche Verhalten genauer unter die Lupe zu nehmen. Wahnsinn, was dabei zutage kommt. Immer wieder erwischen wir uns bei dem gleichen Gedanken: bin ich auch so wie der oder die dort auf dem Bildschirm? Oha. Aber das ist eben etwas, dass einen als Zuschauer irgendwie erreicht und auch betrifft. So kann aus meiner Sicht der Dokumentarfilm „(Dis)honest“ vor allem durch zwei deutlich erkennbare Elemente punkten und Begeisterung auslösen.
Da wäre zum einen die Beleuchtung des Hintergrunds, warum denn Dan Ariely sich für diese Themen interessiert. Das macht das ganze unheimlich authentisch und irgendwie bringt es einem die dahinterliegende Motivationen noch näher. Und dann ist da natürlich der wissenschaftlich langfristig erarbeitete Inhalt, über den Professor Ariely berichtet. Dieses Berichten wirkt nah, verständlich und medienwirksam inszeniert.
Es bereitet Spaß den Ausführungen zu folgen und das alles sorgt ständig für den Effekt, dass man sein eigenes Handeln kurz hinterfragt. Die dabei gezeigten Beispiele gehen von Konzern-Führungen über Politiker bis hin zu Profi-Sportlern und den kleinen Mann.
[Technik]
Viele sehr aktuelle Aufnahmen geben sich die Hand mit Bildmaterial aus dem Fundus des Wissenschaftlers. Wir haben es also mit aktuellen sowie älteren Quellen und Materialien zu tun. Die Kombination gelang gut, die Übergänge bereiten keine Herausforderungen und über die Laufzeit hinweg entsteht ein rundum solider Gesamteindruck. Rauschen, Verunreinigungen oder Störungen anderer Art machen sich nicht breit. So fielen mir auch keine Kompressionsartefakte ins Auge. Ausreichend farbenfroh, ruhig in der Ausspielung und harmonisch im inneren Zusammenspiel – das rundet das visuelle 16:9-Angebot positiv ab.
Der Ton erfolgt ausschließlich in der englischen Originalsprache. Wahlweise schalten wir im Bedarfsfall Untertitel hinzu. Es stehen hierbei eine Handvoll unterschiedliche Sprachen zur Auswahl. Die musikalische Begleitung unterstreicht das, was die Menschen vor der Kamera zu sagen haben, ein paar Hintergrundgeräusche und vor allem die klare Sprachausgabe bereiten ein gelungenes Ensemble für diesen Dokumentarfilm. Anderssprachigen Ton gibt es nicht als Overlay, so dass sich hier nichts stört.
[Fazit]
„(Dis)honesty – The Truth about Lies“ ist ein toller Film mit einem Inhalt, den nun wirklich jeden etwas angeht. Jeder hat schon einmal gelogen und tut dies wahrscheinlich auch hin und wieder ohne es genau zu merken oder sich bewusst zu machen. Wir lernen hier viel über die menschliche Psychologie und das, was eben genau hinter diesem Verhalten steckt. Angenehm aufbereitet und an das Publikum transportiert. Die Laufzeit bemisst sich dabei auf rund 89 Minuten. Eine Angabe über die Altersfreigabe fand ich nicht. Die Sendung ist bereits im Netflix Programm erhältlich.
Andre Schnack, 20.07.2016
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